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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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betrieb, ohne dass Partei und Regierung davon wussten.
    Plötzlich wurde Yao alles klar. Center arbeitete für China. Zha hatte für Center gearbeitet. Zha hatte die Angriffe auf die Drohnen inszeniert. War Centers Organisation also eine Operation der Chinesen, die sie zur Tarnung unter falscher Flagge laufen ließen?
    Bei dieser Möglichkeit lief es Yao eiskalt über den Rücken, aber er fand keine andere schlüssige Erklärung.
    Adam hätte sich gewünscht, diese Erkenntnisse und seine eigenen nächsten Schritte der CIA mitteilen zu können. Aber mehr noch als einen anerkennenden Klaps auf den Rücken oder eine helfende Hand wollte Adam Yao am Leben bleiben.
    Er würde über die Grenze nach China reisen. Er würde Center und seine Organisation finden. Dann würde er entscheiden, was zu tun war.
    W alentin Kowalenko war an diesem Morgen schon früh auf den Beinen. Er fuhr mit der Metro von Washington über den Potomac nach Arlington, drehte eine schnelle Sicherheitsrunde und betrat dann um genau 7.15 Uhr die Ballston Public Parking Garage.
    Die Anweisungen für heute waren klar, wenngleich ungewöhnlich.
    Zum ersten Mal, seit er in Washington angekommen war, würde er selbst einen Agenten führen. Center hatte ihm erklärt, dies sei sein wichtigster Einsatz in den Vereinigten Staaten überhaupt, deshalb solle er ihn äußerst ernst nehmen und erfolgreich zu Ende führen.
    Heute war nur ein kurzes Kennenlernen angesetzt. Trotzdem hatte das Ganze einen etwas komplizierten Hintergrund, den Center ihm am Abend zuvor via Cryptogram näher auseinandergesetzt hatte. Der betreffende Agent war ein Regierungsbeamter, der freiwillig für Center tätig war, obwohl er Centers wahre Identität überhaupt nicht kannte. Er selbst führte jedoch einen ahnungslosen Agenten.
    Kowalenkos Aufgabe war es nun, den Mann dazu zu bewegen, den Druck auf dessen Agenten zu erhöhen, damit dieser endlich Ergebnisse lieferte.
    Als ihm Center am Abend zuvor diesen Einsatz erklärte, erschien das Ganze wie ein Kinderspiel. Zumindest war es nicht mit der Verwicklung in einen Mord an fünf CIA-Agenten vergleichbar.
    Aber Kowalenko konnte die wahre Sensitivität dieses Einsatzes nicht einschätzen, weil er wieder einmal nicht erfahren durfte, wer die eigentliche Zielperson war. Walentin wusste nur, dass er seinen Agenten dazu bringen sollte, seinen eigenen Agenten härter anzupacken, der seinerseits die eigentliche Zielperson ausforschen sollte.
    Ein Toyota-Minivan bog in die Parkgarage ein und blieb neben Kowalenko stehen. Er hörte, wie die Autotür entriegelt wurde. Er stieg auf der Beifahrerseite ein und setzte sich neben einen groß gewachsenen Mann, dem eine lächerliche graublonde Haartolle über den Augen baumelte.
    Der Mann streckte ihm seine Hand entgegen. »Darren Lipton, FBI. Wie geht es Ihnen?«
     

 
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    K owalenko schüttelte dem Mann die Hand, stellte sich jedoch nicht namentlich vor. Er sagte nur: »Center hat mich gebeten, direkt mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Vor allem soll ich Ihnen helfen, den Zugang zu Ressourcen zu finden, die Sie zur Beförderung Ihrer Ziele benötigen.«
    Dies stimmte so eigentlich nicht. Walentin wusste, dass dieser Mann ein FBI-Agent der National Security Branch war. Er hatte deshalb zu weit mehr Ressourcen Zugang, als sie Walentin selbst zur Verfügung standen. Nein, Kowalenko war hier, um ihn zu bedrängen, dass er endlich Ergebnisse lieferte. Es wäre jedoch ihrer Beziehung, so kurzfristig sie auch sein mochte, wenig zuträglich, wenn er das Gespräch mit einer Drohung begonnen hätte.
    Der Amerikaner starrte ihn eine ganze Weile an, ohne ein Wort zu sagen.
    Kowalenko räusperte sich. »Gleichwohl erwarten wir sofortige Resultate. Ihre Aufgabe ist entscheidend für die ...«
    Plötzlich donnerte der Amerikaner los: »Wollen Sie mich hier, verdammt noch mal, verarschen?«
    Kowalenko zuckte überrascht zurück und sagte: »Entschuldigung?«
    »Wirklich? Ich meine ... wirklich ? «
    »Mr. Lipton, ich weiß nicht, was ...«
    »Die gottverdammten Russen? Ich arbeite für die gottverdammten, beschissenen Russen ? «
    Kowalenko erholte sich von seinem Schock. Tatsächlich hatte er Mitgefühl für seinen Agenten. Er wusste selbst, wie es sich anfühlte, wenn man keine Ahnung hatte, für wessen Flagge man Leben und Freiheit riskierte.
    »Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen, Special Agent Lipton.«
    »Ist das so?«, sagte Lipton und schlug mit der Hand aufs Lenkrad. »Aber Sie scheinen

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