Gefahrenzone (German Edition)
möglich?«
»Mr. Clark, Sie können sich überhaupt nicht vorstellen, was hier passiert ist, seit Sie Ihren Dienst quittiert haben. Wenn dieser Typ hier mir erzählen würde, dass Center einen Mikrochip in sein Gehirn eingepflanzt hätte, würde ich nicht einmal mit der Wimper zucken.«
Clark wandte sich wieder Kowalenko zu. »Wir fahren jetzt mit Ihnen in Ihre Wohnung, und Sie stellen eine Verbindung mit Center her. Werden Sie das für uns tun?«
»Warum sollte ich Ihnen helfen? Sie werden mich doch auf jeden Fall töten.«
John Clark stritt das nicht ab. Stattdessen sagte er nur: »Denken Sie an die Zeit zurück, bevor Sie im Spionagegeschäft waren. Ich meine nicht die Arbeit für Center. Ich meine die Zeit, bevor Sie der SWR beitraten. Es muss doch einen Grund gegeben haben, warum Sie sich für diesen Berufsweg entschieden haben. Gut, ich weiß, dass Ihr lieber, alter Daddy ein KGB-Agent war, aber was hat ihm das gebracht? Selbst als Kind müssen Sie das doch gesehen haben, die langen Arbeitszeiten, die lausige Bezahlung, die Einsatzorte am Arsch der Welt. Da müssen Sie sich doch eigentlich gesagt haben: Auf keinen Fall setze ich diese Familientradition fort. «
»In den Achtzigern war das noch ganz anders«, erwiderte Kowalenko. »Er wurde mit Respekt behandelt. Für die Siebziger galt das sogar noch mehr.«
Clark zuckte die Achseln. »Aber Sie sind in den Neunzigern beigetreten, da war der Glanz von Hammer und Sichel doch schon längst erloschen!«
Kowalenko nickte.
»Könnte es vielleicht sein, dass Sie sich gedacht haben, Sie könnten dort eines Tages etwas Gutes und Nützliches tun?«
»Natürlich. Ich gehörte nicht zu den korrupten Geheimdienstlern.«
»Nun, Walentin, Sie helfen uns jetzt eine einzige Stunde, und Sie werden dadurch verhindern, dass sich ein regionaler Konflikt zu einem Weltkrieg auswächst. Nicht viele Agenten können das von sich behaupten.«
»Center ist klüger als Sie«, sagte Kowalenko in kategorischem Ton.
Clark lächelte. »Wir werden ihn nicht zu einer Partie Schach herausfordern.«
Kowalenko schaute noch einmal die Leichen auf dem Boden an. »Ich habe keinerlei Mitgefühl für diese Männer«, sagte er. »Sie hätten mich umgebracht, wenn dies alles vorbei war. Ich weiß das, so wie ich meinen eigenen Namen weiß.«
»Helfen Sie uns, ihn zu vernichten.«
Walentin schüttelte den Kopf. »Wenn Sie ihn nicht töten – ich meine nicht seinen Virus, sein Netzwerk oder seine Organisation – ich meine ihn selbst. Wenn Sie Center keine Kugel in den Kopf jagen, wird er zurückkehren.«
»Sie könnten diese Kugel sein«, sagte Gavin Biery. »Ich möchte etwas in sein System hochladen, das uns seinen genauen Standort verrät.«
Kowalenko zeigte ein leichtes Lächeln. »Probieren wir’s aus.«
A ls sich Clark und Biery gerade darauf vorbereiteten, mit Kowalenko zu seinem Apartment in Washington zu fahren, kam Gerry Hendley in Gavins Büro und reichte Clark sein Satellitentelefon. »John, ich habe Chavez am Apparat. Er ruft aus Peking an und möchte mit Ihnen sprechen.«
» He, Ding.«
»Bist du okay, John?«
»Mir selbst geht’s gut. Aber das hier ist ein einziger Albtraum. Hast du das von Granger gehört?«
»Ja. Scheiße.«
»Das kann man so sagen. Hat er mit dir noch über die Fahrzeugkolonne des Vorsitzenden Su an diesem Donnerstagmorgen gesprochen?«
»Ja. Er meinte, Mary Pat Foley habe diese Information direkt von der Regierung der Volksrepublik China bekommen. Es sieht so aus, als ob jemand dort über diese Vorgänge im Südchinesischen Meer nicht gerade glücklich ist.«
»Wie schätzt du deine Chancen ein, das Ganze tatsächlich durchzuziehen?«
Chavez zögerte einen Moment, dann sagte er: »Möglich ist es. Ich glaube, wir sollten es zumindest versuchen, da es im Moment hier in China keine anderen einsatzfähigen amerikanischen Geheimagenten gibt.«
»Also ihr Jungs werdet die Operation starten?«
»Da gibt es nur ein Problem«, sagte Chavez.
»Welches denn?«
»Wir ziehen diese Operation durch, und dann ziehen wir wieder ab. Das ist gut für uns. Aber wir beide haben es doch schon viel zu lange mit Diktaturen zu tun, um nicht zu wissen, dass ein paar arme Teufel, irgendeine unbedeutende Dissidentengruppe oder irgendwelche braven Bürgerrechtler für unsere Aktion später bitter bezahlen müssen, und zwar nicht nur diese Kids, mit denen wir gerade zusammenarbeiten. Wenn wir Su liquidieren, wird die Volksbefreiungsarmee auf jeden Fall ein paar
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