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Gefallene Engel

Gefallene Engel

Titel: Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Archäologin an einer vorbeistrich, reagierte sie lediglich mit einem leisen Murmeln und richtete pikiert einige der Stacheln neu aus.
    Klappern von Plastik und schnell höher werdendes Summen – Waffen in allen Händen überall in der hohlen Glocke der Kammer.
    »Um Himmels willen.« Wardani würdigte uns kaum eines Blickes. »Entspannen Sie sich bitte! Es schläft. Es ist eine Maschine.«
    Ich schob die Kalaschnikows zurück und zuckte die Achseln. Auf der anderen Seite der Kammer fing Deprez meinen Blick auf und grinste.
    »Eine Maschine wofür?«, wollte Hand wissen.
    Diesmal blickte sich die Archäologin tatsächlich um.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie erschöpft. »Geben Sie mir ein paar Tage und ein gut ausgerüstetes Laborteam, dann kann ich es Ihnen vielleicht sagen. Im Augenblick sehe ich nur, dass sie inaktiv ist.«
    Sutjiadi kam ein paar Schritte näher, immer noch die Sunjet in den Händen. »Woran erkennen Sie das?«
    »Glauben Sie mir, wenn es nicht so wäre, hätten wir uns längst auf interaktiver Basis damit auseinander setzen müssen. Außerdem würde niemand mit Flügelspornen, die einen Meter über die Schultern hinausragen, eine aktive Maschine so nahe an eine gewölbte Wand schieben. Ich sage Ihnen, alles, was Sie hier sehen, ist runtergefahren und eingemottet.«
    »Madame Wardani scheint Recht zu haben«, sagte Sun, die sich mit dem Nuhanovic-Orter am Unterarm im Kreis drehte. »In den Wänden registriere ich Schaltkreise, aber die meisten sind inaktiv.«
    »Es muss eine Stelle geben, die all das hier steuert.« Ameli Vongsavath stand mit den Händen in den Taschen da und starrte in die zugigen Höhen im Zentrum der Kammer hinauf. »Wir haben atembare Luft. Etwas dünn, aber warm. Das bedeutet, dass hier irgendwo geheizt werden muss.«
    »Versorgungssysteme.« Tanya Wardani schien das Interesse an den Maschinen verloren zu haben. Sie kehrte zur Gruppe zurück. »So etwas gab es auch in den tiefer vergrabenen Städten auf dem Mars und auf Nkrumahs Land.«
    »Nach so langer Zeit?« Sutjiadi schien die Vorstellung nicht geheuer zu sein.
    Wardani seufzte und zeigte mit dem Daumen zurück auf den Eingang zur Andockkammer. »Das ist keine Hexerei, Captain. Dasselbe hält gerade die Nagini in Betrieb. Wenn wir hier sterben, würde das Schiff ein paar Jahrhunderte lang darauf warten, dass jemand zurückkommt.«
    »Ja, und wenn jemand kommt, der nicht den richtigen Code besitzt, wird sie ihn in Fetzen lasern. Diese Vorstellung beruhigt mich nicht, Madame Wardani.«
    »Das ist vielleicht der Unterschied zwischen uns und den Marsianern. Das Niveau der Zivilisiertheit.«
    »Und die Haltbarkeit der Batterien«, sagte ich. »Das alles hier existiert schon etwas länger als der Zeitraum, den die Nagini überstehen würde.«
    »Wie sieht es mit der Radiotransparenz aus?«, fragte Hand.
    Sun überprüfte ihr Nuhanovic-System. Die größeren Elemente, die sie auf den Schultern trug, blinkten hektischer. Symbole entstanden in der Luft über ihrem Handrücken. »Nicht besonders gut«, sagte sie achselzuckend. »Ich empfange kaum noch den Navigationsleitstrahl der Nagini, obwohl sie sich gar nicht weit entfernt hinter dieser Wand befindet. Gute Abschirmung, schätze ich. Wir befinden uns in einer Andockstation und sehr nahe an der Außenhülle. Ich glaube, wir sollten etwas weiter hineingehen.«
    Ich sah mehrere besorgte Blicke, die innerhalb der Gruppe ausgetauscht wurden. Deprez beobachtete mich dabei und lächelte leicht.
    »Wer möchte die Erkundung durchführen?«, fragte er leise.
    »Ich halte das für keine gute Idee«, sagte Hand.
    Ich verließ den Verteidigungsring, zu dem wir uns instinktiv zusammengedrängt hatten, trat durch die Lücke zwischen zwei Hockstangen und griff nach der Klappe der Öffnung dahinter. Müdigkeit und leichter Schwindel breiteten sich in mir aus, als ich mich hochzog, aber inzwischen rechnete ich mit so etwas, und das Neurachem unterdrückte die Reaktionen sofort.
    Das Fach war leer. Nicht einmal Staub.
    »Vielleicht ist es wirklich keine gute Idee«, stimmte ich zu, als ich zurück auf den Boden sprang. »Aber wie viele Menschen im Rest dieses Jahrtausends werden eine solche Gelegenheit erhalten? Sie brauchen zehn Stunden, nicht wahr, Sun?«
    »Höchstens.«
    »Und Sie denken, Sie können uns damit einen brauchbaren Grundriss dieses Schiffes liefern?« Ich deutete auf den Nuhanovic-Orter.
    »Mit hoher Wahrscheinlichkeit. Es ist die beste Ortungssoftware, die man für

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