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Gefallene Engel

Gefallene Engel

Titel: Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
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vielleicht gezwungen sein wird. Wer weiß, was hier in den nächsten elf Jahren geschieht?«
    »Zum Beispiel könnte der Krieg beendet sein.«
    »Der Krieg könnte schon nächstes Jahr vorbei sein, Takeshi. Dann wird Roespinoedji etwas aus seiner Investition machen wollen, und wenn das geschieht, möchte ich in der Nähe sein.«
    »Noch vor zehn Minuten haben Sie ihm weniger vertraut als Hand. Jetzt wollen Sie für ihn arbeiten?«
    »Wir… äh…« Wieder betrachtete sie ihre Hände. »Wir haben heute Früh darüber gesprochen. Er ist bereit, mich zu verstecken, bis sich die Lage beruhigt hat. Und er will mir einen neuen Sleeve besorgen.« Sie lächelte mit leichter Verlegenheit. »Gildemeister sind rar auf dieser Welt, seit der Krieg begonnen hat. Ich schätze, ich bin ein Teil seiner Investitionen.«
    »Scheint so.« Noch während die Worte meinen Mund verließen, rätselte ich, warum ich mir solche Mühe gab, es ihr auszureden. »Sie wissen, dass das nicht viel nützen wird, wenn Wedge sich auf die Suche nach Ihnen macht, nicht wahr?«
    »Ist das wahrscheinlich?«
    »Es könnte pa…« Ich seufzte. »Nein, eigentlich nicht. Carrera hat wahrscheinlich irgendwo in einer versteckten Station ein Backup, aber es dürfte eine Weile dauern, bis sie erkennen, dass er tot ist. Und noch etwas länger, bis sie die Genehmigung eingeholt haben, die Backup-Kopie zu resleeven. Und selbst wenn er nach Dangrek kommt, ist niemand mehr da, der ihm sagen könnte, was dort geschehen ist.«
    Sie erschauerte und wandte den Blick ab.
    »Es musste getan werden, Tanya. Wir mussten unsere Spuren verwischen. Das sollte vor allem Ihnen klar sein.«
    »Was?« Ihre Augen zuckten in meine Richtung zurück.
    »Ich sagte, das sollte vor allem Ihnen klar sein.« Ich erwiderte ihren Blick. »Es ist genau das, was Sie beim letzten Mal getan haben, nicht wahr?«
    Wieder schaute sie weg, beinahe krampfhaft. Rauch stieg kräuselnd von ihrer Zigarette auf und wurde von der Brise davongetragen. Ich beugte mich in das Schweigen zwischen uns.
    »Es spielt jetzt keine große Rolle mehr. Sie haben nicht die Fähigkeiten, uns zwischen hier und Latimer zu versenken, und wenn wir dort sind, werden Sie mich nie wiedersehen. Hätten Sie mich nie wiedergesehen. Und jetzt begleiten Sie uns nicht. Aber wie ich bereits sagte, ich bin neugierig.«
    Sie bewegte den Arm, als wäre er ohne Verbindung zu ihr, zog an der Zigarette, atmete mechanisch aus. Ihre Augen waren auf etwas fixiert, das ich aus meiner Perspektive nicht sehen konnte.
    »Wie lange haben Sie es schon gewusst?«
    »Gewusst?« Ich dachte darüber nach. »Um ehrlich zu sein, ich glaube, von dem Tag an, als wir Sie aus dem Lager geholt haben. Nichts, worauf ich den Finger legen konnte, aber ich wusste, dass es da irgendwo ein Problem gab. Jemand hat vor uns versucht, Sie rauszuholen. Das ist dem Lagerkommandanten zwischen zwei Sabberanfällen rausgerutscht.«
    »Klingt ungewöhnlich lebhaft für ihn.« Sie atmete Rauch ein und stieß ihn zischend durch die Zähne aus.
    »Tja. Dann waren da natürlich noch Ihre Freunde im Mandrake-Freizeitbereich. Nicht derjenige, den ich eigentlich auf der Landefläche hätte sehen sollen. Ich meine, das ist der älteste Hurentrick der Welt. Führe den Kerl am Schwanz durch eine dunkle Gasse und übergib ihn deinem Zuhälter.«
    Sie zuckte zusammen. Ich zwang mich zu einem Grinsen.
    »’tschuldigung, war nur eine Redensart. Ich komme mir nur etwas blöd vor. Sagen Sie mir, ob diese Sache mit der Waffe an Ihrem Kopf nur Irreführung war oder ob sie es ernst gemeint haben?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie schüttelte den Kopf. »Es waren revolutionäre Wachkader. Kemps härteste Männer. Sie schalteten Deng aus, als er ihnen nachgeschnüffelt hat. RT, Stack verglüht und Körper an einen Ersatzteilhändler verschachert. Das haben sie mir erzählt, während wir auf Sie gewartet haben. Vielleicht, um mir Angst einzujagen, ich weiß es nicht. Wahrscheinlich hätten sie mich eher erschossen, als mich wieder laufen zu lassen.«
    »Ja, sie wirkten auch auf mich verdammt überzeugend. Aber Sie haben sie trotzdem gerufen, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte sie zu sich selbst, als würde sie diese Wahrheit zum ersten Mal erkennen. »Das habe ich getan.«
    »Wollen Sie mir sagen, warum?«
    Sie machte eine winzige Bewegung, die vielleicht ein Kopfschütteln oder nur ein Erzittern war.
    »Gut. Wollen Sie mir sagen, wie?«
    Sie riss sich wieder zusammen und sah mich an. »Durch ein codiertes

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