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Gefangen im Zwielicht

Gefangen im Zwielicht

Titel: Gefangen im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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einer Tür stehen. Der Mann klopfte an.
    „Ich sagte, ich will nicht gestört werden, verdammt!“
    Ich zuckte zusammen. Alexeis sonst so sanfte Stimme klang sogar durch die geschlossene Tür grollend und bedrohlich. Der Diener schien nun noch nervöser, fast ängstlich. Wieder zog er das Taschentuch aus seiner Westentasche und wischte sich die feuchte Stirn ab.
    „Gewiss, Verzeihung Herr Grigorescu, aber ich habe einen jungen Mann hier, der Sie sprechen möchte, er lässt sich nicht … “
    Weiter kam er nicht. Die Tür wurde mit einer solchen Wucht aufgerissen, dass sowohl ich, als auch der Diener erschrocken zurückwichen. Ich starrte auf einen muskulösen, nackten Oberkörper, dessen Blässe wie das Mondlicht schimmerte. Alexei trug bis auf ein Handtuch um die Hüften nichts. Heilige Scheiße! Der Mann war ein Gott – Adonis konnte einpacken und nach Hause gehen.
    „Leon?“ Alexei war überrascht, spähte auf beide Seiten des Flurs hinaus. „Was tust du hier?“ Seine Stimme klang ruhig, doch in seinen Augen konnte ich seine Aufgewühltheit lesen. Ich war zu keiner Antwort fähig und schüttelte nur den Kopf.
    Mit einer Handbewegung bedeutete Alexei dem Diener, er könne gehen, worauf sich dieser mit einer hastigen Verbeugung zurückzog.
    Alexei griff nach meinem Arm, zog mich ins Zimmer und schloss eilig die Tür. Dann ließ er mich los und wich einen Schritt zurück. Er band sich das Handtuch fester um die Hüften, meine Augen folgten einem Wassertropfen, der eine feuchte Straße auf seiner nackten Brust hinterließ und in seinem Bauchnabel verschwand. Mit jeder Bewegung die er machte, spannten sich die Muskeln unter seiner blassen, makellosen Haut. Verstohlen starrte ich auf die Ausbuchtung in seinem Schritt. In meinen Lenden kribbelte es wie verrückt, Spucke sammelte sich in meinem Mund. Endlich schaffte ich es, den Blick abzuwenden und stattdessen in sein Gesicht zu sehen.
    Alexeis grüne Augen hefteten sich an meine. „Bist du irgendjemandem begegnet, außer dem Diener?“
    Ich stutzte. Diese Frage hatte ich am wenigsten erwartet. „Nein, warum?“
    Er atmete erleichtert aus und strich sich mit beiden Händen das nasse Haar zurück. Es duftete herrlich nach Shampoo. Alexei zuckte mit den Schultern.
    „Entschuldige, ich bin etwas durcheinander.“ Seine Augen nahmen einen seltsamen Glanz an, und der Anflug eines Lächelns entstand auf seinen Lippen. „Leon …“
    Ich straffte meine Schultern. „Alexei, ich weiß, du wirst denken, ich bin verrückt und vielleicht bin ich das auch, aber … “
    „Schsch … “ Er legte einen Zeigefinger an seine Lippen und streckte eine Hand nach mir aus. Komm her.
    Ich schluckte, meine Beine wurden schwer. Verlegen blickte ich im Zimmer umher, um Zeit zu schinden. Alexeis Reich war sehr geräumig und hell eingerichtet. In der Mitte des Raumes stand ein großes, gusseisernes Bett mit cremefarbener Seidenbettwäsche. Rechts in der Ecke auf einem gläsernen Schreibtisch befand sich ein Computer und auf der anderen Seite des Zimmers, umgeben von hohen Bücherregalen, stand ein breites, dunkelblaues Sofa.
    Ich hatte Angst, aber ich konnte mich auch nicht länger verstellen. Ja, wir waren beide Männer, aber die Begierde und die Sehnsucht nach ihm waren mittlerweile so stark, dass ich es kaum mehr aushielt. Ich zögerte noch einen winzigen Moment, doch dann war ich mit zwei Schritten bei ihm und griff nach seiner dargebotenen Hand. Er zog mich an seine nackte Brust und strich sanft über meinen Rücken. Seine langen, feuchten Strähnen kitzelten meine Wange. Mein Gesicht lag an seiner Halsbeuge, seine Haut war noch zarter, als ich gedacht hatte, und roch nach Seife. Wieder fiel mir auf, wie kühl sie war. Das Gefühl seiner starken Arme, war so ganz anders als bei einer Frau. Ich fühlte mich so geborgen. Mein Herz hüpfte wie verrückt.
    Ich legte meine zitternden Hände auf seinen nackten Rücken. Seine Muskeln waren angespannt und hart wie Stein. Der Moment war so aufregend und erotisch, dass es mir schwer fiel, zu sprechen.
    „Ich kann dir mein Verhalten im Augenblick nicht erklären“, krächzte ich schließlich, um mich von seinen Lenden abzulenken, die dicht an meinen lagen. Ich spürte die Hitze, die sein Unterleib ausstrahlte, Verlangen überfiel meinen Körper und meine Sinne.
    „Das brauchst du nicht. Du bist hier, nur das allein zählt.“
    Er küsste mein Haar und vergrub seine Nase darin. Dann legte er eine Hand unter mein Kinn und hob es an, damit

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