Gefangen in Afrika: Roman nach einer wahren Geschichte (German Edition)

Jürgen Bruns sind so dargestellt, wie Gerti Bruns sie mir geschildert hat. Die Figur des Leo Wolf habe ich stark verändert. Da ich ihn nicht kenne, habe ich ihm Worte in den Mund gelegt, die so sicherlich nie gesagt worden sind.
    Nachdem der Diana Verlag und ich uns für diese Geschichte entschieden hatten, habe ich Gerti und Jürgen Bruns in ihrer gemütlichen Göttinger Dachwohnung besucht. Wie auch schon bei meinen anderen Protagonisten sprang der berühmte »Funke« sofort über.
    Gerti Bruns brachte mir großes Vertrauen entgegen und hat mir erlaubt, ihre Lebensgeschichte zu einem Roman auszuschmücken. Dafür – und natürlich auch für ihre fantastische Kirschsahnetorte – möchte ich mich von ganzem Herzen bei ihr bedanken.
    Hera Lind , im März 2012

Nachwort der Gerti Bruns
    Als Hera Linds Zusage kam, meine Geschichte zu veröffentlichen, war ich ganz aus dem Häuschen vor Freude. Mein Mann Jürgen hatte sie für mich auf dem Computer ins Reine geschrieben. Wir haben immer daran geglaubt, dass es eines Tages klappen würde. Man muss nur mit Fleiß bei der Sache bleiben und Schritt für Schritt seinen Weg gehen. Mein Sohn Bernd hat mir das größte Lob dafür ausgesprochen: Mutter, für das, was du im Leben geleistet hast, muss man dir eine Krone aufsetzen.
    Und die ist nun dieses Buch.
    Sein Vater hat eingewilligt, dass diese Geschichte geschrieben wurde. Seinem Wunsch entsprechend haben wir seinen Namen und die äußeren Umstände geändert. Ich möchte noch einmal betonen, dass auch die Dialoge von Hera Lind frei erfunden wurden.
    Auch den Schluss möchte ich noch vervollständigen:
    Jürgen und ich sind jetzt seit achtzehn Jahren glücklich verheiratet. Ich habe noch in einem Haushalt gearbeitet, in dem beide Psychiater waren, aber das wäre noch mal ein ganzes Buch für sich. Bernd und Thomas haben inzwischen auch schon fast erwachsene Kinder. Für unsere fünf Enkel sind Jürgen und ich noch einmal in eine größere Wohnung umgezogen, denn sie kommen uns ständig besuchen.
    Unser Schrebergarten mit dem Holzhäuschen darin ist der Treffpunkt für die ganze Familie. Wie wichtig eine harmonische Familie ist, in der Liebe, Toleranz, Heiterkeit und Warmherzigkeit herrschen, ist mir zunehmend klar geworden. Es gibt keinen größeren Reichtum auf der Welt. Das Streben nach Geld und Geltung ist ein großer Irrtum.
    Jürgen und ich genießen nun das wohlverdiente Rentnerdasein. Wir haben große Radtouren durch ganz Deutschland gemacht, sind beide noch sehr aktiv und sportlich. Mit den Enkeln verbringen wir jede freie Minute. Auch sie haben inzwischen Partner, und wir sehen unseren Urenkeln mit Freude entgegen. Jürgen ist die große Liebe meines Lebens. Und ich wiege jetzt fünfundsechzig Kilo.
    Zum Schluss möchte ich mich bei allen meinen Freunden bedanken, die diese Geschichte miterlebt und mir beigestanden haben. Wir haben noch heute ein freundschaftliches Verhältnis, und es erfüllt mich mit Stolz und Glück, dass ich ihnen am Ende unseres spannenden gemeinsamen Lebenswegs dieses Buch präsentieren kann.
    Gerti Bruns, im April 2012

Hera Lind im Gespräch
    Gerti Bruns, aufgewachsen während des zweiten Weltkrieges, ist eine typische Frau jener Zeit: Trotz großer Entbehrungen kämpft sie sich durch. Warum verliebt sie sich in Leo Wolf, einen Aufschneider, der sie eigentlich nur schlecht behandelt?
    Anfangs behandelt er sie gut. Ihr Märchentraum wird wahr: Sie lebt als angesehene Bankiersgattin im Wohlstand. Erst als er sie nach Afrika lockt, wo er längst eine Zweitfamilie hat, zeigt er sein wahres Gesicht: Er will die Söhne, und sie steht mittellos und ohne Papiere da!
    Der Traum von Afrika wird für Gerti und ihre Kinder bald zum Albtraum, und die eindrucksvollen Schilderungen ihrer Ängste zeigen, wie ausweglos ihre Situation ist. Wie gelingt es Ihnen, sich derart in die Gefühle Ihrer Heldinnen einzufühlen?
    Einerseits muss ich Frau Gerti Bruns ein großes Kompliment machen: Sie hat perfekte Vorarbeit geleistet, indem sie mir ihre Erlebnisse, Gefühle, Ängste, Sorgen und Hoffnungen aufgeschrieben hat. Andererseits bin ich mit einer guten Portion Fantasie ausgestattet, die mir ermöglicht, mir ihre Situation genau vorzustellen. Während des Schreibens entstehen im Kopf detaillierte Bilder von Landschaften, Gerüchen, Geräuschen, Farben; Dialoge entwickeln sich, Personen erwachen zum Leben. Wenn die Protagonistin dann sagt: »Ja, genau so war es !« , bin ich glücklich.
    Schicksalsschläge