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Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Titel: Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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ein paar Schritte im Zimmer auf und ab, dann blieb er vor Jennifers Bett stehen und sah eindringlich auf sie herab.
    "Sie brauchen vorläufig niemandem etwas davon verlauten zu lassen, vor allem meiner Stiefmutter gegenüber nicht, weil ich nicht möchte, dass sie sich aufregt und sich fürchtet, wenn mein Vater und ich unterwegs sind. Irgendetwas scheint auf Killarney Island vor sich zu gehen, wo wir noch nicht dahinter gekommen sind." Barry lächelte flüchtig. "Das ist auch der Grund, weshalb wir im Moment keine Fremden hier haben wollen, wie Sie sicher verstehen werden. Es könnte unter Umständen gefährlich werden."
    Jennifer starrte ihn an. Dass auf Killarney Island etwas nicht stimmte, hatte sie selbst schon bemerkt.
    "Und Sie denken, dass Jason ... Mr. Barski etwas damit zu tun hat?"
    Ein kurzer spöttischer Ausdruck huschte über Barrys Gesicht. "Ich hoffe doch, dass Sie nicht Ihr Herz an ihn verloren haben. Aber seien Sie beruhigt, es muss nicht unbedingt Mr. Barski dahinterstecken. Die Sache fing nämlich schon an, bevor er auf die Insel kam."
    Jennifer wollte noch fragen, welche Sache denn, doch da war Barry schon an der Tür. Er schien es plötzlich sehr eilig zu haben.
    "Nun machen Sie sich nicht zu viel Gedanken, Jennifer, und sagen Sie vor allen Dingen kein Wort zu Lorna", bat Barry. "Ich will Ihnen auch keine Angst einjagen, aber Sie sollten trotzdem daran denken, dass es unter Umständen hier auf unserer Insel einen Fremden gibt, der lhnen nach dem Leben trachtet." Er sah Jennifer eindringlich an. "Ich will Sie auch gewiss nicht rauswerfen, aber vielleicht sollten Sie überlegen, ob Sie den Rest Ihres Urlaubs nicht in St. Ives oder anderswo verbringen wollen."
    Barry wünschte ihr noch eine gute Nacht und gute Besserung, dann verließ er ihr Zimmer. Benommen starrte Jennifer auf die Tür, die er soeben geschlossen hatte, dann sank sie in ihr Kissen zurück.
    Sie wünschte sehnlichst, dass Angie wieder hier wäre. Allein würde sie mit dieser Situation nicht fertig werden. Zu Lorna sollte sie nichts sagen, damit diese sich nicht aufregte und ängstigte, und Jason ... wie sollte sie sich ihm gegenüber nun verhalten, wenn er kam? Sollte sie ihm von dem Gespräch mit Barry erzählen und dem Verdacht, den dieser gegen ihn hatte? Oder sollte sie lieber vorsichtig sein und sich von ihm distanzieren, so schwer es ihr auch fallen würde?
    Wie eine Sturzflut brachen Gedanken und Erinnerungen über sie herein, angefangen bei Mr. Peacocks merkwürdigem Verhalten und seinen Kunden Richard und Barry Allensford, über die seltsamen Vorfälle auf der Insel bis zu Jennifers schrecklichem Erlebnis gestern, das offenbar ein Anschlag auf ihr Leben gewesen war. Vor allem musste sie wieder an die dunkle Gestalt an der Schlossmauer denken, die sie in der einen Nacht vom Korridorfenster aus beobachtet hatte, bevor die Steinfigur vom Treppenabsatz auf sie herabgesaust war und sie nur um Haaresbreite verfehlte hatte. Hatte Barry recht mit seinem Verdacht? Trieb Jason auf Killarney Island heimlich irgendwelche ungesetzlichen Dinge, und trachtete er ihr nach dem Leben, weil sie ihm dabei vielleicht im Weg war? Was für ein schrecklicher Gedanke!
    Zwei Tage später war Jennifer wieder so weit hergestellt, dass sie sich einigermaßen ohne Schmerzen bewegen konnte. Sie ging der alten Rachel geflissentlich aus dem Weg, die ihr höhnisch versicherte, dass es Jennifer das nächste Mal noch viel schlimmer erwischen würde, und verbrachte viel Zeit mit Lorna. Die beiden Frauen saßen hauptsächlich in der Bibliothek zusammen und beschäftigten sich mit der Familienchronik der Killarneys, woran Jennifer großes Interesse hatte.
    Doch trotz aller Ablenkung konnte sie eines nicht vergessen: dass Jason seit ihrem gemeinsamen Abend in St. Ives kein einziges Mal mehr ins Schloss gekommen war oder sonst irgendwie den Versuch gemacht hatte, sie zu treffen. Jennifer fand das höchst merkwürdig, ebenso Lorna.
    "Ich finde, wir sollten einmal nach Mr. Barski sehen", sagte Angies Mutter bedrückt und klappte die Familienchronik zu. "Nicht, dass dem jungen Mann etwas zugestoßen ist. Denken Sie, dass Sie sich schon einen kleinen Spaziergang zumuten können?"
    Jennifer war froh, dass Lorna ihre eigenen Sorgen um Jason ausgesprochen hatte und die Initiative ergriff. Allein hätte sie es nicht gewagt, zu seiner Hütte zu gehen.
    "Oh ja, den Weg schaffe ich schon", sagte sie deshalb. "Allmählich mache ich mir ebensolche Gedanken um ihn."
    Jennifer

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