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Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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in diese Welt hineinziehen, weil sie mich immer in der anderen zurückhalten wird.«
    Diesmal fauchte Maxim, seine Augen glühten wild, und seine scharfen, spitzen Zähne wurden sichtbar, als er wütend zischte: »Sie hat in der Tat die andere Hälfte deiner Seele. Wir brauchen sie uns nur zu beschaffen, und du gehörst zu uns. Du bist ein Verräter, Manolito, an unserer Familie und an unserer Sache. Der Plan war deine Idee, deine und Zacarias', aber bei der erstbesten Prüfung hast du uns im Stich gelassen.«
    »Wir waren uns alle einig, dass es dummes, kindisches Gerede war, die Welt zu übernehmen und zu regieren. Deine und meine Brüder – wir alle haben viele Dummheiten von uns gegeben, die sich verselbstständigt haben und zu einem zerstörerischen Weg für zu viele Spezies geworden sind. Es gibt Gefährtinnen für uns unter den Menschen, Maxim. Denk einmal über deinen Hass hinaus, dann wirst du sehen, dass die Menschen die Rettung unseres Volkes sind.«
    »Gemischtes Blut?«, höhnte Maxim. »Ist das deine Rettung?«
    Manolito seufzte bedauernd. Er hatte Maxim als Freund in Erinnerung – mehr als das sogar, er war wie ein geliebter Bruder für ihn gewesen, und nun war er rettungslos verloren. »Ich habe meine Gefühle, Maxim, meine Ehre und eine Zukunft. Du dagegen hast Tod, Schande und nichts, um dich im Reich der Finsternis zu trösten. Für Fehler, die ich gemacht habe, werde ich bereitwillig geradestehen, doch ich werde dir nicht helfen, unseren Prinzen abzusetzen. Abgesehen von meiner eigenen Ehre würde ich niemals meine Gefährtin entehren, indem ich uns zu Verrätern unseres Volkes mache.«
    »Wir werden sie töten, deine kostbare Gefährtin. Und sie wird nicht nur einfach sterben, sondern auf brutalste Weise von der Erde scheiden. Sie wird lange leiden, bevor wir es zu Ende bringen. Das ist das Unrecht, das du deiner Gefährtin zugefügt hast. Du hast sie bereits verraten, indem du ihr Leben gegen das deines Prinzen ausgetauscht hast.«
    Manolito erstarrte förmlich vor Entsetzen und panischer Angst vor dem, was ein Monster wie Maxim MaryAnn antun könnte. Sie verkörperte Licht und Menschlichkeit und würde nie begreifen, was etwas so Verdorbenes und Scheußliches wie ein Vampir ihr antun könnte. Ein Frösteln lief über Manolitos Rücken, und vor Angst und Panik stieß er einen rauen Seufzer aus. Er hatte bisher nicht einmal gewusst, was Panik war, doch jetzt zerfraß sie ihm schier das Herz bei der Vorstellung von MaryAnn in den Händen seiner Feinde.
    War er ihnen doch in die Falle gegangen? Hatte Maxim ihn von MaryAnn weggelockt, damit seine Brüder sie töten konnten? Sie hielt sich allein im Dschungel auf. Wie viel Zeit war vergangen? War die Zeit im Reich der Schatten überhaupt dieselbe? Konnte jemand die Barriere durchbrechen, um mitzuhelfen, einen Mord zu planen, oder versetzte Maxim ihn nur ganz bewusst in Angst und Schrecken? Angst führte zu Fehlern, und Fehler konnten tödlich sein. Und deshalb würde er nicht einfach so den Tod seiner Gefährtin akzeptieren.
    Manolito bemühte sich um eine ausdruckslose Miene, doch sein Blick drückte Verachtung aus. »Du tust dein Schlimmstes, Maxim, aber du wirst damit nichts erreichen. Das Böse wird das Gute von dieser Erde nicht vertreiben, nicht, solange auch nur ein einziger Jäger noch am Leben ist.« Und damit löste er sich in Nebel auf und schlängelte sich zwischen den verkrümmten Bäumen hindurch.
    Doch kaum befand er sich außerhalb von Maxims Sichtweite, schoss er durch die Luft und raste zu dem Ort zurück, an dem er MaryAnn zurückgelassen hatte. Das Blut pochte in seinen Schläfen und donnerte in seinen Ohren, als er wieder Gestalt annahm, noch bevor er auf dem Boden aufkam. Sie war fort. Die Zeit schien still  zustehen. Sein Herz geriet ins Stocken. Das Tier in ihm brüllte auf und wollte freigelassen werden. Die Zähne in seinem Mund verlängerten und verschärften sich, und rasiermesserscharfe Krallen entsprossen seinen Fingernägeln.
    Sie betrügt dich mit dem Katzenmann. Stimmen erfüllten seinen Kopf, und Wut und Eifersucht verdrängten jegliche Vernunft in ihm.
    Manolito hob witternd den Kopf. Seine Frau war hier gewesen, aber nicht allein. Er kannte diesen Geruch, weil er das Blut des Jaguars in sich aufgenommen hatte.
    Sie liegt unter ihm, stöhnt, windet sich und ruft seinen Namen. Seinen Namen. Nicht deinen. Er hat sie dir gestohlen, und sie denkt nur noch an ihn.
    Ein grausamer Zug erschien um Manolitos Mund, und ein

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