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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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längst dort eingebrochen und haben es gestohlen?«
    »Vampire haben keinen Zutritt zur Bibliothek«, antwortete Jessica.
    »Wieso? Hängt Knoblauch über der Tür?«
    Jessica schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein, aus einem viel einfacheren Grund. Du wirst schon sehen. Aber pass gut auf dich auf, okay? Und versprich mir, dass du dir nur besorgst, was du brauchst, okay? Im Internet kursierende, hochwirksame Zaubersprüche sind so ziemlich das Letzte, was wir gebrauchen können.«
    April nickte. »Versprochen«, sagte sie, während Jessica sie zur Tür begleitete.
    »Ein einziger Besuch. Such dir, was du brauchst, und dann bringst du mir den Ausweis zurück. Haben wir uns verstanden?«
    »Absolut«, bestätigte April. »Und noch mal vielen Dank. Sie haben keine Ahnung, was das für mich bedeutet.«
    »Ich glaube schon. Aber wie auch immer – viel Glück. Ich hoffe, du findest, wonach du suchst. Mir ist es nie gelungen.«

Zwölftes Kapitel

    U nd, was sagst du dazu?«
    April und Caro schoben sich auf der Rolltreppe der U-Bahn-Station Monument an Rucksacktouristen und Tagesausflüglern vorbei, um zur District Line zu gelangen.
    »Was ich dazu sage? Dass man diesen Touristen bei der Ankunft einen Zettel mit dem Hinweis ›Rechts stehen, links gehen‹ in die Hand drücken sollte«, antwortete Caro genervt. »Ist das denn zu viel verlangt? Es hat einen Grund, wieso es alle anderen tun, ihr Idioten!«
    April war heilfroh, dass sie ihren Entschluss, Caro nicht in ihre Ermittlungen einzubeziehen, über Bord geworfen hatte. Es war gut, dass sie zum Victoria & Albert Museum mitkam – zum einen, weil sich keiner so gut mit diesem Verschwörungskrempel auskannte wie sie, vor allem aber, weil sie mit ihrer unnachahmlichen Art, die Dinge von der lockeren Seite zu sehen, etwas von dem Druck wegnahm, der auf April lastete. Caro war bewusst, dass Gabriel die Zeit davonlief, und April musste jede Hilfe nehmen, die sie kriegen konnte, auch wenn es noch so riskant war.
    »Nein, ich rede von Queen Victoria«, sagte April. »Glaubst du, sie hatte tatsächlich eine Bibliothek voller Bücher über Okkultismus und übersinnliche Phänomene?«
    »Ah, das ist mein Spezialgebiet«, erklärte Caro. »Wir haben es hier mit einer klassischen Verschwörung zu tun. Und es ist allgemein bekannt, dass die gute alte Vicky eine Menge für alternative Heilmethoden übrig hatte. Durch sie ist die Homöopathie überhaupt erst bekannt geworden. Gerüchten zufolge hat sie sich Tarotkarten legen lassen und im Palast Séancen abgehalten, um mit Prinz Albert Kontakt aufzunehmen. Wahrscheinlich kriegen wir da drin mit Blattgold verzierte Ouija-Bretter zu sehen.«
    »Aber worin soll in diesem Fall die Verschwörung bestanden haben?«, fragte April. »Sie hat einfach um ihren toten Mann getrauert und war ihrer Zeit voraus, mehr nicht.«
    »Nein, das Ganze reicht viel tiefer. Victorias Interesse an Übersinnlichem rührte nicht von ihrer Trauer oder der Hoffnung her, mit ihrem toten Mann in Kontakt treten zu können. Vielmehr hat sie offenbar nicht nur geglaubt, sondern gewusst , dass etwas im Busch ist. Es existieren diverse Theorien über eine mögliche Verbindung zwischen der königlichen Familie und den Freimaurern, und über ihre osteuropäischen Wurzeln kursieren die wildesten Gerüchte. Offenbar wussten die Windsors – besser gesagt, das damalige Fürstenhaus Sachsen-Coburg und Gotha – sehr wohl von der Existenz der Vamps.«
    Sie rannten über den Bahnsteig und sprangen in letzter Sekunde in den Waggon, ehe sich die Türen schlossen. Während sie sich einen freien Platz suchten, kam April ein Erinnerungsfetzen aus ihrer letzten Geschichtsstunde in den Sinn.
    »Waren die Royals nicht über ein paar Ecken mit Jack the Ripper verwandt?«
    »Einer von Victorias Enkelsöhnen gehörte damals zu den Verdächtigen. Hast du nie diesen Film mit Johnny Depp gesehen? Laut ihrer These war es der Leibarzt der Queen. Jedenfalls muss der Täter, wer auch immer er gewesen sein mag, fundierte Anatomiekenntnisse gehabt haben, denn er hat seinen Opfern immerhin einzelne Organe vollständig entfernt.« Caro streckte die Hände vor, als halte sie ein schlagendes Herz darin. April schlug sie unwirsch zur Seite.
    »Die Details kannst du mir ersparen.«
    »Ist auch egal. Fest steht jedenfalls, dass Queen Victoria ordentlich auf den Tisch gehauen hat – die gute alte Vicky hatte keine Lust, dass ihre Interessen dadurch in Verruf geraten –, worauf der reizende Jack

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