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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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bin.«
    »Das reicht.« Der Ordensbruder unterbrach sie mit puterrotem Gesicht. »Steckt Eure Klinge weg, Mylady.« Er wandte sich zu Sean um. »Sonst werde ich nicht fortfahren.«
    »Wie Ihr wünscht, Bruder Thomas.« Sie steckte den Dolch ein, wobei sie DuMaine noch immer nahe genug war, um seinen Atem zu spüren. »Wir sollten unbedingt zum Ende kommen.«
    Tristan blickte auf sie hinab, stand so nahe, dass er ihre Wärme spüren konnte. »Lady Siobhan, wollt Ihr diesen Mann zu Eurem Ehemann nehmen?«, fragte der Ordensbruder und nestelte an seinem Buch herum.
    »Oh, ja«, antwortete sie. Sie blickte mit so lieblichem Lächeln zu Tristan auf, dass das Verlangen, ihr mit bloßen Händen den Hals umzudrehen, seinen Geist wie ein Fieber überkam. Wo ist mein Kind?, wollte er sie fragen. Was habt Ihr mit ihr gemacht? »Bis dass der Tod uns scheidet.«
    »Werdet Ihr ihn lieben?«, fuhr der Ordensbruder fort, während die Menge kicherte.
    »Zumindest ein Mal, mit großem Elan«, antwortete sie und wiederholte damit die Drohung, die sie schon zuvor angedeutet hatte. Tristan lächelte kalt. Keine Chance, dachte er.
    Der Ordensbruder räusperte sich. »Werdet Ihr ihn ehren?«, fragte er.
    »Absolut, Bruder.« Sie legte ihre Hand auf Tristans Brust, und ihr Lächeln wich einem Stirnrunzeln. »Ich werde jeden Sonntag auf sein Grab pinkeln.«
    Die Menge brüllte erneut vor Lachen, aber Siobhan zitterte innerlich. Sie täuschte zum zweiten Mal an diesem Abend etwas vor, spielte für diesen Mann eine Rolle, für diesen Normannen, den sie töten würden. Was er wohl dachte? Sie konnte sein Herz unter ihrer Handfläche schlagen spüren, das nicht vor Angst raste, sondern nur kraftvoll schlug – das Herz eines Löwen. »Gott wird Euch für Eure Unverfrorenheit gewiss nicht segnen, Mylady«, sagte der Ordensbruder gerade, und seine Stimme klang weit weg, während das Blut in ihren Ohren rauschte. »Antwortet wahrheitsgemäß, als fürchtetet Ihr Gott. Werdet Ihr Eurem Ehemann gehorchen?«
    »Nicht ein Mal.« Nun lächelte sie nicht mehr, und auch niemand sonst lachte. Sie fürchtete Gott. Sie fürchtete seinen Zorn aufgrund dessen, was sie an diesem Abend tat. Aber nicht DuMaine. Sie wollte diesen Normannen nicht fürchten, wollte keinen Moment zulassen, dass er glaubte, sie hätte Angst vor ihm. Sie sah ihn an, und ihre Blicke trafen sich. »Aber Ihr könnt so tun, als hätte ich ja gesagt.«
    Der Ordensbruder hielt inne und atmete tief ein. »Das werde ich auch.«
    Er wandte sich an Tristan. »Und nun Ihr, Mylord.« Sein Gesicht wurde angesichts Tristans Miene blass. »Ihr … wollt Ihr … ah, nun.« Er schaute zu Sean Lebuin. »Vielleicht solltet Ihr die Schwüre für ihn leisten.«
    »Nein.« Tristan sprach erneut ruhig, aber die Drohung in seinem Tonfall war bis in jeden Winkel des Raumes spürbar. »Ich werde meinen Schwur leisten. Nur einen.« Die Männer, die ihn hielten, festigten ihren Griff, aber er brauchte nicht näher heranzugehen. Seine Braut konnte ihn auch so gut hören. »Ihr sagt, dass Ihr mich töten werdet, Liebste, und die Chancen dafür stehen wohl recht gut.« Das Mädchen wich nicht vor ihm zurück, und auch ihre Miene blieb unverändert, aber er sah ihre Wangen erbleichen. »Aber Ihr sollt Folgendes wissen, Mylady: Ich werde Euch den gleichen Dienst erweisen.« Keuchen wurde rund um die Halle hörbar. »Ich werde nicht in diesem Grab sein, auf das Ihr pinkeln wollt. Ich werde aus der Hölle selbst zurückkehren, um Euch für all Eure geliebten Verfehlungen zu bestrafen.« Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas erwidern, aber er sprach weiter. »Ich werde Euch töten, Liebste«, schloss er. »Das ist mein Ehegelübde für Euch.«
    Siobhan zitterte am ganzen Leib, immer stärker, während er fortfuhr, und selbst Sean wirkte blass. Närrin, schalt sie sich innerlich. Diese Drohung war nicht schlimmer, als sie hätte erwarten sollen, nicht überzeugender als die Flüche, die sie von seinesgleichen im Kampf Hunderte Male zuvor gehört hatte. Sie sollte lachen, erkannte sie. Aber die anderen Männer hatten verängstigt oder zornig geklungen. Sie hatten gewusst, dass sie den Wind verfluchten. Tristan DuMaine glaubte jedes Wort, das er sagte. »Narr«, zischte sie ihm laut zu, und ihr frischgebackener Ehemann lächelte ein wissendes, bitteres Lächeln, das sie für ihre Zweifel an seinem Versprechen verspottete.
    »Kommt zum Ende, Bruder«, sagte Sean, der nicht mehr lachte. »Erklärt sie zu Mann und

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