Gefangene der Dunkelheit
sie erkannte. Sie wollte ihm nicht mehr entkommen. »Ich möchte nur wissen, warum du es nicht tun willst.«
Er küsste sie zur Antwort. Er hielt sie noch immer an den Schultern fest, beugte sich leicht vor und versenkte seinen Blick in ihren, und sie stellte sich ihm mit leicht geöffneten Lippen und weit geöffneten Augen. Er streifte ihren Mund kaum mit seinem, aber sie zitterte und schwankte in seinem Griff. »Ich werde dich töten, Liebling.« Er küsste sie fester, mit geöffnetem Mund, aber sanft. »Aber jetzt noch nicht.« Er küsste sie ernsthaft und hob sie hoch, damit er sie besser erreichen konnte. Er schmeckte ihre Zunge und hörte ihr Seufzen, als sie sich an ihn schmiegte und ihre Hände sich an seinem Hemd festkrallten. Er ließ sie auf der Stallbrüstung nieder, damit ihr Gesicht auf gleicher Höhe mit seinem war. »Du gehörst mir«, murmelte er, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie auf die Wange.
»Nein.« Er küsste ihre Augenlider, zuerst das eine, dann das andere, so sanft, dass sie fast das Gefühl hatte, weinen zu müssen. Niemand hatte sie jemals in ihrem Leben so sanft behandelt wie dieser Normanne, der versprochen hatte, sie zu töten. »Ich gehöre mir selbst.« Seine Zunge zog in ihrer Ohrmuschel kleine Kreise und ließ sie erzittern. »Bitte … ich will mir gehören.«
»Ja«, versprach er und lächelte, während er ihren Mundwinkel küsste. »Ich würde nichts anderes wollen, kleine Dämonin.« Er hatte geglaubt, er brauchte ihre Gegenwehr und ihren Zorn, um sie zu nehmen und zufrieden zu sein. Aber diese seltsame Preisgabe rührte ihn mehr. Er küsste sie erneut auf den Mund und biss auf ihre süßen Lippen, wobei sein Penis so hart wurde, dass es ihm wehtat. »Du sollst verdammt sein, so wie du bist.«
Sie hörte ihn kaum noch. Seine Worte bedeuteten nichts mehr. Wichtig war nur seine Berührung. Seine Arme umschlangen sie so stark, dass sie wusste, dass er sie ewig halten könnte. Sie presste ihre Wange an seine und liebkoste seine Haut, war von der Berührung seiner Bartstoppeln erregt. Er war ein Mann, so rau und stark wie jeder Brigant, den sie jemals gekannt hatte, und mit dem überheblichen Willen eines Königs ausgestattet. Er kannte keine Angst und keinen Zweifel an der Richtigkeit seines Handelns. Er wollte sie, genau wie sie war, vor allem anderen und trotz allem anderen.
»Tristan«, murmelte sie, flehte fast und vergrub ihre Finger in seinem weichen Haar. Er küsste ihre Kehle, berührte kaum die Wunde, die er dort hinterlassen hatte, und Erregung durchströmte sie flammend und unerwartet wie ein Blitz. Ihr Körper wölbte sich ihm wie aus eigenem Antrieb entgegen, als bäte sie ihn um die Tötung, aber er küsste sie nur und strich gemächlich ihre Kehle hinab zu ihrer Schulter. Seine Hände lösten ihr Gewand, während sein Blick ihrem begegnete, und sein boshaftes Lächeln ließ sie den Mut finden zu protestieren. »Dämon«, verfluchte sie ihn und erwiderte sein Lächeln, legte ihre Handfläche an seine Wange. Sie sollte sich gegen ihn wehren und versuchen, ihm zu entkommen, ihn zu töten. Sie wusste, dass sie es tun musste. Aber in diesem Moment konnte sie es nicht.
»Brigantin«, antwortete er freundlich. Irgendwo draußen im warmen Dunkel des Stalls wartete die Rache, all das, was zu tun er verschworen war. Aber jetzt zählte nur sie, seine wunderschöne Feindin, Siobhan. Er hielt ihre Hand an seine Wange, drehte sie um und küsste ihr Handgelenk. Ihr Puls war von seinem Biss noch immer schwach, aber ihre Haut war lebendig und warm.
Er zog sie an sich, trat näher, und sie schlang ihre Beine um ihn. »Schamlos«, schalt er mit weit geöffneten Augen, und sie lachte.
»Das hast du gesagt.« Sie ließ ihre Hände über seine Schultern gleiten und umfasste die Wölbung seiner Armmuskeln. »So kalt«, murmelte sie, küsste ihn seitlich auf den Hals und liebkoste ihn unter seinem Hemd. »Warum bist du so kalt?«
»Weil du mich getötet hast.« Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie, ihn anzusehen. Er erinnerte sich an das Wort, das Simon benutzt hatte. »Weil ich ein Vampir bin.«
»Ein Vampir«, wiederholte sie. Das war der Name des Dämons, zu dem er geworden war. Er küsste sie und drängte voran, und sie hielt sich an seinen Schultern fest, um nicht hintüberzufallen. Seine Hände glitten unter ihr Gewand, um ihre Hose zu öffnen, und sie lächelte. »Ich bin eine kümmerliche Frau, erinnerst du dich?«
»Du bist eine Frau«,
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