Gefangene der Liebe
Foyer. Mia schrie erschrocken auf und schirmte die Augen ab, um sie vor dem gleiÃenden Licht zu schützen.
Am Lichtschalter stand Matthew. Nur mit einer Jeans bekleidet, sah er Mia verächtlich an.
âHast du die gesucht, Baby?â, fragte er kühl und schwenkte den Schlüsselring hin und her.
7. KAPITEL
Er hatte sie erschreckt.
Gut, genau das wollte er.
Als Matthew vor einigen Minuten aufgewacht war und Mia sich neben ihm bewegt hatte, reagierte er typisch männlich. Trotz ihrer langen leidenschaftlichen Nacht hatte er noch nicht genug und war so erregt, dass er sie am liebsten sofort noch einmal genommen hätte.
Das ergab doch alles keinen Sinn. Sie war seine Gefangene. Eine Diebin. Und sie dealte mit Drogen.
AuÃerdem handelte er im Auftrag eines anderen Mannes.
Und was tat er? Er war völlig verrückt nach ihr und begehrte sie immer mehr.
Es gab noch so viel an ihr zu erforschen. Er wollte sie lieben und ihr dabei die ganze Zeit in die Augen schauen. Wollte sie ganz ausführlich mit dem Mund erforschen, jeden noch so versteckten Winkel.
Mit Mia zu schlafen bedeutete etwas ganz Neues. Sie verhielt sich unschuldig und fordernd zugleich, zärtlich und dann wieder wild und leidenschaftlich, als er sie ausgefüllt hatte.
Doch er fand es müÃig, ständig darüber nachzudenken, woher diese überwältigende körperliche Anziehungskraft rührte.
Er wollte keine Fragen stellen, sondern das Zusammensein mit Mia einfach nur genieÃen.
Vor einigen Minuten noch hätte er sie fast wieder an sich gezogen und geküsst, hatte es sich dann jedoch anders überlegt, als er bemerkte, dass sie sich behutsam aus seiner Umarmunglöste.
Vielleicht wollte sie ja nur ins Badezimmer gehen und ihn nicht aufwecken. Vielleicht hatte sie aber auch etwas anderes vor.
Matthew stellte sich schlafend, beobachtete sie aber aus halb geschlossenen Augen. Sie ging nicht ins Badezimmer, sondern an seinen Kleiderschrank und schlüpfte in T-Shirt und Jogginghose.
In diesem Moment wusste er, dass sie verschwinden wollte. Mia wollte ihn verlassen!
Was erwartete er denn? Er hatte sie entführt und gegen ihren Willen in sein Haus verschleppt. Natürlich ergriff sie die erstbeste Gelegenheit zur Flucht!
Aber eigentlich war sie doch gar nicht mehr seine Gefangene. Sondern ⦠sondern â¦
Ja, was eigentlich? Eine Frau, mit der er geschlafen hatte. Sie hatten guten Sex gehabt, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er sollte sich schämen, weil er mit ihr im Arm eingeschlafen war â ganz wie Liebende. Stattdessen hätte er sie fesseln sollen wie ursprünglich geplant.
Sie hatte sich von ihm verführen lassen. Vielleicht hatte sie aber auch ihn verführt. Mit dem Hintergedanken zu fliehen, sobald er schlief. Beinahe wäre ihr Plan aufgegangen.
Bis zuletzt redete er sich ein, dass sie vielleicht nur in die Küche ging, um sich ein Glas Wasser zu holen oder sich einen Tee zu machen.
Du bist ein Narr, dachte Matthew. Welche Frau nimmt ihre Reisetasche mit, um sich aus der Küche etwas zu trinken zu holen?
âMatthew!â Mia lachte nervös. âDu bist ja wach.â
Er machte sich nicht die Mühe, ihr zu antworten, sondern beobachtete nur, wie sie um Fassung rang.
âIch wollte nur â¦â
âIch weià genau, was du wolltestâ, sagte er kühl und spielte aufreizend mit den Schlüsseln.
Sie wandte den Blick ab. âIch wollte doch nur â¦â
Erschrocken wich sie zurück, als er näher kam. Doch er hatte sie bereits eingeholt und umfasste ihre Schultern mit schmerzendem Griff.
âWas wolltest du nur, Baby?â
âIch habe meine Handtasche gesucht. Ich dachte, ich hätte sie auf dem Tisch hier liegen gelassen.â
âMeinst du diese Tasche?â, fragte er lauernd. âDie über deiner Schulter hängt?â
Mia sah ihn starr an. âGut, es mag ja so aussehen, als wollte ich â¦â
âWas, Mia?â
âIch kann es dir doch erklären. Gib mir nur eine Minute.â Sie schrie, als er sie einfach hochhob. âDu tust mir weh, Matthew.â
âEigentlich ist es doch der Mann, der sich nach einem One-Night-Stand aus dem Staub macht.â
âWie kannst du so etwas von mir denken, Matthew!â
âIch denke noch etwas ganz anderes: Du hast nur mit mir geschlafen, weil du gehofft hast, ich könnte nachlässig werden und dich nicht mehr so streng
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