Gefangene der Liebe
so wild entschlossen, sie zurückzubekommen?
Und wieso hatte er gelogen und behauptet, sie sei seine Verlobte?
Matthew wusste keine Antwort. Es fehlten zu viele Puzzleteile. Eines stand für ihn allerdings fest: Er würde die Frau inseinen Armen beschützen. Denn sie brauchte Schutz. Und sie brauchte ihn.
Und er ⦠er â¦
Er brauchte sie nicht, basta! Zugegeben, er hatte sich noch nie so sehr zu einer Frau hingezogen gefühlt, aber er brauchte sie nicht.
Matthew verzog das Gesicht, löste sich vorsichtig von Mia, sah noch einmal auf ihr friedliches Gesicht, stand auf, schlüpfte in eine Shorts und verlieà das Zimmer.
Mia träumte.
Sie und Matthew liefen einen dunklen engen Korridor entlang.
Wohin gehen wir, fragte sie, bekam aber keine Antwort.
Am Ende des Ganges stand ein Mann. Sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, trotzdem wusste sie, wer er war.
Bitte , sagte sie zu Matthew, zwing mich nicht, mit ihm zu gehen .
Aber Matthew ging weiter und verstärkte nur den Griff seiner Hand um ihre.
Mit Herzklopfen fuhr Mia aus dem Schlaf. Die Sonne schien ins Zimmer und auf die rosa Blüte einer wunderschönen Wildorchidee, die auf dem Kopfkissen neben ihr lag.
Der Albtraum war vergessen. Lächelnd hob sie die Blume hoch und berührte sie sanft mit dem Mund.
Nur die letzte Nacht zählte. Mias Lächeln vertiefte sich. Oder hatte sie das etwa auch nur geträumt?
Nein, sie hatte die Nacht wirklich in Matthews Armen verbracht. Nachdem sie geduscht und sich angezogen hatte, folgte sie dem Kaffeeduft, der aus der Küche kam. Dort stand Matthew an der offenen Verandatür â die Hände in die GesäÃtaschen der Shorts geschoben. Unter seinem T-Shirt zeichneten sich die breiten Schultern ab.
Mia konnte sich kaum von diesem Anblick losreiÃen. Dieser schöne Mann, dieser starke, unglaubliche Mann war tatsächlich ihr Geliebter.
In diesem Moment drehte Matthew sich um und sah sie mit undurchdringlichem Blick ernst an. Für ein paar Sekunden war Mia verunsichert. Auch wenn sie mit Matthew geschlafen und seinen Körper erforscht hatte, wusste sie immer noch nichts über ihn, geschweige denn, warum Douglas ausgerechnet ihn mit der Suche nach ihr beauftragt hatte.
âGuten Morgenâ, sagte er zärtlich, und ein Strahlen erhellte sein Gesicht, als er die Arme ausbreitete.
Ohne zu zögern, lief sie glücklich in seine Umarmung und schmiegte sich an ihn.
âTut mir leid, dass ich verschlafen habeâ, sagte sie lächelnd.
âDas sollte es auch. Deinetwegen bin ich schon halb verhungert.â Er zog sie enger an sich.
âDu hättest ohne mich frühstücken sollen.â
Unglaublich, wie sexy er lächeln konnte. âIch rede nicht vom Frühstückâ, sagte er leise und gab ihr einen nach Kaffee schmeckenden Kuss.
Dann führte er sie auf die Veranda, von der sie am Vortag nur einen flüchtigen Eindruck erhascht hatte. Jetzt bemerkte sie, dass die Veranda sich über die gesamte Länge des Hauses erstreckte und von einer niedrigen Mauer umgeben war. In der Luft lag der Duft der verschiedensten Blumen, die üppig in vielen groÃen Terrakottakübeln wucherten.
âWie schön es hier istâ, sagte Mia begeistert.
Matthew gab ihr einen Handkuss. âLass uns hier drauÃen frühstücken.â
âJa, sehr gern.â
Sie setzten sich an einen Glastisch, der im Schatten eines groÃen blauen Sonnenschirms stand. Evalina hatte ihnen ein Frühstück mit Rührei, Schinken und Tortillas zubereitet und in abgedeckten Warmhalteschüsseln verwahrt, bevor sie sich auf den Weg zum Wochenmarkt gemacht hatte.
âWo sind wir hier eigentlich?â, fragte Mia neugierig.
âIn den Anden. Die Gebirgskette nennt sich Ostkordilleren.â
âIch komme mir vor wie auf dem Dach der Welt.â
Er lächelte zustimmend. âDie Einheimischen nennen diese Gegend Cachalú â Himmelsland.â
âUnd das gehört alles dir?â
Matthew schüttelte lachend den Kopf. âNicht ganz, aber immerhin ein groÃer Teil davon.â
âAber du bist US-Amerikaner.â
Er wurde ernst. âVor langer Zeit habe ich einmal hier gelebt.â
âHier? In diesem Haus?â
âNein, hier in Kolumbien, in diesem Haus war ich nur ein paar Tage. Damals gehörte es noch nicht mir.â
âWem denn? Einem Freund von dir?â
âSagen wir einem
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