Gefangene der Liebe
dort. Zumal Hamilton sie nicht an dem Ort vermuten würde, an dem er sie schon einmal gefunden hatte.
AuÃerdem ahnte sie wahrscheinlich, dass Matthew nach Hause zurückgeflogen war. Um sich dessen zu vergewissern, müsste sie nur bei ihm zu Hause oder im Büro in Dallas anrufen.
Mia war in den Bergen. Das spürte Matthew in seinem Indianerblut.
Er konnte es kaum erwarten, sie wiederzusehen, und beschloss, ohne Pause durchzufahren. Auch wenn das seinen Brüdern gar nicht gefiele.
Aber wer brauchte bei so einem hohen Adrenalinspiegel schon Schlaf?
Als Matthew von der HauptstraÃe abbog und dem Pfad zu seinem Haus folgte, herrschte Dunkelheit.
Aus keinem Fenster drang Licht.
Langsam kamen Matthew doch Zweifel. Vielleicht hatte er sich geirrt. Vielleicht war Mia gar nicht hier.
Doch, sie musste hier sein. Er war sich doch so sicher.
Matthew stellte die Scheinwerfer aus, fuhr noch ein Stück weiter, parkte den Geländewagen und stieg aus. Den letzten Kilometer wollte er zu Fuà zurücklegen. Noch immer trug er die schwarzen Sachen von ihrem Ãberfall auf Hamiltons Haus in Cartagena.
Irgendetwas flog dicht an seinem Gesicht vorbei, er spürte den Luftzug des Flügelschlags in seinem Haar. Zu dieser Zeit strichen nur nachtaktive Kreaturen durch den Wald. Hungrige Raubtiere, die sich an ihre ahnungslose Beute pirschten.
Sein Herz klopfte aufgeregt. Er atmete flach. Alle Sinne waren geschärft, und er fühlte sich hellwach.
Leise ging er die Stufen empor, steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Haustür. Danach schaltete er schnell die Alarmanlage aus.
In seinem Schreibtisch lag eine Taschenlampe. Matthew knipste sie an und schlich durchs Haus. Weit und breit keine Spur von Mia!
Doch, da war was. Ihr Duft hing in der Luft. Der Duft, der ihn immer an eine Wiese mit weiÃen Blumen erinnerte.
Und trotzdem fand er sie nicht im Haus.
Dann fiel es ihm ein.
Sie hatte sich nicht im Haus selbst sicher gefühlt, sondern auf der Waldlichtung. Dort, wo sie sich so oft geliebt hatten und wo ihm bewusst geworden war, dass er sie liebte.
Wo er sich eingebildet hatte, dass auch sie ihn liebte.
Matthew knipste die Taschenlampe aus und verlieà das Haus über die Veranda. DrauÃen folgte er dem Pfad, der zwischen den Bäumen hindurch zur Lichtung führte.
Gleich würde er Mia sehen und sie nach der Wahrheit fragen.
Und die Geschichte beenden, wenn es denn sein musste.
13. KAPITEL
Der Wald war dunkel.
Das Rauschen des Wasserfalls ohrenbetäubend.
Der Mond stand am Himmel â ein groÃer elfenbeinfarbener Globus, der durch das dichte Blattwerk der Bäume schimmerte und Lichtung und Wasserfall in ein Silberlicht tauchte.
Nackt stand Mia unter den schäumenden Fluten, die auf sie herabstürzten.
Matthew beobachtete sie aus einiger Entfernung und versuchte, sich an die Selbstbeherrschung zu erinnern, die sein Leben bisher geprägt hatte.
Doch wenn es um Mia ging, lieà ihn seine Selbstbeherrschung im Stich.
Er hatte diese Frau gesucht, gefunden und wieder verloren.
Jetzt saà sie in der Falle. Sie gehörte ihm â nein, das tat sie nicht. SchlieÃlich hatte sie ihn wegen eines anderen Mannes verlassen. Obwohl sie ihn angeblich hintergangen hatte, wollte der andere sie zurück.
Und warum wollen Sie sie dann zurückhaben, hatte Matthew anfangs gefragt.
Eine ehrlich gemeinte Frage. Der Mann zeigte ihm ein Foto. Aber auf der Welt gab es viele schöne Frauen, warf Matthew ein. Warum musste es ausgerechnet diese sein?
Daraufhin lachte der Mann verlegen und behauptete, sie sei eben mehr als nur schön. Sie sei alles, was ein Mann sich nur wünschen könne.
Allein die Vorstellung erregte Matthew.
Doch es stimmte nicht. Sie war nicht alles, was ein Mann sich nur wünschen konnte.
Sondern viel mehr.
Das wusste Matthew, weil sie für kurze Zeit ihm gehört hatte. Sie war die Verkörperung von Eva, Isebel und Lilith in einer Person. Mal wild und unberechenbar wie ein Sommergewitter, dann sanft und süà wie ein Landregen im Frühjahr.
Ihr Anblick berührte seine Seele.
Ihr ovales Gesicht, die groÃen dunklen Augen über einer aristokratischen Nase und einem Mund, der jede Sünde wert war.
Ihr langes kaffeebraunes Haar fiel ihr in Locken über die Schultern, und er sehnte sich danach, es zu berühren.
Mia war hochgewachsen und schlank mit wohlgeformten Brüsten. Allein bei der
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