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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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von London und südlich von Chester. »Robert FitzWalter ist hier.«
    »Robert FitzWalter ist in der Stadt?« Jamie zeigte keine Emotion, aber innerlich, da kochte sein Blut.
    Ry fluchte leise.
    Der Arzt wandte sich wieder seinem Tun zu, Ordnung zu schaffen. »Das habt Ihr aber nicht von mir erfahren.«
    Danach war es eine Sache von einem weiteren raschen Moment und ein paar Fragen mehr, und sie waren fertig. Ry drehte sich um und ging hinaus. Jamie nickte dem Arzt dankend zu und klopfte mit der Hand leicht auf den Schreibtisch. Der Arzt schaute hinunter und sah eine kleine Fellbörse unter Jamies Fingern liegen.
    »Was ist das?«
    Jamie wandte sich zur Tür. »Die Bezahlung. Ich bin Jamie Lost.«
    Zehn Minuten, nachdem sie angekommen waren, verließen sie das Haus wieder, still wie die Dunkelheit.
    Im Keller des Hauses stand ein Bewaffneter am Fuß der Treppe, den Kopf leicht geneigt, sein Ohr zur schmutzigen Decke über sich gerichtet.
    Er wartete auf eine Nachricht von seinem Kommandeur Mouldin, und dann würde er den Priester überstellen. Er hoffte nur, der würde es noch so lange machen. Über die Schulter warf er einen Blick auf den Priester, der auf dem Boden lag und unruhig schlief.
    Einen Augenblick später fiel ein Lichtstrahl in den Keller und verbreiterte sich, als die Tür oben weiter geöffnet wurde.
    »Kommt herauf«, sagte der Arzt.
    Der Wachsoldat trug den Priester die Treppe hinauf; eine einfache Sache, weil der alte Mann leicht wie eine Feder war. Er fühlte eine Spur von Unbehagen darüber, einen Mann Gottes auf diese Weise zu behandeln, beruhigte sich aber mit dem Gedanken, dass es nur für eine kurze Zeit sein würde. Mouldin würde den Priester an jemanden verkaufen, der ihn unbedingt haben wollte und ihn vermutlich gut behandeln würde.
    Während der Soldat die Treppe hinaufstieg, betrachtete ihn der Arzt kalt und wies zum Hinterzimmer. »Legt ihn auf das Bett. Aber seid sanft. Und fasst ihn nicht wieder an.«
    »Wenn noch jemand kommt …«
    Der Arzt richtete sich auf. »Nur über meine Leiche werdet Ihr ihn noch einmal bewegen.«
    Der Soldat fühlte sich unbehaglich, aber für den Moment war das unwichtig. Er wartete einfach nur auf Mouldins Zeichen und auf dessen Anweisung, wem er den Priester bringen sollte, den Rebellen oder dem König.
    Jamie und Ry betraten den Stallhof des Gasthauses. Sie redeten leise miteinander und machten Pläne. Leise Geräusche von Pferden, die ihr Heu mampften, drangen durch die Dunkelheit. »Alles, was ich will, ist etwas zu trinken«, murrte Jamie. »Einen Moment still zu sitzen und nachzudenken. Bei einem Ale.«
    Roger trat aus dem Dunkel. »Ich habe Euer Bad bestellt, Sir, und …« Er kam näher, sah sie an und fragte: »Wo ist Eva?«

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    E va wandte sich zu dem Schotten um, nachdem Jamies Schritte verklungen waren. Sie schaute hinauf zu seinen Augen, dem einen Auge über einer wilden, igelstacheldichten Bürste von einem Bart. Sie räusperte sich.
    »Sir?«
    Er starrte sie an. »Das bin ich nicht. Ich bin kein Ritter.«
    Sie nickte zustimmend. »Das ist ganz normal in England, nicht wahr? Ich bin von vielen Männern umgeben gewesen, die darauf beharrten, dass sie kein Ritter sind.«
    Sein schmales Auge wurde noch ein wenig schmaler.
    »Ich denke, je weniger Ritter wir haben, desto besser. Stimmt Ihr mir zu?«
    »Aye«, sagte er langsam. Während er sie verwirrt und misstrauisch beäugte, nahm er am Tisch Platz und griff nach dem Krug, der darauf stand.
    »Sie kennen nichts als Intrigen und Machenschaften«, führte sie weiter aus.
    »Und vermasseln immer alles«, murrte er zustimmend.
    Sie nickte, tastend, während sie nach den Rissen in der ohne Zweifel beeindruckenden Erscheinung dieses Mannes suchte. Von Tränen würde er sich nicht erweichen lassen, das war sicher – nicht, dass sie welche zu vergießen hatte, denn Jamie war nicht einmal das Salz in ihnen wert. Ob er weiblichen Launen nachgeben würde?
    Nicht dass ich welche hätte, keineswegs, dachte sie.
    Nein, dieser Schotte war von der Sorte Mann, die geradeheraus war, wenngleich einer, der schrecklich verletzt worden war und dessen Wunden noch nicht verheilt waren. Nun, was schnitt so tief und heilte so langsam?
    Verrat, natürlich.
    Er beobachtete sie argwöhnisch, wenn auch weniger misstrauisch als hervor, und deshalb bemühte Eva sich, diese Entwicklung zu fördern. Auf diese Weise erhielt man angesichts großer Widerstände die Hoffnung aufrecht.
    »Was mich angeht, so bin ich fertig mit

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