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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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Abend mit den Torwächtern gesprochen habt.«
    Sie hielt still, ihre Brust stieß gegen seine, als sie einatmete; sie machte rasche, flache Atemzüge. »Ah. Die Torwächter. Es freut mich zu hören, dass es gewirkt hat.«
    »Es hat nicht gewirkt.«
    »Ihr seid aufgehalten worden.«
    »Und jetzt bin ich hier und drücke Euch an eine Wand, Eva. Es hat also nicht gewirkt. Wo ist er?«
    »Fort.«
    Ihr warmer Atem streifte ihn, streifte den einen Tag alten Bart auf seinem Kinn. Ihre Brüste, gebunden unter ihrem Gewand, drückten sich hoch zu weichen Hügeln, und er konnte ihr Herz an seiner Brust schlagen spüren. Das Nachlassen seiner Aufmerksamkeit machte Jamie kurz, aber überaus deutlich ihre Weiblichkeit bewusst.
    Er spreizte die Finger seiner freien Hand und ließ sie an ihrem Bein hinunterwandern. Selbst durch ihre Röcke und seinen Handschuh spürte er ihre Muskeln; sie gehörten zu einem Körper, der harte Arbeit gewöhnt war. Er beugte das Knie und tastete sie bis zu den Fußknöcheln ab, ihren Zopf in der anderen Hand, sodass sie den Kopf nach hinten neigen musste.
    Er fand, was er erwartet hatte: einen Dolch, der im Schaft ihres Stiefels steckte. Sie hielt absolut still, spannte aber das Kinn an, als seine Hand unter ihren Röcken innen an ihrem Oberschenkel hinaufwanderte, er dann seine Finger spreizte, um sie um den Griff eines kleinen Dolches zu schließen, den sie in einer Scheide um ihr nacktes Bein gebunden trug.
    Als wäre sie ein Metallspan spürte Jamie den fast magnetischen Drang, seine Hand weiter hinaufwandern zu lassen. Doch stattdessen nahm er ihr die Klinge ab und warf sie hinter sich zu der anderen.
    »Ihr gleicht einem Stachelschwein, Eva.« Sie starrten sich an. »Gibt es noch andere Waffen?«
    Sie sah über seine Schulter und schwieg.
    »Ich werde Euch ans Bett binden und Euch ausziehen, wenn es sein muss.«
    Ihr Blick glitt zu ihm zurück. Sie glaubte ihm. Kluge Frau. »Meine Taille.«
    Er fand die Waffe, einen Dolch mit schlanker Klinge, der in einer Lederscheide an einem Gürtel steckte, verborgen in den Falten ihres Gewandes. Mit einer Drehung seines Handgelenks zog er ihn aus der Scheide, warf auch ihn hinter sich und richtete sich dann kerzengerade auf, wodurch auch Eva wieder eine gerade Haltung annehmen konnte.
    »Father Peter«, sagte er knapp.
    »Ich sage Euch, dass er fort ist.«
    Er betrachtete sie genauer und sah, dass ihr Gesicht zerkratzt war und ihr Kinn eine Stelle aufwies, die ein blauer Fleck werden könnte. Diese Verletzungen hatte sie gestern Nacht nicht gehabt. Seine Finger spannten sich, als er ihr Gesicht zur Seite drehte und es prüfend ansah. »Es wird heilen. Was ist geschehen?«
    »Männer. Sie haben Father Peter mitgenommen.« Sie lächelte bitter, als er sie endlich losließ. »Es treiben sich heute viele gewalttätige Männer hier herum. Ihr solltet vorsichtig sein.«
    Er reagierte mit einem gleichermaßen freudlosen Grinsen. »Tatsächlich? Hübsche Frauen sollten nicht ihr Spiel mit ihnen treiben.«
    »Ah, aber wie Ihr seht, macht es mir so viel Spaß, dass ich nicht aufhören kann.«
    »Ihr werdet jetzt damit aufhören.«
    Er zog sie von der Wand weg und setzte sie mit Schwung auf die schmale Bank am Fußende des Bettes. Eva rutschte ein paar Zoll über das glatte Holz, und ihr Zopf schwang über eine ihrer schmalen Schultern.
    »Wer hat Father Peter geholt?«
    Sie zögerte. »Das kann ich nicht mit Gewissheit sagen.«
    »Dann sagt es ungewiss.«
    Sie schluckte. »Zwei sehr gut bewaffnete Männer und ein Kirchenmann.«
    Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und ließ sich vor ihr auf ein Knie nieder, sodass ihre Gesichter auf einer Höhe waren und er jede flüchtige Regung beobachten konnte, die verräterisch über ihr schönes Gesicht huschte.
    »Eva, lasst mich Ehrlichkeit beweisen, weil Ihr so sehr darum kämpft, sie zu erfahren. Wie klingt das für Euch: Ich komme von König John.«
    Sie starrte ihn an, während sie begriff, dass dies nicht nur irgendeine Behauptung war, sondern eine Enthüllung. Ihr Gesicht, das ohnehin schon blass war, wurde kreidebleich.
    Dann, ganz langsam, kam Farbe in ihre Wangen, sodass sie aussah wie ein Gemälde, das gerade entstand: weiße Haut, graue Augen, kohlschwarzes Haar und das flammende Rot von Zorn und Furcht auf ihren Wangen als einzige Farbe.
    »Mon Dieu«, wisperte sie. »Ihr kommt vom Teufel selbst. Ich hätte es wissen müssen.«
    »Ihr mögt mich Luzifer nennen, wenn Ihr es wünscht. Königreiche verharren

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