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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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fester, als ein Hase aus dem Farn aufsprang und Dickon erschreckte. Das Pferd bäumte sich leicht auf, und Jamie legte die Hand auf den Hals des Hengstes, um ihn zu beruhigen. »Falls Mouldin diese Richtung beibehält, werden wir sehr nah an Gracious Hill herankommen.«
    Er spürte, dass Ry ihn von der Seite ansah. »Ich denke nicht, dass sie deine Drohung geglaubt hat, du würdest sie einem einäugigen Schotten überlassen.«
    »Angus schuldet mir was.«
    Ry sah skeptisch aus. »Was wirst du ihm sagen?«
    Angus, Kamerad vergangener Jahre, war der treueste, der unbarmherzigste und der zornigste von Jamies früheren Gefährten gewesen. Und er schuldete Jamie eine Blutschuld. Und er wog zudem fast so viel wie fünfzehn Stones, zweihundert Pfund. Er würde ein hervorragender, weil Furcht einflößender Wachhund sein.
    »Ich werde ihm sagen, was er zu tun hat«, erklärte Jamie.
    Er würde Eva dort gut bewacht zurücklassen. Und er würde sie nie wiedersehen.
    Zwei Tage ritten sie nun schon in der warmen Frühlingssonne. Roger verbrachte viel Zeit damit, sich mit Ry und Jamie zu unterhalten. Sie diskutierten über Schneiden und Schwertgriffe und das richtige Holz für Bogen und über andere Dinge, die ihm helfen würden, jemanden zu töten. Oder die ihn davor bewahren würden, getötet zu werden, wie Eva zugeben musste.
    Gog schien recht angetan davon zu sein, sich in Begleitung zwei so fähiger Ritter zu befinden, mit deren glänzenden Schwertern und klirrenden Kettenhemden. Es war ihr nicht gelungen, ihm diese Vorliebe abzugewöhnen. Obwohl er umgeben von Mönchen, die gesungen und gebetet hatten, und Tieren des Waldes, die gefressen und sich gepaart hatten, aufgewachsen war, war Roger ein Junge, der jetzt schnell zum Mann wurde. Er zeigte ein glühendes Interesse für solche Dinge wie Schwerter und die Männer, die sie führten. Dem vorzubeugen hatte sich traurigerweise als jenseits ihrer Erziehungsversuche erwiesen.
    Am Morgen brannte die Sonne durch den Frühnebel und verlieh der Landschaft eine frische, bernsteingelbe Farbe. Das Licht war überall; der ganze Wald schimmerte golden. Grüne Äste und dunkelbraune Stämme glänzten von Tau. Die Luft war frisch und sauber und kühl. Kleine Vögel sangen ihre Morgenlieder. Es war ein herrlicher Frühling.
    Am Abend würde sie wieder nah am Feuer sitzen. Die Männer würden ihre Schwerter putzen und sich leise unterhalten und Roger in ihre Gespräche einschließen, während im Hintergrund die Pferde grasten und schliefen und das Feuer hell in einer der kleinen Gruben brannte, die Jamie grub.
    Es war tröstlich, diese beiden Freunde zu erleben, die sich ohne Worte verstanden und so nahtlos zusammenarbeiteten. Bei ihr und Roger war es ebenso, außer dass sie mehr miteinander redeten, wie Eva zugeben musste. Aber diese Stille, auch das war schön. Sie machte keine Angst, nicht die, die Eva oft des Nachts empfand.
    Gelegentlich brachen sie in leises Lachen aus. Es war ein guter Laut. Ein gutes Bild – Roger, der bei den Männern saß, die ihn anlächelten.
    Dennoch gab es ein Problem. Das Problem lag in dem, was kommen würde. Das Problem lag in Jamie. Das Problem lag in Eva und ihren nächtlichen Träumen.
    Er würde mit ausgestreckten Beinen und überkreuzten Füßen am Feuer sitzen, das Schwert auf die Knie gelegt, und würde es mit der Hingabe eines Meisters für seine Werkzeuge polieren. Er würde Ry zuhören, oder Roger, würde vielleicht lächeln oder eine Bemerkung machen; dann würde sein Blick zu ihr schweifen und auf ihr ruhen.
    Dann würde sie etwas Heißes und Zitterndes in sich spüren, wie einen brennenden Eiszapfen. Von Jamie angesehen zu werden war gefährlich. Er war ein Mann in seinen besten Jahren, sein Körper war fest und muskulös, seine Männlichkeit schien zu vibrieren. Beherrscht, raubtierhaft, entschlossen. Sie zu bekommen.
    Unglücklicherweise war kein Platz für Leidenschaft und für Gefühle. Und zweifellos war auch kein Platz für einen gefährlichen Ritter mit schönen Augen und einem zerrissenen Herzen, das in ihr den Wunsch weckte, die Hand auszustrecken und es wieder zusammenzufügen.
    Jamie wusste, dass sie ihn nachts beobachtete. Er lag auf dem Rücken, starrte in den dunklen Himmel zwischen den Ästen und wartete auf den richtigen Moment. Um ihre wahre Absicht herauszufinden. Vielleicht auch, um sich auf sie zu legen und diese kleinen, unbeständigen Atemzüge, die er jede Nacht über das Feuer hörte, in ein atemloses Seufzen zu

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