Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
Vom Netzwerk:
der rechtmäßige Erbe kommen würde.«
    »Pirsalon!«, rief Aeriel überrascht.
    »Der große Hirsch«, sagte Roschka. »Der Wächter von Pirs. Der Engel trug ihn fort, als er kam.«
    Aeriel fühlte, wie das Blut in ihr wallte. »Ich suche den Pirsalon«, sagte sie. »Ich muss ihn finden.«
    Roschka schien kaum zuzuhören. »In einem Jahr bin ich mündig«, sagte er. »Und mein Onkel fürchtet um seine Herrschaft. Die Hohen Familien wollen sich nicht mehr von ihm regieren lassen. Sie wissen, dass ein Fluch auf ihm lastet. Nur wenn er heiratet, kann er sich retten …«
    »Aber was habe ich mit dem allen zu tun?«, fragte Aeriel wieder. Ihr Kopf schmerzte von dem vielen Zuhören.
    Der grünäugige Junge kniete vor ihr. »Er will dich heiraten, Aeriel.«

11
Ein Mann ohne Namen
    A eriel kam in die Gegenwart zurück. Wie lange sie gedankenversunken dagesessen hatte, wusste sie nicht. Die Lampe, die Erin auf den Boden gestellt hatte, war niedergebrannt. Dann sah sie auf und erkannte, dass nicht das Licht trüber, sondern der Raum heller geworden war. Die Morgendämmerung ließ die höchsten Türme des Schlosses sanft erglühen.
    Am Fenster erwachte Erin, sah das Dämmerlicht und schrie auf.
    Aeriel stand auf. »Wir müssen von diesem Ort fliehen, sofort, solange die Dunkelheit noch währt. Ich wage keine Stunde länger zu bleiben.«
    Erin war ebenfalls auf den Beinen. »Wir können das Tor nicht passieren. Ich habe es versucht. Die Wachen haben mich nicht durchgelassen.«
    Roschka schüttelte sich und stand auf. »Es gibt eine Tür in der Wand, deren schloss ich vor Jahren aufgebrochen habe, damit ich mich ungesehen hinaus- und wieder hineinstehlen kann. Wenn wir es bis dorthin …«
    Seine Worte wurden durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.
Erin fuhr zusammen. Roschkas Flüstern verstummte. Aeriel drehte sich um.
    »Wer klopft?«, rief sie.
    »Des Fürsten Kammerherr«, kam die Antwort. »Der Fürst bittet dich, zu ihm auf die Terrasse zu kommen.«
    »Geh nicht«, zischte das dunkelhäutige Mädchen. »Sag, du bist krank.«
    »Er würde mir nur seine Heiler schicken.«
    »Herrin?«, rief der Kammerdiener.
    »Sag deinem Herrn«, erwiderte Aeriel, »dass ich in Kürze bei ihm sein werde. Ich bin eben erst aufgewacht.«
    Aufmerksam lauschte sie. Hinter der Tür tappten leise Schritte davon. Erin zupfte an Aeriels Ärmel.
    »Schnell. Solange wir eine Chance haben.«
    Roschka war bereits auf dem Balkon. »Komm. Wir können nach Westen fliehen. Die Hohen Familien werden uns aufnehmen. «
    Aber Aeriel zögerte. »Wenn wir jetzt gehen«, sagte sie, »werden wir mit Sicherheit gefangen, denn der Fürst wird bald ungeduldig werden und jemanden schicken, um herauszufinden, warum ich nicht zu ihm gekommen bin. Ihr zwei geht, und ich folge euch.«
    »Nein«, sagte Erin und trat vom Fenster zurück. »Ich will mich nicht von dir trennen.«
    »Ich werde nichts von dem essen, was er mir gibt«, sagte Aeriel und küsste ihre Wange. »Du hast sein Spiel vom ersten Augenblick an durchschaut, und ich hätte auf dich hören sollen. Wartet auf mich beim Pflaumenbaum. Ich komme, sobald ich kann.«

    Dann wandte sie sich ab, ergriff ihren Wanderstab und war so schnell aus dem Zimmer verschwunden, dass Erins Ruf ungehört verhallte.
    Aeriel trat auf die Terrasse, die auf den Garten hinausging. Der Fürst stand an der Balustrade und starrte in die Morgendämmerung im Westen. Als Aeriel näher kam, drehte er sich lächelnd um.
    »Verzeih mir, falls ich dich geweckt habe«, sagte er. »Aber die Morgenröte über meinem Garten ist zu schön, als dass du sie ein zweites Mal versäumen solltest.«
    Aeriel trat neben ihn.
    »Du siehst erschöpft aus«, erlaubte er sich zu bemerken.
    »Ich … Ich habe schlecht geschlafen«, murmelte sie.
    Der Sonnenstern erhob sich langsam hinter den nahen Hügeln, und es dauerte eine Stunde, ehe er voll am Himmel erstrahlte. Der Fürst hob gegen das Licht schützend eine Hand vor seine Augen.
    »Aeriel«, sagte er, »ganz Pirs, alles, was ich habe, könnte dir gehören.« Sein Blick umfasste die Gärten und den Besitz, der sich dahinter erstreckte. »Dies alles würde ich dir geben, wenn …« Aeriel war müde und verwirrt. Sie lächelte schwach und sprach, ohne nachzudenken. »Wäre ich deines Bruders Erbin, würde es mir gehören. Du kannst nicht darüber verfügen. «
    Der Kopf des Fürsten schnellte herum, und er starrte sie an. »Roschka«, flüsterte er. »Du hast doch mit Roschka gesprochen. «

    Aeriels

Weitere Kostenlose Bücher