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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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seinem Herzen. »Es kümmert mich nicht, ob du dich mir hingeben willst oder nicht. Ich will nur von dir geliebt werden.«
    Er hob den Kopf und sah dann weg. Aeriel erkannte die Verzweiflung in seinen Augen. »Das kann ich nicht«, flüsterte er. »Ich weiß nicht, wie. Die Hexe hat immer noch ihre Krallen in mich geschlagen. Ich kann weder dich noch sie noch sonst einen Menschen lieben, solange die Weiße Hexe am Leben ist.«
    Alles um Aeriel schien sich wild zu drehen. Da, er hatte es benutzt, Sabrs Wort, dieses namenlose sie . Sabr streckte die Arme aus und nahm das Gesicht des Prinzen in ihre Hände, doch Aeriel sah nur verschwommen.
    »Ich werde es dir zeigen«, sagte sie. »Ich werde dir helfen.« Erneut schüttelte er das Haupt.
    Rasende Eifersucht verzehrte Aeriel. Wie konnte sich die Banditenkönigin erdreisten? Wie war es Sabr gelungen, die Irrylath erst wenige Tagmonate kannte, eine solche Nähe aufzubauen? Sie, Aeriel, hatte jeglichen Versuch unternommen, ihn zu berühren, ihm Trost zu spenden, seine Gefühle zu ergründen, nur um wiederholt zurückgewiesen zu werden. Du kannst mir nicht helfen, hatte er einst im Sternenlicht erklärt. Niemand kann mir helfen . Doch sie hörte ihn diese Worte nicht vor Sabr wiederholen.
    »Ob du mich nun liebst oder nicht«, wisperte sie, »ob du dich mir hingeben darfst oder nicht, ich liebe dich. Und ich wünschte, dein Herz gehörte allein dir, damit du es der Frau schenktest, die du erwählst, und wäre kein Objekt der Begierde, das im Wettstreit zwischen der Weißen Hexe und einer grün-äugigen
Zauberin von ihren scharfen Zähnen in Stücke gerissen wird.«
    »Oh, Cousine«, sagte Irrylath, »wenn es doch nur so wäre!«
    Aeriel empfand nichts als Übelkeit, während sie benommen aus dem Lager taumelte. Die trockene Kruste des roten Sandes brach und barst bei jedem Schritt. Sie begegnete niemandem. Niemand hielt sie auf. Die Pavillons rückten in weite Ferne. Die Nacht dehnte sich dunkel und lautlos, doch Aeriel konnte weder den abscheulichen Worten, die unaufhörlich in ihrem Bewusstsein widerhallten, noch der Erinnerung an Irrylath und Sabr entfliehen.
    »Diebin!«, keuchte sie zitternd, kaum in Lage, Atem zu schöpfen. »Königin der Diebe!« Erin hatte Recht behalten. Aeriel kämpfte gegen ihre Tränen. »Irrylath gehört mir .«
    In der Düsternis bewegte sich etwas über ihr. Aeriel blieb strauchelnd stehen. Mit einer Hand an der Brust spähte sie zu dem fahlen Schimmer der Sterne und dem Strahlenkranz von Oceanus. In ihrer Handfläche barg sie das blasse Glühen der Perle.
    Das Geschöpf vor ihr krächzte und spreizte die Schwingen. So groß wie ihr Unterarm stand es aufrecht vor ihr: Es war vollkommen schwarz. Seine Federn schienen jegliches Licht zu absorbieren, sie waren unergründlich wie Schatten. Aeriel erstarrte. Der Schwarze Vogel krächzte erneut und starrte sie an. In seinem Schnabel hielt er eine silberne Nadel.
    »Sei gegrüßt, kleine Zauberin«, sagte er und nahm beim Reden die Nadel in eine Klaue.

    Eine Gänsehaut lief Aeriel über den Rücken. »Du bist einer der Rhuks der Hexe.«
    »Ja«, lachte er.
    »Was willst du von mir?«, verlangte sie zu wissen, während sie suchend den Blick schweifen ließ, verwundert, wie sie so töricht sein konnte, das Lager allein und unbewaffnet zu verlassen. Die leeren Dünen türmten sich schier endlos um sie auf.
    »Unsere Herrin hat dir einen Vorschlag zu unterbreiten«, kicherte der Rhuk. Genüsslich spielte er mit der silbernen Nadel in seinen Zehen.
    »Nenn sie nicht meine Herrin«, fauchte Aeriel. »Deine Gebieterin war nie die meine.«
    »Meine Herrin wünscht eine Unterredung mit dir«, erwiderte der Vogel. »Krieg ist vermeidbar. Gewiss kann diese Angelegenheit freundschaftlich zwischen euch beigelegt werden, von Angesicht zu Angesicht.«
    »Ich hege wahrlich die Absicht, sie von Angesicht zu Angesicht zu treffen«, entgegnete Aeriel erzürnt, »alsbald wie möglich, und zwar mit einer Armee im Rücken.«
    Der Schwarze Vogel zischte. »Verzichte auf Irrylath. Meine Herrin hat ein Vorrecht auf ihn.« Auf einem Bein hüpfte er über den Sand auf sie zu, mit dem anderen hielt er die Nadel fest umklammert.
    »Meine Herrin wird dich mit jedem Geliebten entlohnen, den du begehrst. Sie wird Sabr töten, sollte das dein Wunsch sein.«
    Aeriel wich vor dem Boten der Hexe zurück.
    »Meine Herrin wird dir Unsterblichkeit verleihen, auf dass du
zu einer der ihren wirst«, krächzte der Schwarze Vogel. »Sie hat

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