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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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festzustellen, ob sich der Huf noch darin befand und unversehrt war. Aeriel ertastete mit den Fingerspitzen seine kühle ebene Struktur. Sie verknotete die zerrissene Schnur und band sich den Beutel wieder um den Hals. Nachdem sie auch den Stock wiedergefunden hatte, richtete sie sich auf, wandte dem toten Schakal den Rücken zu und stapfte zurück, den Hang hinauf.
    Der Pendarlon lagerte mit abgewandtem Kopf auf dem Sand. Die tote Schakalin lag neben ihm. Auch ihre Augen waren farblos geworden, ihr geflecktes Fell ohne Glanz und das tiefe Schwarz zu einem stumpfen Grau verblasst. Doch als Aeriel sich dem Sonnenlöwen näherte, bemerkte sie noch etwas. Auch sein Fell hatte den feurigen Glanz verloren; die hellgelbe Mähne wirkte wie Stroh. Sein Pelz, die tote Hündin neben ihm und der Sand waren voll mit goldenem Blut.
    Aeriel starrte ihn einen Augenblick fassungslos an, dann rannte sie zu ihm. Als sie neben ihm auf die Knie sank, konnte er kaum den Kopf vom Boden heben. »Pendarlon!«, rief sie entsetzt und bettete sein mächtiges Haupt in ihren Schoß. »Pendarlon, du bist ja schwer verletzt!«
    »Nein, meine Tochter«, hauchte er schwach. »Nur ein wenig. Nur ganz wenig.«
    »Was kann ich für dich tun?«, stieß sie hervor und fasste nach seiner verwundeten Schulter, um den Blutstrom zu stoppen. Doch mit einem Aufschrei zog sie die Hand wieder zurück. Das goldene Blut war heiß wie siedendes Öl.
    »Nein, mein Kind, fass meine Schulter nicht an«, sagte der
Sonnenlöwe. »Unsere Körper, die Körper der lons, sind nicht wie eure. Wir sind aus heißerem Stoff gemacht …« Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. Er atmete schwer. »Aber hab keine Angst.«
    »Ich habe aber Angst«, entgegnete Aeriel und streichelte seine bleiche Silbermähne mit der freien Hand. Ihr Herz zog sich zusammen. Ihre Stimme zitterte. »Löwe, ich habe solche Angst.«
    Er lächelte schwach und schien sich zu sammeln. Tief aus seiner Kehle glaubte sie ein leises Schnurren zu hören. »Hab keine Angst! Ich werde mich erholen, noch ehe die Sonne den Mittag des nächsten Tagmonats erreicht hat. Ravenna gab ihren Wäch – tern die Kraft, sich selbst zu heilen.«
    »Aber wie kann ich dir helfen?«, flüsterte sie und griff nach ihrem Beutel. »Brauchst du etwas zu essen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich brauche nur Ruhe.« Er schloss einen Moment die Augen, als wäre er zu schwach zum Weitersprechen.
    Ihre Hilflosigkeit schnürte Aeriel die Kehle zu. »Aber was kann ich tun?«, fragte sie und weinte leise. »Sag es mir.«
    Da schlug er die Augen auf, und sie sah, dass in ihnen noch immer das goldene Feuer leuchtete. Das gab ihr Mut. »Kümmere dich um dich selbst! Dein Arm ist verletzt. Tu ein wenig von meinem Blut darauf. Es beschleunigt die Heilung.«
    Aeriel schüttelte den Kopf, sie widersprach nicht. Wie konnte sie nur ihre Kratzer versorgen, wenn er schwer verwundet dalag? Aber der Blick des Löwen zwang sie dazu. Langsam und widerwillig strich sie etwas von der heißen Substanz über den harmlosen
Riss am Unterarm. Anfangs brannte es, aber dann strahlte sie angenehm lindernde Wärme aus. »Löwe …«, begann Aeriel.
    Aber wieder schüttelte die große Katze den Kopf. »Meine Tochter«, unterbrach er sie, »du siehst, ich kann dich nicht mehr bis zum Rand der Wüste bringen. Meine Wunde wird heilen, aber ich muss viele Stunden hier im kraftspendenden Licht des Sonnensterns liegen bleiben. Du musst also alleine gehen.«
    »Ich will dich nicht verlassen«, sagte Aeriel weinend. »Pendarlon …«
    »Du musst!«, entgegnete der Sonnenlöwe, und seine Stimme klang trotz seiner Schwäche ernst. »Nur noch ein Tagmonat bleibt, bis der Vampir wieder fortfliegt. In dieser Zeit musst du zu seinem Schloss zurückkehren und dem Zwerg den unsterblichen Huf des Avarclon geben.«
    Aeriel fühlte ihr Herz bei der Erwähnung des Ikarus kalt werden. Während vieler Tagmonate hatte sie kaum an ihn gedacht. »Sonst wird sich der Engel der Nacht seine letzte Braut holen«, sagte der Löwe, »und alle unsere Anstrengungen waren umsonst. Willst du das?«
    Aeriel schüttelte den Kopf. Ihr Herz war zerrissen. Sie trauerte, weil sie den Löwen allein lassen musste, und sie fürchtete sich vor der Rückkehr ins Schloss des Vampirs. Sie neigte den Kopf über seinen. »Nein«, flüsterte sie. »Nein.«
    Sie merkte nicht, dass sie weinte, bis sie ihre Tränen auf seine Mähne tropfen sah. »Ganz ruhig, mein Kind«, tröstete der Löwe sie. »Nur Mut.«
    »Ich

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