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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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nicht«, erwiderte der Zwerg, »nicht, wenn ich vorsichtig bin. Ein wenig steckt in mir auch etwas von einem Hexenmeister, und da kenne ich den einen oder anderen Trick. Nun gut, Kinder …« Er nickte beiden zu. »Ich muss mich sputen.
Und was euch betrifft, so gibt es noch eine Menge Webarbeit zu tun.«
    Und noch ehe einer der beiden ein Wort herausbrachte, um ihn zurückzuhalten, drehte er sich hurtig um und verschwand.
    Später, lange, lange Zeit danach sangen die Barden das Lied von den erstaunlichen Abenteuern der Reise des Zwerges ins Reich der Wasserhexe, einer Reise sowohl über wie unter der Erde, und von den vielen Wunderdingen, denen er begegnete; und weiter sangen sie von seiner trickreichen Verstellung, wie er die Prüfungen der vielen Hexenwächter bestand und schließlich bei der Hexe vorgelassen wurde. Auch davon, wie er sie dazu verleitete, die vierzehn Kapseln zu trinken, und von ihrer unbändigen Wut, als sie seinen Betrug entdeckte, und wie er schließlich aus ihren vielen Fallen und Schlingen entschlüpfte und ihren Nachstellungen entkam … Doch das ist eine ganz andere Geschichte, und es genügt zu erwähnen, dass es vollbracht wurde.
    Und was Aeriel und ihren Prinzen betrifft, so webten sie die liebe lange Nacht und fertigten ein großes Segel an, das sie sicher nach Esternesse tragen sollte. Aeriel brachte Nahrung aus den lichten Höhlen, doch sie aßen oben im Schloss, denn obgleich die Hallen noch immer öd und leer waren, hatten sie ihre eisige Kälte verloren. Irrylath arbeitete schweigend, fast fieberhaft neben ihr und half die nachtschwarzen Federn glätten. Wenn sie ihn überreden konnte zu erzählen, was stets leise und verhalten geschah, so berichtete er einzig von seiner Kindheit im Schloss oder der Wallfahrt nach Lonwury. Häufig jedoch, wenn er schlief, erwachte er schreiend. Dann stürzte sie zu ihm ins
Schlafgemach und riss ihn aus seinen bösen Träumen. Doch wollte er nie darüber sprechen und drehte sich jedes Mal von ihr weg.
    »Die Zeit wird kommen«, murmelte sie leise, als er wieder eingeschlafen war, »wo du dich nicht mehr von mir abwenden wirst«, und dann überließ sie ihn einem ruhigeren Schlaf.
    Und als schließlich die letzte Morgendämmerung anbrach, nahmen die beiden ihr fertiges Fluggerät und brachten es in den Garten, der zum ersten Mal seit vielen Jahren Früchte zu tragen begann. Sie fassten die Ecken und überließen ihr Fahrzeug den Kräften des luftigen Elements. Der Steppenwind erfasste es und hob es wie den Flügel eines Raben. Der Westwind trieb sie hoch über die Ebene dahin. Weit hinten am Horizont konnte Aeriel die Wüste von Pendar erkennen, und sie sandte ein Stoßgebet für den Pendarlon gen Himmel, dass er inzwischen geheilt sei von seinen Wunden. In der anderen Richtung erblickte sie die Berge von Terrain mit ihrem Heimatdorf zu ihren Füßen. Vor ihnen breitete sich das Sandmeer aus, und dahinter lag die Stadt Esternesse.
    Und als sie gerade über die Ebene hinweg das Meer erreichten, hörten sie weit hinter sich einen grässlichen Schrei. Er kam aus der Tiefe des Toten Sees am Rande der Wüste und verkörperte mehr Wut und Hass, als Aeriel in ihrem Leben gehört hatte.
    »Die Hexe«, hörte sie Irrylath hinter sich stöhnen. »Sie hat den Zwerg durchschaut und auch, dass ich für sie verloren bin.«
    »Talb«, sagte Aeriel, während sie dem wilden Schrei lauschte, »ich hoffe, er ist in Sicherheit. Falls sie ihn gefangen genommen hat …«

    Doch ihr Gefährte schüttelte den Kopf. »Nein«, erwiderte er leise und mit dem ersten Anzeichen innerer Ruhe und echter Hoffnung seit seinem Erwachen. »Ich glaube, wir brauchen um ihn nicht zu fürchten.«
    Der Schrei der Weißen Hexe schwoll an, wurde lauter, schriller und endete dann in einem Kreischen, das die Luft erzittern ließ. Als sein Echo von den Bergen zurückrollte und langsam erstarb, blickte Aeriel hinauf zu dem stark geblähten Segel und sah, nachdem auch der letzte Zauber der Hexe seine Kraft verloren hatte, dass es nun in leuchtendem Weiß erstrahlte. Und so überflogen sie und der Königssohn auf einem Teppich aus schneeweißen Federn das Sandmeer und landeten am selben Tag noch in der Stadt Esternesse.

Zweites Buch

Das Vermächtnis der Gargoyles

1
Isternes
    A eriel saß auf der niedrigen Fensterbank.
    Der Stein war warm vom Licht des Sonnensterns. Jene Sonne stand am unendlichen Horizont; in zwei Stunden würde sie untergehen. Über ihr erstreckte sich der schwarze, mit

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