Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gefangene des Feuers

Titel: Gefangene des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
kennen?“
    „Natürlich kenne ich ihn nicht“, gab Vanderbilt scharf zurück. „Warum sollte ich auch?“
    „Weil Sie ihn seit vier Jahren töten lassen wollen.“
    „Ich habe noch nie von ihm gehört! Warum sollte ich ihn töten lassen wollen? Und was hat er mit diesen Papieren zu tun?“ Schweigend betrachtete Morgan den alten Mann. Vanderbilt hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht abzuleugnen, was in den Dokumenten stand. „Sie sind ein Verräter“, sagte er leise. „Mit diesen Informationen könnten Sie vor ein Erschießungskommando gebracht werden.“
    „Ich bin Geschäftsmann. Ich mache Gewinne. Und das hier ...“, er deutete auf die Papiere, „war eine lächerliche Summe verglichen mit dem Gewinn, den ich gemacht habe. Die Nordstaaten waren nicht in Gefahr, den Krieg zu verlieren, Mr Morgan.“
    Rafe musste an sich halten, um Vanderbilt nicht seine Faust ins Gesicht zu schlagen.
    In sehr prägnanter Form schilderte Morgan ihm die Ereignisse, die vier Jahre zurücklagen. Vanderbilts Blick ging zu Rafe, dann wieder zu Atwater. Annie hatte das Gefühl, er erwartete schon halb, verhaftet zu werden. Als Morgan geendet hatte, sagte Vanderbilt ungehalten: „Ich weiß nicht, wovon Sie reden! Ich habe mit alldem nicht das Geringste zu tun!“ „Sie wussten also nicht, dass die Dokumente noch existierten und dass der junge Mr Tilghman wusste, wo sie sich befanden?“
    Vanderbilt sah ihn finster an. „Winslow hat mich darüber informiert, ja. Ich sagte ihm, er solle sich darum kümmern. Und ich nahm an, er hätte es getan, weil ich seitdem nichts mehr von der Sache gehört habe.“
    „Winslow. Meinen Sie Parker Winslow?“
    „Ja. Mein Assistent.“
    „Wir würden gerne mit ihm sprechen, bitte.“
    Vanderbilt hob eine Glocke vom Schreibtisch und klingelte. Kurz darauf erschien sein Sekretär. „Holen Sie Winslow“, bellte der Commodore, und der Mann zog sich schnell wieder zurück.
    Fünf Minuten später ging die Tür wieder auf. Alle hatten in angespanntem Schweigen dagesessen und auf den Neuankömmling gewartet. Rafe drehte sich absichtlich nicht um, als er Schritte näher kommen hörte. Er stellte sich Winslow vor, wie er ihn vor vier Jahren kennengelernt hatte: schlank, äußerst gepflegt, mit grauen Strähnen im blonden Haar. Das perfekte Abbild eines Geschäftsmannes. Wer hätte gedacht, dass Parker Winslow ein Mörder sein könnte?
    „Sie haben mich rufen lassen, Sir?“
    „So ist es. Kennen Sie einen dieser Gentlemen, Winslow?“ Rafe sah genau in dem Augenblick hoch, als Parker Winslows gelangweilter Blick zu ihm schweifte. Der Mann sah verwirrt aus, dann stand Angst in seinen Augen. „McCay.“ „Sie haben Tench Tilghman getötet, nicht wahr?“, sagte Atwater ruhig und beugte sich vor. Sein Jagdinstinkt war erwacht. „Damit er diese Papiere nicht mehr ausgraben kann. Sie haben auch versucht, McCay zu töten. Als ihr Vorhaben fehlschlug, haben Sie es so aussehen lassen, als hätte er Tilghman umgebracht. Ein perfekter Plan, wirklich perfekt, wäre McCay nicht entkommen. Die Männer, die Sie angeheuert hatten, konnten ihn nicht schnappen. Sie haben eine Prämie auf seinen Kopf angesetzt, die immer weiter hochgeschraubt wurde, bis jeder Kopfgeldjäger im Land hinter ihm her war. Und trotzdem hat keiner der Kerle ihn einfangen können.“
    „Winslow, Sie sind ein gottverdammter Idiot!“, sagte Vanderbilt scharf.
    Parker Winslows wirrer Blick ging durch den Raum, dann zurück zu seinem Arbeitgeber. „Sie haben doch gesagt, ich soll mich darum kümmern.“
    „Sie sollten diese Papiere auftreiben, Sie dämlicher Hurensohn, keinen Mord begehen!“
    Rafe lächelte, als er aus seinem Sessel aufstand, doch es war kein freundliches Lächeln. Der Commodore schreckte davor zurück, J. P. Morgan war entgeistert. Doch Parker Winslow bekam es mit der Angst zu tun. Atwater hingegen lehnte sich zufrieden zurück.
    Zunächst versuchte Winslow, den gnadenlosen Fäusten auszuweichen, dann wollte er Zurückschlagen, doch beides ohne Erfolg. Ruhig und sehr gezielt brach Rafe dem Mann die Nase und schlug ihm die Zähne aus. Er schloss seine Augen, ehe er auf Winslows Rippen zielte. Jeder Schlag saß so präzise wie das Skalpell eines Chirurgen. Alle im Raum konnten hören, wie eine Rippe nach der anderen brach. Der Sekretär hatte die Tür geöffnet, als der erste Schlag gefallen war, sie auf Vanderbilts scharfen Befehl hin jedoch sofort wieder geschlossen.
    Rafe hörte erst auf, als Winslow bewusstlos

Weitere Kostenlose Bücher