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Gefangene des Feuers

Titel: Gefangene des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wollen doch nicht, dass ich Ihnen wehtue. Wann wollte er zurück sein?“
    „Ich weiß es nicht.“ Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. „Wahrscheinlich, wenn er etwas gefangen hat.“
    „Und wie lange ist er schon weg?“
    Erneut stieg Panik in ihr auf, weil sie nicht wusste, was sie darauf antworten sollte. „Eine St...stunde?“, sagte sie und ließ es wie eine Frage klingen. „Ich weiß es nicht. Ich hatte Wasser aufgesetzt, um Kleider zu waschen, und habe nicht aufgepasst ..."
    „Na schön“, unterbrach er ungeduldig. „Aber ich habe keinen einzigen Schuss gehört.“
    „Er ... er hat auch ein paar Fallen aufgestellt. Wenn er in einer etwas gefunden hat, muss er ja nicht schießen.“
    Mit scharfem Blick sah der Mann sich noch einmal in der Hütte um. Dann ging sein Blick zu der offen stehenden Tür, wo sein Pferd in Sichtweite angebunden war. Er deutete mit dem Kopf zur Tür. „Raus, Lady! Ich muss mein Pferd unterbringen. Sollte er gerade auftauchen, wenn wir draußen sind, rate ich Ihnen zu verschwinden, falls Sie keine Kugel verpasst bekommen wollen. Und versuchen Sie nicht zu schreien oder ihn zu warnen! Ich will Ihnen nicht wehtun, aber um McCay zu schnappen, würde ich alles tun. Zehntausend sind eine Menge Geld.“
    Zehntausend! Gütiger Himmel! Kein Wunder, dass Rafe auf der Flucht war. Für so viel Geld würde sich jeder Kopfgeldjäger im Land auf die Suche nach ihm machen.
    Der Mann hielt den Lauf der Pistole weiter auf sie gerichtet, während sie mit steifen Gelenken zu dem leeren Pferdestall vorausging, wo sie sein Pferd unterstellten. Das war also der Kopfgeldjäger, der hinter Rafe her war. Der Mann, der ihn angeschossen hatte. Doch Annie konnte sich nicht mehr an den Namen erinnern. Ihr Kopf fühlte sich wie erstarrt an vor Angst, und sie war unfähig zu denken oder einen Plan zu ersinnen. Welche trostlosen Vorstellungen sie sich auch immer von der Zukunft gemacht haben mochte - dass Rafe vor ihren Augen erschossen würde, hatte nicht dazugehört. Es war ein Albtraum, der zu entsetzlich war, um darüber nachzudenken. Und doch würde genau das passieren, sollte ihr nicht etwas einfallen, wie sie das Schreckliche aufhalten könnte. Aber sie konnte nichts anderes tun, als ihren Rock so zu raffen, dass die Falten die Pistole in ihrer Tasche verdeckten.
    Die Pistole war ihre einzige Chance, ohne dass ihr überhaupt klar war, wie und wann sie die Gelegenheit ergreifen sollte. Sie wusste nur, dass sie die Pistole ziehen und den Hahn spannen musste. Dass sie einen Schuss abgeben musste. Der Mann stand so nah bei ihr! Vermutlich musste sie warten, bis er abgelenkt war. Und das würde der Fall sein, wenn Rafe zurückkam. Sie musste ihn ja nicht treffen. Sie musste nur einen Schuss abfeuern, um ihn abzulenken. Um Rafe zu warnen. Um ihm eine Chance zu geben. Welche ihr bleiben würde, darüber wagte sie erst gar nicht nachzudenken.
    Der Fremde dirigierte sie zurück in die Hütte, und Annie stand wie erstarrt beim Feuer, mit dem Rücken zur Wand.
    Er schloss beide Fenster, damit Rafe nicht hereinsehen konnte, sollte er sich von der Seite nähern. Rafe würde also zur Tür hereinkommen, und seine Silhouette würde sich perfekt in dem hellen Licht des geschmolzenen Schnees abheben. Zunächst wäre er geblendet, unfähig, in der dämmrigen Hütte etwas auszumachen, während der Kopfgeldjäger nur darauf wartete, den perfekten Schuss abzugeben. Rafe würde keine Chance haben.
    Es sei denn, ihm würde auffallen, dass die Fenster geschlossen waren. Und da er wusste, dass Annie nur ungern in der dunklen Hütte saß, würde er sich überlegen, was das zu bedeuten hatte. Vielleicht würden ihm auch die Hufspuren draußen vor der Hütte auffallen. Rafe war genauso misstrauisch und wachsam wie ein Raubtier und ging nie ein Risiko ein. Sicher würde ihm all dies auffallen. Aber was könnte er dann tun? Hereinkommen und blind um sich schießen? Am klügsten wäre es für ihn, wenn er sich lautlos zu den Pferden zurückziehen und verschwinden würde, solange er noch die Möglichkeit hatte. Sie schloss die Augen und begann zu beten, dass er genau das tun würde. Denn nur wenn sie wüsste, dass er lebte und in Sicherheit war, könnte sie es ertragen, ihn nie wiederzusehen. Mit ansehen zu müssen, wie er getötet würde, das könnte sie jedoch nicht ertragen.
    „Wie heißen Sie?“, fragte sie mit zittriger Stimme.
    Der Mann sah sie scharf an. „Trahern. Aber das spielt keine Rolle. Bleiben

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