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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Hause“, erwiderte sie so ruhig, wie es ihr möglich war. „Darf ich vorbei?“ Sie machte Anstalten, um Tommy herumzugehen, doch er blockierte ihr den Weg.
    „Ob du darfst?“ schaltete sich Ricky ein. „Ich glaube nicht.“ Er warf Tommy einen raschen Seitenblick zu. „Oder was meinst du, Tommy?“
    „Nee.“ Auf Tommys Gesicht zeigte sich ein gemeines Grinsen, das Becky Lynn einen Angstschauer den Rücken hinunterjagte. „Ganz deiner Meinung, Ricky.“
    Sie unternahm wieder einen Versuch, an den beiden Jun gen vorbeizukommen, diesmal von links. Ohne Erfolg. Hier schnitt ihr Ricky den Weg ab. Tränen traten ihr in die Augen. Sie schluckte krampfhaft. Keinesfalls durfte sie weinen. Entschlossen hob sie das Kinn. „Lasst mich durch.“
    „Wo bleiben denn deine guten Manieren? Du hast vergessen ‚bitte‘ zu sagen, Becky Lynn.“ Das brachte frischen Wind in die versammelte Mannschaft. Alles gröhlte.
    Sie verspürte einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Angst. Sie schluckte. „Lass mich vorbei … bitte.“
    „Na ja, wenn du schon so … nett fragst.“ Ricky lächelte dünn und trat einen Schritt beiseite.
    Erleichterung durchflutete sie. Sie machte Anstalten, an ihm vorbeizugehen, doch schon nach zwei Schritten packte er sie am Arm. Die Erleichterung verflog schlagartig und wandelte sich in Panik. Sie hätte es wissen müssen, dass diese Typen sich die Gelegenheit, sie zu demütigen, nicht entgehen lassen würden.
    „Fass mich nicht an, Ricky Jones.“ Sie bemühte sich, ihrer Stimme einen drohenden Unterton zu verleihen, und versuchte, seine Hand abzuschütteln.
    Die Jungen lachten. Ricky kam einen Schritt näher. Nun stellte sich Tommy hinter sie, so dass sie zwischen den beiden eingeklemmt war. „Sie tut so, als wär sie was Besonderes, findet ihr nicht auch?“
    „Genau“, stimmte Tommy zu. „Ein ganz besonderes kleines Miststück.“
    Becky Lynns verzweifelte Blicke suchten Randy. Er wich ihnen aus und starrte angelegentlich auf seine Schuhspitzen; auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck von Resignation. Als ihr klar wurde, dass sie nicht auf ihn zählen konnte, verstärkte sich ihre Panik. Sie war auf sich selbst gestellt. Wieder einmal.
    Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und machte einen Schritt an Ricky vorbei. Dann noch einen. Und einen dritten. Ricky wirbelte herum. Seine Hand landete auf ihrem Po. Seine Finger gruben sich hart in das Fleisch ihrer rechten Pobacke. Sie geriet außer sich. Ihr Vater hatte sie schon genug misshandelt, das reichte ihr für ihr ganzes Leben. Sie drehte sich blitzschnell um und schlug ihm die Hand weg. „Wag es nicht noch mal, mich anzufassen, Ricky Jones!“
    Einen Moment lang herrschte verdutztes Schweigen. Die Stille knisterte. Eine Wolke schob sich vor die Sonne, und eine leichte Brise erhob sich. Irgendwo über ihnen schrie ein Vogel. Dann loderte Zorn auf in Rickys Augen. Und Hass. Sie kannte beides von ihrem Vater.
    Sie hatte einen Fehler gemacht. Einen großen Fehler. Ihr stockte der Atem. Angst packte sie. Eine lähmende Angst. Sie befahl sich wegzurennen, doch ihre Füße weigerten sich zu gehorchen. Stattdessen starrte sie Ricky Jones nur an. Ihre Angst wuchs ins Unermessliche. Er würde sich rächen.
    Aus ihrer Kehle löste sich ein erstickter Schrei, und dann begann sie zu rennen. Doch schon nach ein paar Schritten hatte Ricky sie eingeholt, packte sie an ihrem T-Shirt und zerrte sie zurück. Sie schlug wild um sich und versuchte, sich freizumachen.
    Er drängte sie gegen den Baum, unter dem sie vor wenigen Minuten noch friedlich gelegen hatte. Der raue Baumstamm drückte sich in ihren Rücken. Es tat weh. Ricky war ihr so nah, dass sie den Bierdunst riechen konnte, den er ausströmte. Ihr Magen rebellierte.
    „Los, Leute“, meldete sich Buddy Wills, plötzlich nervös geworden, zu Wort. „Lasst uns von hier verschwinden. Suchen wir uns woanders ein bisschen Spaß.“
    „Hier gibt’s genug Spaß“, widersprach Ricky und schaute Randy an. „Oder was meinst du, Randy?“
    Becky Lynn warf ihrem Bruder einen flehenden Blick zu. Er sah auf einmal richtig krank aus. „Randy“, bettelte sie, wobei sie verzweifelt versuchte, sich aus Rickys Griff herauszuwinden, „sag, dass sie aufhören sollen. Bitte. Bit…“
    Ricky packte sie grob, zog sie zu sich heran und presste seinen Mund auf ihren. Sein Atem stank nach Bier und Tabak. Roh steckte er ihr die Zunge tief in den Mund.
    Er küsste sie wieder und wieder mit weit aufgerissenem Mund, wobei er

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