Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)
Informationen liefern … ich werde sie dir geben!“
Noch immer hatte Victoria sich nicht weit genug gefasst, um die Dinge klarzustellen. Um ihm zu sagen, dass sie aus keinem anderen Grund denn aus Liebe und Sehnsucht diese Wahnsinnsreise angetreten hatte.
Mit langen Schritten trat er an den Eingang des Zelts und rief ein paar Worte in jener fremden Sprache nach draußen, die die seine zu sein schien und von der sie nicht einmal ansatzweise die Bedeutung verstand. Nachdem der Stoff wieder gefallen war, begab er sich zu jenem Platz aus bunten Tüchern und Kissen und ließ sich, seitlich den Kopf in die Hand gestützt, dort nieder.
„Was geschieht jetzt?“, entschlüpfte es ihr.
„Du willst Informationen – du bekommst sie!“, sagte Whitby mit höhnischem Unterton, der nichts Gutes verhieß.
Sie beschloss, sich zu wappnen. Als ihr der Gedanke kam, er könne einen Gefangenen bringen lassen, um diesen zu foltern und zu töten, wie sie es von den Despoten aus ihren Romanen kannte, begann Victoria zu beten. Nie zuvor hatte sie einen Menschen in ihrer Gegenwart leiden oder gar sterben sehen. Sie bezweifelte, dass sie es ertragen würde und vermochte nicht vorherzusagen, wie sie reagieren würde. Allein die Fassungslosigkeit darüber, wie sie sich in ihm so hatte täuschen können, ließ sie wie versteinert an der Seite des Zelts stehen und auf jenen Eingang starren, durch den jeden Moment das unglückliche Opfer jenes Missverständnisses auftauchen würde, das sie mit ihrer Sprachlosigkeit ausgelöst hatte. Konnte man Schweigen zurücknehmen?
Doch kein gefesselter Gefangener wurde hereingeführt. Vielmehr erstarrte Victoria bei dem Anblick zweier Frauen in wallenden Gewändern, die Gesichter sittsam verhüllt, die mit geschmeidig wiegenden Hüften eintraten. Gefolgt von zwei Männern, die offensichtlich eher Hüter denn Bewacher waren. Als sie vor Whitby standen, verneigten sie sich, sanken dann auf ihre Knie und pressten die Stirnen gegen den Boden.
Victoria aber, sich ihrer schamlosen Blöße mit einem Mal bewusst werdend, suchte diese so gut es ging mit beiden Händen zu verbergen.
Whitby sagte etwas in leise schmeichelndem Ton, woraufhin die beiden jungen Frauen die Köpfe hoben, und – wie Victoria nur andeutungsweise zu sehen vermochte – ihm sanft, beinahe verführerisch, antworteten.
Im gleichen Moment begann ihr Herz zu rasen, und das Blut pochte in ihren Schläfen, denn die beiden Frauen erhoben sich elegant und ließen jene Gewänder fallen, die wallend ihre Formen bis zur Unkenntlichkeit verhüllt hatten. Ein schwerer, sinnlicher Duft ging von den beiden aus und schwebte zu Victoria. Sie sah zart schimmernde Haut, schmale Taillen und sich sanft wölbende Hüften, die übergingen in feste, runde Pobacken. Haut wie glitzerndes Kupfer, nicht verbrannt, sondern geküsst von der Sonne.
Ein glühendes Prickeln rann über Victorias Rücken, und ein plötzlicher Impuls hieß sie davonlaufen. Allein die Tatsache, dass sie die Wachen noch vor dem Zelteingang wusste, hielt sie zurück.
Ihre furchtbare Ahnung wurde zur Gewissheit, als die eine Frau – sie trug ihr schwarzes, in weichen Wellen fallendes Haar fast bis zum Po, während das der anderen lediglich über die zierlichen Schulterblätter reichte – sich geschmeidig wie eine Raubkatze in der Sonne vor Whitby niederließ. Er aber beugte sich vor, schloss seine Augen und legte seine Lippen sanft auf die der jungen Frau.
Victorias Magen krampfte sich zusammen, und die Welt begann sich um sie zu drehen. Eisige Kälte erfasste sie, als Whitbys Hand sich fest um die Brust der Gespielin schloss, die daraufhin keuchend einatmete. Sie entkam auch nicht dem Anblick ihres Unterleibs, der – angespornt von den intensiv und gierig küssenden Lippen ihres Herrn – immer schnellere rhythmische Bewegungen machte. Und während die eine sich näher an Whitby heranschob, hob die andere elegant seinen Kaftan an und beugte sich über seine Lenden.
In Victoria aber setzte ein beinahe unmenschlicher Kampf ein. Alle Gefühle, derer ein Mensch fähig war, und seien es die einander widersprüchlichsten, hoben in ihr an wie ein Orkan ungekannten Ausmaßes. Die Lüsternheit in ihren Augen, befeuert von jenen Handlungen, die die drei aneinander vornahmen, wurden überzogen von Tränen tiefster Verletzung und Scham. Pochte auch in ihrem Unterleib das Blut und drängte heftigste Nässe zwischen ihren Schamlippen hervor, erstarrte das gleiche Blut in ihrem Herzen zu
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