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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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sein”, warf Jade ein, “ich nehme dich lieber als Vater.”
    Plötzlich konnte Sam nicht mehr klar sehen. Er versuchte, etwas zu sagen, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Dann lehnte Jade ihren Kopf an seine Schulter und tätschelte ihm das Knie.
    “Wenn es dir nichts ausmacht … ich würde gern ausprobieren, wie es ist, wenn ich dich Dad nenne.”
    “Ob es mir etwas ausmacht? Ach Liebes …” Er legte seine Arme um ihre Schultern und zog sie näher an sich heran. “Das würde mich sehr glücklich machen.”
    “Ich glaube, es würde mich auch sehr freuen”, sagte sie. Es herrschte lange Stille zwischen ihnen, dann sagte Jade: “Und was Luke angeht. Er macht mir ein wenig Angst. Aber ich habe schon Raphael verloren und es macht mir Angst, ich könnte auch noch Luke verlieren.”
    Sam lächelte in sich hinein und drückte Jade noch einmal fest an sich.
    Hätte Luke gewusst, über was Sam und seine Tochter gerade sprachen, hätte er vielleicht nicht das getan, was er vorhatte. Aber der Gedanke, dass Johnny Newton der Polizei entkommen könnte, hielt ihn in Bewegung. Schon bald war er um den Straßenblock herumgelaufen und betrat das Grundstück von Mabel Tyler von hinten.
    Er stand hinter der Garage, die ein Stück vom Haus entfernt lag, und überlegte, wie er am besten ins Haus kommen könnte, als er ein fremdes Fahrzeug in der Garage bemerkte.
    Mit einem schnellen Seitenblick auf das Haus schlüpfte er in die Garage, bewegte sich auf den Wagen zu und öffnete alle vier Reifenventile des Mietautos. Sobald er das leise Zischen der entweichenden Luft hörte, war er beruhigt. Newton würde mit diesem Wagen nicht weit kommen.
    Noch einmal sah er zum Haus hinüber. Alles war immer noch ruhig, aber während er seine nächsten Schritte überlegte, sah er schon das erste Polizeiauto vor dem Haus vorfahren. Nach dem sechsten Streifenwagen verlor er den Überblick über die Gesamtanzahl. Er überschlug, dass wahrscheinlich die gleiche Anzahl Fahrzeuge aus der anderen Richtung kommen würde.
    Es war nur noch eine Frage von Augenblicken, bis Newton die Wagen bemerken würde. Das bedeutete, dass er die Wahl zwischen drei Alternativen hatte: Hinausgehen und mit der Polizei verhandeln, möglicherweise behaupten, er hätte Mabel als Geisel, weglaufen oder sich mit Waffengewalt zur Wehr setzen. Ohne abzuwarten, was er tun würde, schlich Luke aus der Garage und machte sich auf den Weg zur rückwärtigen Tür.
    Sie war verschlossen, was Luke nicht wunderte. Er hatte nichts dabei, um das Schloss zu knacken, und es aufzuschießen oder ein Fenster zu zerschlagen verbot sich von selbst, wollte er Newton nicht auf sich aufmerksam machen. Es bestand eine geringe Chance, dass Mabel noch am Leben war, und deshalb musste Luke ins Haus gelangen, bevor Newton sie als lebendigen Schild benutzte, sollte er sich seinen Weg freischießen wollen.
    Das Haus der Tylers war voll unterkellert, und die Fenster waren alt. Luke musste nur ein Kellerfenster finden, das nicht mehr richtig schloss, um von unten ins Haus zu gelangen.
    Newton war gerade dabei, eine Dose Wiener Würstchen aufzuessen, als er zufällig aus dem Küchenfenster sah. Ein Polizeiwagen fuhr vorbei. Sein Herz raste; dann erinnerte er sich selbst daran, dass die Polizei seit Tagen gegenüber ein und aus ging. Es hatte nicht das Geringste zu bedeuten. Aber als das zweite, dann das dritte Auto vorbeifuhr, schaltete sich sein Instinkt ein. Er warf die Dose in die Spüle und rannte in den vorderen Teil des Hauses, während er seine Pistole zog. Was er dort sah, löste in ihm endgültig Panik aus. Die Wagen wollten nicht zu Sam Cochrane, sondern sie waren vor seinem Haus aufgestellt.
    “Scheiße, Scheiße, Scheiße”, murmelte er, als er sich rasch in den hinteren Teil des Hauses zurückzog. Aber bevor er zur Tür kam, sah er, dass ein bewaffneter Polizist auf eine der Garagen kletterte und dann aus seiner Sicht verschwand. Ein Scharfschütze. Johnnys Glückssträhne war vorüber.
    “Komm schon, Johnny, Junge … du bist schon in schlimmeren Situationen als dieser gewesen, und dir ist nichts passiert. Denk einfach nach. Denk nach. Es muss einen Weg geben.”
    Dann fiel es ihm ein. Es gab Tausende von Verstecken in diesem alten Haus. Aber er musste sie so täuschen, dass sie dachten, er sei nicht mehr hier. Er lief zurück durch die Zimmer und rannte dann in den ersten Stock, warf alle seine Sachen in seinen Koffer und lief dann wieder nach unten. Wahrscheinlich würden sie auch

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