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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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es mir nicht vorstellen. Hier ist jetzt solch ein Sturm, dass wir nicht fliegen können. Auch wenn ich einen Leihwagen miete, kann ich nicht vor Samstag in St. Louis sein. Frühestens. Ist das für dich in Ordnung?”
    Sie wusste, dass er darauf anspielte, dass sie nicht alleine schlafen konnte.
    “Gestern Nacht habe ich in meinem alten Kinderzimmer geschlafen. Nebenan ist Daddys Zimmer. Auch wenn ich keine Albträume hatte, war es gut zu wissen, dass er nebenan schlief. Aber das wird sich legen. Mir geht es schon besser. Ich weiß, dass es Zeit brauchen wird, aber das habe ich schon akzeptiert.”
    “Ich denke an dich, Baby. Das weißt du doch, oder?”
    “Ja.”
    “Wirklich? Du weißt doch, dass ich immer für dich da sein werde?”
    “Ja, Luke, das weiß ich.”
    “Also, wenn ich nach Hause komme, dann sprechen wir einmal über uns, einverstanden?”
    Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, als er das zu ihr sagte.
    “Ja. Lass uns über uns sprechen.”
    “Sag Sam, dass ich angerufen habe. Erzähl’ ihm, was hier passiert ist. Ich rufe dich heute Abend an, sobald ich ein Motelzimmer gefunden habe.”
    “Ich wünschte, ich wäre bei dir”, sagte sie leise.
    Luke stöhnte. “
Ich
wünschte, ich wäre bei dir, Süße.”
    Dann schaute er auf seine Armbanduhr. “Okay, ich muss jetzt mal los. Wie mein Großvater zu sagen pflegte, ‘Ich brenne lichterloh’ … Ich liebe dich.”
    “Ich dich auch”, sagte sie leise. Als Luke auflegte, blinzelte sie.
    Luke fuhr gen Osten. Die Tage vergingen langsam. Gelegentlich rief er Jade an. Er hielt nur, um zu tanken, zu essen oder zu schlafen. Er erwischte einen Flug von Denver nach St. Louis. In Oklahoma City musste er umsteigen, aber der Anschlussflug verzögerte sich, denn auch hier gab es eine Sturmwarnung. Schließlich hob aber sein Flugzeug ab und Luke entspannte sich, denn er wusste, dass er Jade sehen würde, noch bevor es dunkel wurde.
    In der Zwischenzeit hatte Jade zwei Termine mit Antonia DiMatto gehabt. Sie hatte das Gemälde von Luke fertiggestellt und begonnen, für einen Schulabschluss zu lernen. Sie hatte sich einfache Ziele gesetzt: Ausbildung, gesund werden und Luke. Das war nicht unbedingt die richtige Reihenfolge.
    Wie angenommen waren ihre Skizzen in den Boulevard-Blättern erschienen. Im ganzen Land erkannten Frauen ihre Ehegatten, Schwestern ihre Brüder, und Eltern erkannten ihre Söhne. Einige Gesichter waren Gesichter von Männern, die wie Margaret Cochrane schon lange tot waren. Einige der Männer saßen hinter Gittern wegen ähnlicher Delikte. Aber es gab noch einige wenige wie Frank Lawson, deren Leben sorgfältig gehütete Geheimnisse hatten und die sich auf Lügen stützten. Die Leben dieser Männer stürzten ein wie die sprichwörtlichen Kartenhäuser.
    Aufgrund der Bilder kam es zu zahlreichen Trennungen, Scheidungen und sogar Festnahmen.
    Jade fühlte sich dadurch bestätigt. Nichts anderes hätte diese Genugtuung bei ihr erreichen können. Sie hatte kein Mitleid für die Männer, die sich perfekte kleine Welten aufgebaut hatten. Nur die Frauen taten ihr leid, die sie geheiratet hatten, und die Kinder, die diese Männer später noch missbraucht hatten.
    Seitdem Luke auf dem Weg nach Hause war, hatte er Jade mindestens zweimal am Tag angerufen, und heute sollte er zurückkommen. Sie wusste nicht, wie sie ausdrücken sollte, was sie fühlte, aber sie wusste, dass sie sich darauf freute, dass er zurückkam. Sie wollte ihn bei sich haben.
    Sie wollte sein Gesicht sehen, sie wollte, dass er die schlimmsten Dinge aus ihrem Leben gesehen hatte … und dass er sie trotzdem liebte.
    Und es gab noch einen weiteren Meilenstein, den sie erreicht hatte, seitdem er fortgegangen war. Nach der Nacht, in der sie allein in ihrem Kinderzimmer geschlafen und den Traum geträumt hatte, waren die Albträume nicht mehr wiedergekommen. Weder die Albträume noch Raphael.
    Sie hörte seine Stimme nicht mehr in ihrem Kopf. Er war nunmehr eine Erinnerung in ihrem Herzen. Es war Lukes Stimme, die sie hörte, wenn er sie anrief, wenn er sie zum Lachen brachte und wenn er Scherze machte, die sie peinlich berührt kichern ließen. Und wenn er sie lobte, weil sie so stark war.
    Aber drei kurze Tage waren keine lange Zeit für eine Frau, die versuchte, sich selbst neu zu erfinden. Auch wenn ihr Vater ihr helfend zur Seite stand, brauchte sie die Ermunterung von dem Mann, der sie liebte.

24. KAPITEL
    E s war kurz nach vier Uhr nachmittags, als Luke in Sams

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