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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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ließ sich mit einem Plumpsen auf seinen Platz fallen.
    Jades Erleichterung, ihn zu sehen, wich schnell der Sorge, als sie bemerkte, dass er bleich war und zitterte.
    “Rafie … geht es dir nicht gut? Was ist los?”
    Er lehnte sich zu ihr hinüber und streichelte ihre Hand, dann sank er gegen seine Rückenlehne und schloss die Augen.
    “Es ist nichts, Süße, mir ist nur ein bisschen schlecht vom Fahren geworden.”
    “Oh, das tut mir leid. Ich glaube, ich habe keine Tabletten dagegen dabei.”
    “Ist schon gut”, murmelte er. “Ich habe was genommen, als ich auf der Toilette war. Vielleicht hilft das.”
    Jade runzelte die Stirn. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass sie irgendwelche Tabletten im Gepäck hatten.
    “Was hast du denn genommen?”
    “Ich hatte noch was bei meinem Rasierzeug. Es geht mir gleich besser. Ich muss mich nur ein wenig ausruhen.”
    Obwohl sich Jade über diese Aussage wunderte, respektierte sie Raphaels Bedürfnis nach Ruhe und stellte ihm keine weiteren Fragen mehr. Sie nahm ihm die feuchten Papiertücher aus der Hand, faltete sie wie Kompressen und legte sie ihm über die Augen.
    Daraufhin fing er ein wenig zu lächeln an. Er tätschelte noch einmal Jades Hand, dann verschob er seinen Sitz in die Waagerechte und tat so, als schliefe er. Aber er konnte nicht einschlafen. Er litt nicht unter der Reisekrankheit, und das wusste er genau. Er fragte sich, wie lange er seine Krankheit vor Jade noch verbergen können würde. Immer wieder musste er an die Frau in San Francisco denken, die das Porträt von Ivy gekauft hatte. Wieso hatte sie behauptet, Margaret Cochrane aus St. Louis zu kennen? Sobald sie in New Orleans angekommen wären, beschloss er, würde er auf eigene Faust einige Nachforschungen anstellen.
    Jade hatte immer behauptet, sie könne sich an nichts erinnern, was vor ihrer Zeit bei den People of Joy lag. Aber vielleicht, wenn er ihr die richtige Frage stellte, würde ihr wieder etwas einfallen. Besonders, seitdem er nun den Namen Margaret Cochrane kannte. Vielleicht konnte er in einem Internetcafé im Online-Telefonbuch nach einer Margaret Cochrane in St. Louis, Missouri, suchen. Falls Jade wirklich aus St. Louis stammen und ihr Name tatsächlich Cochrane sein sollte, dann könnte es schließlich sein, dass sie noch Familie hatte, die sich ausfindig machen ließe.
    Er atmete tief ein und versuchte, die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken. Er hoffte, es würde ein Wunder geschehen. Und zwar schnell.
    Es waren zwei Tage vergangen, seitdem Luke das Gemälde im forensischen Labor abgegeben hatte. Er war kurz davor, sich dort zu melden, um nach dem Stand der Untersuchungen zu fragen, als er einen Anruf von seinem Freund, dem Detective, erhielt.
    Fast gleichzeitig nahm Shelly Hudson auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer Platz, um sich die Fotos anzuschauen, die ihr ihre Freundin Deb von ihrem gemeinsamen Urlaub geschickt hatte. Es waren auch welche von ihrem letzten Tag auf dem Markt darunter. Nachdem Luke zum Mittagessen da gewesen war, hatte Shelly Deb angerufen, um sie zu fragen, was sie noch von dem Ausflug wusste. Aber auch Deb konnte sich an nichts Besonderes erinnern, schon gar nicht an Namen. Allerdings fiel ihr ein, dass sie an jenem Tag Fotos gemacht hatte und versprach, sie der Freundin schnellstmöglich zuzuschicken. Shelly hatte Luke nichts von den Fotos erzählt, denn es gab keinen Hinweis darauf, dass sie irgendeinen Nutzen bringen könnten. Allerdings waren die Abzüge wunderbar. Es gab sogar eine gute Aufnahme von der Künstlerin, wie sie mit Shelly sprach.
    Wieder und wieder starrte Shelly das Foto an. Sie war von der Schönheit der Malerin angetan. Im Hintergrund klingelte die Zeitschaltuhr in der Küche. Sie legte die Fotos auf den Tisch und stand auf, um die Muffins aus dem Ofen zu holen.
    Während Shelly in der Küche hantierte, beeilte sich Luke, ans Telefon zu gehen.
    “Hallo.”
    “Kelly, hier ist Marsh. Wir haben deinen Fingerabdruck. Und einen Hinweis.”
    “Ich hatte das Gefühl, es handele sich um eine nicht sesshafte Künstlerin. Wie sieht ihr Polizeiregister aus?”
    Am anderen Ende hörte er nichts, dann hörte Luke, wie Papier sortiert wurde.
    “Marsh?”
    “Woher, sagst du, hast du dieses Gemälde noch mal?”, hakte der Detective nach.
    “San Francisco. Warum?”
    “Können wir uns in ungefähr einer halben Stunde bei Sam Cochrane treffen?”
    “Ja, aber warum? Sam hat mich damit beauftragt, die Malerin ausfindig zu machen. Egal, was

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