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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Bosheit.«
    »Zweifellos. Aber ich freue mich ungemein, es von Ihnen zu hören.« Er legte seine warme Hand beruhigend auf ihre rastlosen Finger. »Versuchen Sie, sich ein wenig zu entspannen.«
    »Ja«, konnte sie nur flüstern, denn bei seiner Berührung begann ihr Puls wie ein aufgescheuchtes Reh zu rennen, so dass ihr ganz seltsam zumute wurde.
    »Ich werde mich heute nach einer geeigneten Bleibe für Sie umsehen und komme morgen früh wieder. Dann werden wir sicher viel zu besprechen haben.«
    Er drückte kurz ihre Hand, ließ sie dann los und drehte sich um. Ein paar Sekunden später fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
    Lisette lag ganz still, fast ohne zu atmen. Er würde wiederkommen. Sie würden miteinander reden. Das hatte er versprochen. Er wollte wirklich ihr Beschützer sein, ihr beistehen, wenn sie ihn brauchte und wenn Eugenes Vater sie bedrängen sollte. Noch vor kurzem wäre sie bei diesem Gedanken vor Freude ganz außer sich gewesen.
    Vor kurzem hatte sie noch nicht gesehen, wie er dem Tod ins Auge blickte und ihn ohne mit der Wimper zu zucken besiegte. Sie hatte weder die Stärke seiner Persönlichkeit noch die Härte gekannt, die sein innerstes Wesen wie ein Panzer schützte. Und sie hatte auch nicht gewusst, welch tödliche Macht er mit dem Degen ausüben konnte. Nicht einmal im Traum hatte sie sich vorstellen können, welche Geheimnisse sich hinter seinem Lächeln verbargen, in dem schimmernden blauen Abgrund seiner Augen, wo grüne Irrlichter flackerten wie auf dem Meer bei Sonnenuntergang.
    Sie hatte nicht geahnt, dass sie unter seiner Berührung erzittern würde, die sich ihr so unauslöschlich eingeprägt hatte wie das Zeichen, mit dem, wie es hieß, der Teufel seine Opfer brandmarkt.
    Vielleicht hatte sie sich den falschen Beschützer ausgesucht. Nun musste sie zu le bon Dieu beten, dass dieser Irrtum ihr nicht zum Verhängnis wurde.

Drittes Kapitel
    Eigentlich war es nicht Caids Tag im Salon. Es hatte sich so eingebürgert, dass die maitre d'armes ihre Salons an unterschiedlichen Tagen öffneten. Diese Regelung gab den Kunden die Gelegenheit, sich die Technik der verschiedenen Fechtmeister anzusehen und, so sie es denn wollten, bei mehr als einem von ihnen Unterricht zu nehmen. Die Fechtmeister wiederum konnten sich von dem anstrengenden stundenlangen Training auf der Fechtbahn erholen. Caid bedauerte dieses Arrangement jetzt beinahe. Er hätte ein paar Fechtgänge gut gebrauchen können — um den Ärger loszuwerden, der noch immer an ihm nagte.
    Er trat unter der Arkade hervor, von der aus die Treppe zu seinem Fechtstudio im ersten Stock führte. Zu dieser Stunde war die Passage de la Bourse ruhig, denn das Vieux Carre pflegte die Tradition der Siesta, die noch aus einer Zeit stammte, als Louisiana von Madrid und Havanna aus regiert wurde. Ein, zwei Angestellte eilten mit Papieren vorüber, die sie von einem der Büros in der Canal Street zu den Regierungsämtern im Cabildo beförderten. Auf diesem Fußweg, der den männlichen Beschäftigten Vorbehalten war, kamen sie schneller voran, obwohl sie im Moment noch einen Umweg um die Stelle machen mussten, wo man die Trümmer des St. Louis Hotels fort räumte. Sie konnten zügig ausschreiten, ohne den ausladenden Röcken der Damen ausweichen oder sich ständig grüßend verbeugen zu müssen. Nur wenige Frauen zeigten sich an diesem Ort, wo sie mit dem Anblick von Herren rechnen
    mussten, die bei weit geöffneten Studiotüren in Hemdsärmeln trainierten. Auch liefen sie Gefahr, Pfiffe und freizügige Kommentare von den jungen Burschen zu ernten, die auf den offenen Baikonen herumlungerten. Die einzigen Frauen auf der Straße waren Händlerinnen, die dies und jenes und des Nachts auch persönlichere Dienste feilboten.
    Caid blieb stehen und überlegte, was er zu Mittag essen sollte. Er konnte eine Kleinigkeit in einem der Kaffeehäuser zu sich nehmen, von denen es in der näheren Umgebung ein halbes Dutzend gab. Er konnte aber auch in der neu eröffneten Gastwirtschaft von Alvarez einkehren, dessen früheres Lokal zusammen mit dem St. Louis Hotel abgebrannt war. Dort würde er sich ein großes Glas biere Creole bestellen und sich dazu gratis ein paar Scheiben Roastbeef und ein Baguette von den diversen kalten Imbissplatten an der Bar aussuchen. Oder aber er schlenderte zum Restaurant an der Stadtbörse hinüber, um sich dort an gebackenen Austern und Rotbarsch gütlich zu tun. Falls er noch weiter laufen oder etwas mehr anlegen wollte,

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