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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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eine Frau mit ein wenig Grips im Kopf könnte die Leute verschrecken? Oder würde so etwas Komisches wie ein Salon den Gerüchten Nahrung geben, dass ich nicht richtig im Kopf bin?«
    »Sie haben es erfasst.«
    »Nun, das kümmert mich nicht. Ich kann nicht zu Hause herumsitzen und nichts tun.«
    »Das erwartet auch keiner. Es gibt genug andere Dinge - das Theater, die Oper, die üblichen Morgenvisiten, Ausflüge in den Tivolipark oder Spaziergänge am Flussufer. Das sollte doch genug Abwechslung bieten.«
    »Danke vielmals. Vielleicht setzen Sie noch Duelle auf Ihre Liste. Ich muss allerdings sagen, ich verstehe nicht, wie Sie sich meinetwegen an einem einzigen Morgen mit allen möglichen Leuten duellieren können, als sei das die natürlichste Sache der Welt, während man mich für verrückt hält, nur weil ich mir eine intelligente Gästerunde einlade.«
    »Keine Dame käme auf die Idee, auf dem Duellplatz aufzutauchen. Das gehört sich nicht.«
    »Das ist mir klar«, erwiderte sie aufgebracht. »Was ich meine, ist, dass Sie nicht vernünftig sind.«
    »Ich bin vollkommen vernünftig. Sie verstehen einfach nicht, was ich Ihnen sagen will.«
    »Weil ich es nicht verstehen mag.«
    »Wer hat Ihnen überhaupt von dem zweiten Duell erzählt? ... Nein, lassen Sie mich raten. La Roche.«
    »Nicht mit Absicht.« Um nichts in der Welt würde sie einen Keil zwischen die beiden Freunde treiben.
    »Er ist eindeutig zu nachgiebig, wenn Frauen im Spiel sind. Im Gegensatz zu mir.«
    Das klang sehr nach einer Warnung, doch Lisette war nicht in der Stimmung, sich in Acht zu nehmen. »Ich hatte mich noch nicht ganz entschlossen, diesen Salon zu einer festen Einrichtung zu machen, aber Sie haben mich davon überzeugt, dass es eine vorzügliche Idee wäre. In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass offenbar weder die Herren Pasquale, Vallier, Duchaine, Lollain noch einer der anderen es irgendwie abwegig fanden oder mich wegen des Einfalls für verrückt hielten.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet«, entgegnete Caid mit grollender Stimme.
    »Doch, ich glaube, das haben sie wohl. Sie sagten - wenn ich mich recht erinnere — dass Sie einen Blaustrumpf abstoßend fanden. Lassen Sie sich eines gesagt sein, Monsieur: Ich werde die ganze Stadt nach blauen Strümpfen durchkämmen und keine anderen mehr tragen. Ich werde meinen literarischen Salon bekommen und jeden einladen, den ich will, und über alles und jedes sprechen, das mir in den Sinn kommt. Genau das werde ich tun und nichts, was Sie sagen, kann mich davon abbringen.«
    Um seine zusammengepressten Lippen bildete sich eine weiße Linie und die Ränder seiner Ohren liefen rot an. »Sie werden es bereuen, Madame. Und wenn sich die Nachricht von Ihren seltsamen kleinen Zusammenkünften erst einmal herumgesprochen hat, wird es zu spät sein, um die öffentliche Meinung über Sie noch beeinflussen zu können.«
    »Wenn es so ist, habe ich doch nichts mehr zu verlieren und kann mich benehmen, wie ich will, oder? «
    Er zog die Brauen zusammen. »Was wollen Sie damit sagen?«
    Lisette stand da, die Hände in die Hüften gestützt, sodass die Enden ihres Schals von ihren Ellbogen herabhingen. »Was ich damit meine ist, dass ich eigentlich auch kein zurückgezogenes Leben mehr zu führen brauche. Wenn absonderliches Verhalten Sie und alle anderen davon überzeugt, dass ich keinen Ehemann will, keinen nehmen werde, ja, den bloßen Gedanken daran verabscheue, dann hat es sich für mich doch gelohnt. Wenn ich es mir recht überlege, sollte ich sogar noch ein Übriges tun, um die Leute zu schockieren und zu verblüffen, etwas ..., etwas ...«
    »Was?«, wollte er wissen, als sie eine Kunstpause machte.
    »Etwas ganz und gar Unerhörtes!«

Achtes Kapitel
    Mit dem Degen in der Hand stand Caid da und wartete. Vigneaud fingerte noch immer an seinen Hemdsärmeln herum und krempelte gerade die Manschetten auf. Sonst war alles fertig. Die Bahn war markiert, die Wundärzte, die ihre Instrumente auf einem Tuch auf dem Boden ausgebreitet hatten, warteten abseits, die Sekundanten standen bereit und Vigneauds Mann hielt ein Taschentuch in der Hand, mit dem er das Signal für den Beginn des Duells geben sollte. Eine ziemlich große Menschenmenge war zusammengeströmt, dennoch war es recht still. Anscheinend wurden nur wenige Wetten abgeschlossen, vielleicht, weil der Ausgang des Kampfes so sicher schien. Wenn man Bastile Croquere Glauben schenken durfte, so war Vigneaud in den Fechtsalons der

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