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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Brust und peinigte ihn mindestens ebenso sehr wie die Schwellung, die durch seinen langen Gehrock gnädig verborgen wurde. Er verfluchte sich tausend Mal, dass er sie jemals angerührt hatte, und wünschte sehnlichst, er hätte nie dieses dumme Angebot gemacht, mit dem sie ihn nun verhöhnte. Sie wusste nicht, was sie da sagte, versuchte er sich zu beruhigen. Es war ihr vermutlich nicht Ernst damit und sie würde die Sache ganz gewiss nicht weiter verfolgen.
    Doch die fatalen Worte waren nun einmal gefallen und womöglich hatte sie sie sehr wohl verstanden, meinte es ernst und würde darauf zurückkommen. Und wenn nicht mit ihm, dann mit irgendeinem anderen Mann. Diese Ungewissheit war nicht zu ertragen und um keinen Preis konnte er dieses Risiko eingehen.
    »Aber keineswegs, Madame«, antwortete er daher mit leiser, verheißungsvoller Stimme, während er ihr den Umhang mit Schwung um die Schultern legte. »Dafür, wie für alles andere — bis auf den heiligen Bund der Ehe — stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.«

Zwölftes Kapitel
    Sie konnten nicht weiterreden, weil Maurelle und Agatha in diesem Augenblick zurückkamen. Das war auch gut so. Lisette hätte kaum gewusst, was sie auf dieses erstaunliche Angebot antworten sollte.
    Was war nur in sie gefahren?
    Nun, da sie endlich einmal mit Caid allein gewesen war, hatte sie die Gelegenheit genutzt, ihren noch nicht ganz ausgereiften Plan in die Tat umzusetzen. Es war ihr schon schwer genug gefallen, ihm vorzuschlagen, dass er mit seiner Beschützerrolle so weit gehen musste, ihr Ehemann zu werden - zumindest der Form halber. Sie hatte damit gerechnet, ihm gut zureden zu müssen, doch auf eine so entschiedene und niederschmetternde Zurückweisung war sie nicht gefasst gewesen. Bestimmt hatte sie aus lauter Enttäuschung und Verdruss Dinge gesagt, die sie besser nicht hätte sagen sollen.
    Ein wenig Neugier war auch mit im Spiel gewesen - und diese Aufsässigkeit, die neuerdings über sie gekommen war. Doch der letzte Auslöser waren sein Kuss und ihre Reaktion darauf gewesen. Einen anderen Grund konnte — oder wollte — sie nicht sehen.
    Lisette und ihre Gefährtin machten sich auf den Heimweg, sobald es die Höflichkeit und der Regen zuließen. Sie sprachen wenig, während sie über das nasse und schlüpfrige Pflaster nach Hause eilten, da jede ihren eigenen Gedanken nachhing.
    »lch stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung.«
    Was konnte faszinierender und aufregender sein als das Versprechen, das in diesen Worten lag? Der Gedanke, dass sie nach Belieben über die Körperkraft und Geschicklichkeit eines Fechtmeisters wie Caid O’Neill verfügen konnte, ließ die Nervenenden in ihrem ganzen Körper vibrieren.
    Wann würde er zu ihr kommen? Würde er auf eine Einladung warten, um zu ihrer Verfügung zu stehen, wie er es ausgedrückt hatte? Und was würde dann geschehen? Was sollte ihrer Meinung nach geschehen?
    Sie hatte ihm nicht verraten, dass sie noch Jungfrau war. Sie hatte kurz erwogen, es ihm zu sagen, doch bei längerem Nachdenken war es ihr recht abwegig vorgekommen. Würde er es merken? Und wenn ja, würde es ihm etwas ausmachen? Sie wusste es nicht. So etwas war vielleicht von Bedeutung für einen Ehemann, doch für einen — wie sollte sie es nennen — Liebhaber, Lehrmeister, vielleicht einen Zufallsbekannten, der ihr einen speziellen Dienst erwies?
    Wie unpersönlich diese Bezeichnungen klangen, wo es für sie doch alles andere als eine unpersönliche Angelegenheit war!
    Kurz vor dem nächsten Schauer erreichten Lisette und Agatha das Stadthaus. Sie stiegen die Innentreppe hinauf, legten ihre Umhänge, Hauben und Handschuhe ab und gingen dann in den Salon, wo ein kleines Feuer die Feuchtigkeit vertreiben sollte. Lisette überlief ein eigenartiges Frösteln, daher hielt sie die Hände über die Flammen. Figaro, der sie an der Tür begrüßt hatte, rollte sich neben ihr zusammen und schlief sofort ein und Agatha ließ sich in einem Sessel nieder und nahm ihr Flickzeug zur Hand, mit dem sie sich seit einiger Zeit in ihren freien Stunden beschäftigte.
    Während sie die ersten Stiche machte, sagte sie zu Lisette: »Du hast also die erwartete Antwort bekommen.«
    »Eigentlich nicht.«
    Agatha zog die Brauen hoch. »Aber es schien ein so gutes Einvernehmen zwischen dir und Monsieur O’Neill zu herrschen, als Madame Herriot und ich ins Zimmer kamen !«
    »Einvernehmen hatte wenig damit zu tun.«
    »Sei nicht so spitzfindig, meine Liebe. Hat Monsieur

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