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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Liebste, er hat schon leichtfertig mit deinen Gefühlen gespielt, nicht wahr? Das ist meine Schuld. Ich hätte …«
    »Was? Nein, wirklich nicht! Lord Chapman war immer sehr anständig und höflich. Er hat zwar erwähnt, dass er inzwischen bereit ist, zu heiraten, aber vielleicht ja in der Hoffnung, dass du es über mich erfährst. Warum glaubst du denn, dass er versucht, dich eifersüchtig zu machen?«
    »Weil er mich hier aufgesucht hat. Er hat mich angefleht, ihm seinen Fehler zu verzeihen, und mich gebeten, ihn jetzt zu heiraten. Aber es ist zu spät, und das habe ich ihm auch gesagt. Er kann mir nicht das Herz brechen und dann Jahre später aufkreuzen und erwarten, dass ich ihn mit offenen Armen empfange. Also ging er geradewegs zu deinem Onkel und bat um die Erlaubnis, dir den Hof machen zu dürfen. Ich war ihm gefolgt. Er hat damit versucht, mich unter Druck zu setzen. Ich sah es an seinem Gesichtsausdruck. Und es ist ihm auch gelungen, allerdings nicht ganz so, wie er es sich erhofft hatte. Ich vertraute mich stattdessen deinem Onkel an und erzählte ihm genau das, was ich jetzt dir erzähle. Er wies Adam die Tür und verbat ihm, dich je wiederzusehen. Aber Adam hat sich nicht daran gehalten. Mary hat mir erzählt, wie oft er dich auf der Straße anspricht.«
    »Was dich wiederum eifersüchtig macht?«, vermutete Alana. »Und deine Wut aufrechterhält?«
    »Nein, ich …« Annette hielt inne. Sie sah verlegen, verwirrt und kummervoll drein.
    Alana begriff nun, dass Lord Chapman niemals ernsthaft vorhatte, ihr den Hof zu machen. Im Vergleich zu alldem, was sie heute noch erfahren hatte, spielte das gar keine so große Rolle mehr. Aber sie erkannte, dass er Annette sehr viel bedeutete, und sie war all die Jahre nicht nur ihre Anstandsdame und Hauslehrerin gewesen, sondern auch eine gute Freundin.
    »Du solltest ihm verzeihen«, meinte Alana. »Er ist nicht mehr der, der er früher war. Er ist jetzt bereit, Verantwortung zu übernehmen. Er ist bereit, dich glücklich zu machen und die Ehe zu führen, die du immer wolltest. Wirf das nicht weg, wenn er dich liebt und du ihn auch immer noch … liebst.«
    Alana wurde blass. Du solltest ihm verzeihen. Nicht mehr der, der er früher war. Er liebt dich . Oh Gott, was hatte sie getan?!
    Sie rannte aus dem Zimmer, die Treppe hinunter. Poppie war immer noch in seinem Büro, aber er stand mitten im Raum. Er sah so gebrochen, so schmerzgepeinigt aus, als hätte er alles verloren, was ihm in der Welt etwas bedeutete. Und so war es auch. Sie war dafür verantwortlich, weil sie ihn für das verurteilte, was er früher einmal getan hatte, statt sich an den Mann zu erinnern, der er geworden war, der Mann, der auf so viele verschiedene Arten Buße für seine Vergangenheit getan hatte.
    »Es tut mir leid!«, rief sie, als sie auf ihn zurannte, direkt in seine geöffneten Arme. »Ich wollte nicht so reagieren, nicht so …«
    Sie konnte nicht weiterreden, denn sie musste schluchzen. Annette, die ihr höchst beunruhigt gefolgt war, schloss leise die Tür hinter ihnen, während Poppie Alana eng an sich gedrückt hielt. Er versuchte, sie sanft zu beruhigen, während sie alle Gefühle herausließ, die sich in ihr aufgestaut hatten.
    »Schhh«, sagte er schließlich. »Es war mein Fehler, dir alles auf einmal zu erzählen. Es war zu viel. Und ich hatte erwartet, dass du mich jetzt hasst.«
    »Nein! Ich hasse dich nicht! Ich liebe dich, Poppie. Nichts wird daran je etwas ändern!«
    »Dann kannst du mir verzeihen?«
    Es war schwer, Ja zu sagen, weniger schwer war es, zu sagen: »Ich weiß, dass du jetzt nicht mehr so bist. Du bist ein guter, liebenswürdiger Mensch, und du hast so vielen Menschen geholfen.«
    Sie spürte seine Erleichterung, als er sie noch fester an sich drückte. Sie lehnte sich zurück, damit er sehen konnte, dass sie es aufrichtig meinte. Auch seine Augen schimmerten feucht, als er zärtlich mit dem Handrücken über ihre Wange strich. Aber sie fühlte noch immer großes Entsetzen über die anderen Dinge, die er ihr offenbart hatte. Sie konnte ihn nicht in dem Glauben lassen, dass sie bereit war, mit ihm nach Lubinia zu gehen, denn das war sie nicht.
    »Poppie, bitte, sag jetzt wenigstens, dass irgendetwas von dem, was du erzählt hast, eine Lüge war!«, flehte sie. »Bitte sag mir, dass ich nicht die Tochter eines Königs bin!«
    »Das kann ich nicht«, entgegnete er traurig.
    Sie schloss die Augen. »Alles, was ich liebe, ist hier in London. Ich will nicht weg!

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