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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Auch die Kinder?«, fragte der Anführer verächtlich, um gleich darauf zu befehlen: »Durchsucht das Gepäck nach Waffen!«
    Nahm er etwa immer noch an, dass Poppie gelogen hatte? Oder war er einfach nur gründlich? Die Soldaten standen weiter stramm und ließen ihre Gewehre nicht sinken.
    Alana wollte den Soldaten, der in die Kutsche geklettert war und nun ihre Koffer durchwühlte, eigentlich nicht aus den Augen lassen, aber Poppie zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, als er sagte: »Meine Neffen arbeiten nicht für meine Lady, aber sie hat ihnen großzügig erlaubt, zusammen mit mir in ihrem Haushalt zu wohnen.«
    Der Anführer der Soldaten, den Henry die ganze Zeit schon fasziniert beobachtete, tätschelte dem Jungen das Kinn und bemerkte: »Du siehst deinem Onkel überhaupt nicht ähnlich.«
    Alana dachte nicht, dass Henrys Schulbildung bereits ausreichte, um diesen Satz voll und ganz zu verstehen, aber er murmelte etwas wie: »Doch, tu’ ich aber!«
    Alana, die neben ihm stand, hatte es deutlich vernommen. Er hatte Englisch gesprochen! Aber anscheinend hatte der Anführer ihn wegen des starken Windes nicht gehört, denn er schob Henry aus dem Weg und stellte sich nun vor sie.
    Als er eine Hand nach ihr ausstreckte, reckte sie trotzig ihr Kinn in die Höhe, damit er sie nicht auch so anfassen konnte wie Henry. Sie sah nun etwas mehr von seinem Gesicht. Er hatte strahlend blaue Augen, sein harter Mund verzog sich zu einem halben Grinsen.
    Nun schaute er wieder Poppie an. »Dieser hier sollte eigentlich einen Rock tragen, oder? Viel zu hübsch für einen Jungen.«
    Die Soldaten hinter ihm brachen in Gelächter aus, aber er war noch nicht fertig. Er drehte sie um, und ehe Alana sichs versah, war seine Hand schon hart auf ihrem Hintern gelandet. Sie war so schockiert, dass sie kaum spürte, wie er ihr in eine Pobacke kniff. »So winzig oder nur zusammengeschrumpelt von der Kälte?«
    Poppie zog Alana von ihm weg, bevor sie instinktiv reagieren und ihm eine Ohrfeige verpassen konnte. Sie hatte keine Ahnung, was er gemeint hatte, aber er und seine Männer schienen es unglaublich komisch zu finden.
    »Was zum Teufel hat dieser Flegel damit gemeint, ich sei zusammengeschrumpelt?«, zischte sie Poppie zu, als er sie in Richtung Felsen schob.
    »Nichts, er wollte nur die Stimmung unter seinen Männern etwas auflockern.«
    Das hatte jedenfalls funktioniert, sie schienen sich alle königlich zu amüsieren. Sie war empört. Er hatte ihr auf den Hintern gehauen! Nicht zu fassen!
    »Bleib weg von ihm!«, befahl Poppie, bevor er sich wieder dem Anführer zuwandte.
    Er grinste sogar, um auf den Humor einzugehen, der Alana so verärgerte. »Der Junge weiß es und wartet sehnsüchtig darauf, dass endlich Haare in seinem Gesicht sprießen.«
    »Ist das so?«, fragte der Anführer, aber er hatte das Interesse schon verloren.
    Der Soldat, der das Gepäck durchwühlt hatte, sprang wieder aus der Kutsche heraus und berichtete: »Hauptsächlich feine Damenkleidung, Sir. Keine Waffen.«
    Natürlich keine Waffen! Poppie trug seine Waffen bei sich, genau wie Alana, und selten hatte sie so große Lust verspürt, eine davon einzusetzen, wie jetzt in diesem Moment. Aber die Soldaten suchten anscheinend nur nach Gewehren, sonst hätten sie sie wohl auch nach kleineren Waffen abgetastet.
    Sie wandte sich ab, bevor der Rüpel bemerkte, dass sie ihn mit ihren Blicken durchbohrte. Er bellte einen weiteren Befehl: »Du, schaff die Kutsche aus dem Weg, zurück zu dem breiteren Weg, an dem wir gerade vorbeigekommen sind, und zwar vorsichtig! Wenn irgendjemand den Abhang hinunterstürzt, fliegst du gleich hinterher!« Dann wandte er sich wieder an Poppie: »Hast du auf dem Weg nach oben das Rebellenlager gesehen?«
    »Vom Pass aus habe ich nirgendwo eins gesehen, und es hat noch nicht geschneit, als wir unseren Aufstieg begonnen haben. Wenn hier ein Lager in der Nähe sein sollte, kann man es vom Bergpfad aus jedenfalls nicht sehen.«
    »Wir müssen herausfinden, ob an dem Gerücht etwas dran ist. Setzt eure Reise fort. Ihr werdet bald aus dem Schnee heraus sein.«
    So schnell war die Sache erledigt. Alle folgten der Kutsche den Berg hinab. Alana hätte vor Erleichterung beruhigt sein müssen, aber sie war immer noch höchst ungehalten darüber, dass sich ein so ungehobelter junger Mann auf ihre Kosten einen Scherz erlaubt hatte, den sie noch nicht einmal verstand. Der lange Soldatentross zog nun in einer Reihe an ihr vorbei. Sie bemerkte, dass alle

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