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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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von zweifelhafter Moral und ließ es die Männer auch gern wissen. Alana bemerkte jedoch, dass nicht alle Männer Riesen waren, wie sie es nach ihrer Begegnung mit den großen rüpelhaften Soldaten auf dem Bergpass befürchtet hatte.
    Aufgrund der bunt verzierten Wände hätte sie beinahe das kleine Porträt eines Mannes mit gekröntem Haupt übersehen. Sie war wie elektrisiert. War er das? Schüchtern fragte sie einen der wartenden Männer und erhielt die stolze Antwort: »Aber natürlich ist das unser Frederick!«
    Oh Gott, ihr Vater! Sah er wirklich so gut aus, oder hatte der Künstler ihm nur schmeicheln wollen? Sie war so fasziniert, dass sie den Blick kaum von dem Porträt abwenden konnte. Sie kämpfte mit den Tränen. Ihr Vater – und er wusste immer noch nicht, dass sie am Leben war! Sie war enttäuscht, dass sie sich überhaupt nicht ähnlich sahen. Er war blond und blauäugig, ihr Haar war schwarz wie Ebenholz, und ihre Augen waren grau. Ob dies die Sache wohl noch erschwerte?
    Ab und zu öffnete ein Offizieller die Flügeltüren am hinteren Ende des Raums und geleitete einen oder mehrere Bittsteller zum Empfangsraum des Königs. Aber da immer wieder neue Menschen eintrafen, wurde der Warteraum nicht leerer.
    Ungeduldiger denn je, ihren Vater endlich kennenzulernen, wandte Alana sich an eine der beiden Wachen neben den Flügeltüren und fragte: »Wie lange wird es wohl noch dauern, bis ich den König sprechen kann? Ich warte schon seit einer Stunde.«
    Er antwortete nicht. Er sah sie nicht einmal an! Sie fragte den anderen Wachmann, fragte in allen Sprachen, die sie beherrschte, aber auch er behandelte sie, als wäre sie unsichtbar. Lag es daran, dass sie eine Frau ohne Begleitung war, oder gab es hier einen Brauch, von dem sie nichts wusste?
    Wütend über diese schlechte Behandlung – sie war immerhin die Prinzessin! – setzte sie sich auf einen Stuhl. Ein grobschlächtiger Mann, den sie zuvor schon bemerkt hatte, näherte sich ihr nach einer Weile. Sie blickte erwartungsvoll auf, schwieg jedoch. Stattdessen befingerte er dreist den Pelzbesatz ihres Umhangs. Empört erhob sie sich, aber er wich nicht zurück. Er lachte nur über ihren zornigen Blick. Die Wachen standen nur da und unternahmen nichts. Zum Glück kam eine alte Dame und scheuchte ihn weg.
    »Halten Sie sich von den Männern fern!«, war alles, was sie Alana zu sagen hatte.
    Sie errötete und schritt wieder im Warteraum auf und ab, überzeugt, dass wohl alle lubinischen Männer etwas äußerst Barbarisches an sich hatten.
    Über eine Stunde später vergaß Alana plötzlich, wie müde, hungrig und verzweifelt sie war, als eine neue Palastwache den Raum betrat. Sie war überrascht, zu sehen, dass die anderen Wachmänner mit dem Wächter sprachen, obwohl sie zuvor nicht einmal miteinander geredet hatten, geschweige denn mit ihr. Dieser neue Wachmann trug dieselbe Uniform, einen eng anliegenden Zweireiher, das schwarze Jackett mit Goldknöpfen war vorn bis zur Taille ausgeschnitten. Hinten lief das Jackett in zwei langen Rockschößen aus, die fast bis zu den Knien reichten. Im Kontrast zu dem Schwarz waren der hohe gestärkte Kragen und die Ärmelaufschläge schneeweiß und mit goldenen Stickereien besetzt. Die eng geschnittenen Hosen waren ebenfalls weiß.
    Die goldbetressten Epauletten an seiner Uniform ließen die Schultern des neu hinzugekommenen Wachmanns außergewöhnlich breit wirken. Und noch etwas anderes fiel ihr auf: Er sah sehr gut aus. Und deshalb hatte Alana ihn um einiges länger angesehen, als es sich geziemte. Sie starrte ihn immer noch an, als eine der Wachen ihn darauf aufmerksam machte.
    Sie verkrampfte ein wenig, als er in ihre Richtung blickte und dann sofort auf sie zukam. Hoffentlich wollte er ihr nicht sagen, dass sie nun gehen musste, nachdem sie den halben Nachmittag erfolglos wartend hier verbracht hatte.
    Der Gedanke machte sie wütend, also versuchte sie, wegzusehen und sich zusammenzunehmen. Aber sie konnte ihren Blick kaum von ihm abwenden. Er war so schön!
    Er hatte dunkles goldenes Haar, das hinten auf Nackenlänge geschnitten war, vorn jedoch in sanften Wellen in seine Stirn fiel und seine Ohren halb bedeckte. Sie stellte fest, dass seine Augen tiefblau waren, als er mit einer knappen militärischen Verbeugung vor ihr stehen blieb.
    Sie blickte auf, noch bevor er sich wieder aufgerichtet hatte. Er war mehr als einen Meter achtzig groß und jung, wahrscheinlich Mitte zwanzig. Sein Gesicht wirkte sehr

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