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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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die Augen auf. Er hatte Recht. Sie konnte es sich nicht leisten, aufzugeben.
    Ein Seufzer entfuhr ihr. »Lass es mich so sagen, Hauptmann: Als Poppie mir erklärte, dass ich eine Prinzessin bin, war mein Unglauben hundertmal größer als der, mit dem du mich jetzt in den Wahnsinn treibst. Und ich bin sehr gut in Mathematik, das ist also bestimmt keine Übertreibung. Poppie hatte mich zwar mein Leben lang Prinzessin genannt, aber ich hielt es für einen Kosenamen. Natürlich habe ich nicht geglaubt, dass ich die Tochter des Königs von Lubinia bin. Aber es gibt etwas, das du wissen musst: Poppie liebt mich. Er hat sein Leben für mich geändert. Er hätte mir dieses Geständnis niemals gemacht, wenn es nicht der Wahrheit entspräche.«
    »Warum?«
    »Weil er mit Sicherheit davon ausgehen musste, dass ich ihn danach verachte.«
    »Weil er dich vor achtzehn Jahren aus dem Palast entführt hat? Das hat er dir doch wohl erzählt, habe ich Recht? Oder war er gar nicht an der Entführung beteiligt? Hat der Mann, der dich aufgezogen hat, den wahren Entführer nur gekannt und dich ihm weggenommen?«
    »Nein, es war Poppie. Er hat mich direkt aus dem Kinderzimmer im Palast geholt, auch wenn das gar nicht seinem Auftrag entsprach. Er war bezahlt worden, um mich zu töten.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wo ist er?«
    »Ich schwöre, ich weiß es nicht! Wir sind in einem Gasthaus am Stadtrand abgestiegen, aber er hat mir gesagt, dass ich ihn dort nicht mehr finden würde. Ich habe es doch schon erzählt: Er will denjenigen suchen, der ihn vor achtzehn Jahren angeheuert hat, damit er mich umbringt.«
    »Wann begreifst du endlich, dass ich es nicht mag, wenn man mich anlügt?«
    Plötzlich stand Becker ihr wieder gegenüber. Um zu sehen, wie er ihr mit seinen Fragen Angst einjagte? Oder damit sie sehen konnte, wie wütend er immer noch war?
    »Ich habe dir die Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesagt und werde das auch weiterhin tun. Ich habe überhaupt keine andere Wahl.«
    »Man hat immer die Wahl, und du solltest eine bessere Wahl treffen, wenn du hier irgendwann herauskommen willst.«
    Alana schnappte nach Luft. Er konnte sie hier doch nicht eingesperrt lassen! Das würde er nicht wagen. Sie war die Tochter des Königs! Aber sie begann zu zittern, halb vor Kälte, halb vor Angst. Er durfte auf keinen Fall merken, wie sehr er sie einschüchterte. Angst würde wie ein Schuldeingeständnis wirken. Dann würde er ihr niemals Glauben schenken.
    Sie versuchte, wie eine Prinzessin zu denken und die Entrüstung wieder hochkochen zu lassen, die das Einzige war, was sie jetzt fühlen sollte. Aber alles, was sie sagen konnte, war: »Mir ist kalt.«
    »Dein Befinden ist mir …«
    »Mir ist kalt!«
    Sie ließ alle Vorsicht fahren und hob trotzig ihr Kinn. Er fluchte, marschierte aus der Zelle und knallte die Gittertür hinter sich zu. Das Letzte, was sie jetzt noch erwartete, war, dass er den Schlüssel im Schloss umdrehte.

    Kapitel 16
    W ie kannst du es wagen, mich hier einzusperren? Das werde ich mir merken, Hauptmann!«
    Christophs Wut war noch lange nicht verflogen, und diese Worte machten es nur schlimmer. Woher nahm sie den Mut, so herrisch mit ihm zu sprechen? Nicht einmal mit lauter Stimme. Einfach nur ruhig und eiskalt. Aber ihr Blick verriet sie, nicht durch den Ausdruck, sondern durch die Farbe. Die sturmgraue Farbe verblasste zu einem blassen Graublau, wenn sie Angst hatte.
    »Da hast du dir ja ein schönes Lügenmärchen ausgedacht!«, grollte er durch die Zellentür. »Aber ich werde die Wahrheit herausbekommen.«
    »Du würdest die Wahrheit nicht einmal erkennen, wenn sie dir in den Arsch tritt!«
    Diese Beleidigung stieß Alana auf Englisch aus. Er ließ sie nicht wissen, dass er sie verstanden hatte. Es war ihm sogar durchaus nützlich, sie glauben zu lassen, dass er sie nicht verstanden hatte, für den Fall, dass sie weitere Äußerungen machte, die er nicht hören sollte. Aber er konnte nicht länger hierbleiben. Hin- und hergerissen zwischen Verlangen und Wut, würde er sonst noch etwas tun, was er später bereute.
    Im Gehen ließ er sie wissen: »Ich muss mich erst einmal abreagieren, bevor ich entscheide, wie es jetzt mit dir weitergeht. Aber ich warne dich: Das hier« – er deutete mit einer Handbewegung auf ihre Zelle –, »ist noch gar nichts im Vergleich damit, was dir blüht, wenn du nicht endlich anfängst, die Wahrheit zu sagen!«
    Er hörte sie nach Luft schnappen, dann wandte sie

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