Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
Ofen, und der köstliche Duft von frisch gebackenem Brot schlug ihr entgegen. Sie wünschte, sie könnte sich all ihre Sorgen abwaschen, aber sie wagte nicht, länger als nötig zu baden. Eigentlich hatte sie noch nie so schnell gebadet – und war immer noch nicht schnell genug.
Sie hatte die Tür nicht im Blick, aber der Luftzug, den sie an ihren nassen Schultern spürte, verriet ihr, dass jemand sie ganz leise geöffnet haben musste. Sie drehte sich um und versank sofort tiefer in der Wanne. Natürlich war er es. Niemand sonst hätte es gewagt.
»Es stört dich doch nicht?«, fragte sie ironisch.
»Nicht im Geringsten.«
Christoph lehnte im Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt, und grinste sie an. Es war nicht genug Wasser in der Wanne, um ihren Körper ganz zu bedecken, also drückte sie sich gegen den Badewannenrand, um möglichst viel vor seinen Blicken zu verbergen, und deutete mit einem Arm auf die Tür.
»Ich würde lieber bleiben«, erklärte er, aber als sie ihn mit ihren Blicken durchbohrte, seufzte er und reckte sich. »Ich sollte Boris auch noch ein zweites blaues Auge verpassen, dafür, dass er dich in einem Raum voller Messer gelassen hat.«
»Das habe ich gehört!«, rief Boris aus dem Wohnzimmer.
Sie dachte nicht, dass Christoph es ernst meinte, aber Boris anscheinend schon. Plötzlich wehte ein eiskalter Luftzug durch den Raum. Der Diener musste hinausgerannt sein und die Eingangstür offen gelassen haben. Christoph fluchte, schloss die Küchentür und ließ Alana allein zurück. Sie stand auf, wickelte ein Handtuch um ihre nassen Haare, trocknete sich innerhalb von Sekunden mit einem zweiten ab und zog sich hastig an, bevor er wieder hereinkommen und sie noch mehr in Verlegenheit bringen könnte.
Sie wusste, dass der König nicht im Wohnzimmer wartete. Sonst hätte Christoph sicher nicht dagestanden und sie in aller Ruhe begafft. Und seine Laune sprach ebenfalls Bände, also musste sie davon ausgehen, dass Poppies Botschaft ihren Vater nie erreicht hatte. Was bedeutete, dass sie wieder bei null war – beziehungsweise in der Situation, dass Christoph sie benutzte, um Poppie in die Hände zu bekommen.
Zutiefst entmutigt ging sie langsam ins Wohnzimmer. Christoph war Boris nicht gefolgt. Er hatte einen Stuhl vor den Kamin gestellt, in dem ein neu geschürtes Feuer prasselte. Er saß jedoch nicht auf dem Stuhl, sondern stand daneben.
»Komm her!«, forderte er sie auf.
Sie hob eine Augenbraue. »Damit du mich wieder rösten kannst?«
»Ich hatte nicht erwartet, dich … nass und nackt anzutreffen. Du kannst dir wohl vorstellen, wie gern ich zu dir in die Wanne gestiegen wäre. Selbst jetzt ist es schwer, diesen Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen.«
Sie atmete scharf ein, dann beschwerte sie sich: »Wir hatten eine Abmachung!«
»Ich halte mich auch daran. Diese Versuchung ist neu, und sie ist noch nicht vorbei. Also setz dich hierher, damit ich meine Hände beschäftigen und dir die Haare trocknen kann. Ansonsten wäre ich nämlich nicht in der Lage, sie von deinem Körper fernzuhalten.«
Das ermutigte Alana nicht gerade, ihm näher zu kommen. Aber seine Worte verwirrten sie, ihr wurde klar, dass sie ebenfalls in Gefahr war, dieser Versuchung zu erliegen.
»Das darf nicht noch einmal geschehen«, bekräftigte sie, allerdings mehr, um sich selbst zu überzeugen.
Christoph grinste. »Natürlich darf es passieren. Wenn man diese Freuden erst einmal gekostet hat, gibt es keinen Grund, darauf zu verzichten.«
Seine Attitüde ärgerte sie maßlos, er war so selbstbezogen! Das Einzige, was ihn interessierte, waren seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse. »Für dich ist das leicht zu sagen«, konterte sie spitz. » Du musst ja auch nicht die Konsequenzen tragen!«
»Ein Kind?« Kurz zeichnete sich Besorgnis in seinen Gesichtszügen ab, doch dann schenkte er ihr ein strahlendes Lächeln. »Ich glaube, das würde mir gefallen. Ich würde mich nur zu gern selbst darum kümmern.«
»Entschuldige, ich gehe kurz in die Küche, ein Messer holen.«
Er brach in lautes Lachen aus. »Danke. Das hat es leichter gemacht, der Versuchung zu widerstehen. Und jetzt komm her, Alana, und lass mich deine Haare trocknen! Du kannst erst nach draußen gehen, wenn sie ganz trocken sind.«
Sie zuckte zusammen. »Nach draußen? Poppies Botschaft hat ihn doch erreicht?«
»Ja.«
»Warum sagst du mir nicht gleich, dass der König mich sprechen will?«
»Er will dich nicht sprechen.«
Ihr wurde
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