Gefühlscocktail (German Edition)
nachzugehen. Wenn ich jetzt wirklich das hören würde, wonach mir gelüstet, würde es mit Sicherheit heute kein Essen mehr geben. Dann wäre ich mit dem Nachtisch beschäftigt.
„Sag mal… warum hast du die Sache mit Leonie dann doch plötzlich durchgezogen, nachdem du es abgelehnt hattest?“, frage ich vorsichtig nach und bin mir nicht mal sicher, ob ich die Antwort überhaupt hören will. Mir ist nicht ein einziges Mal der Gedanke gekommen, er habe wirklich was von Leonie gewollt und ich bin einfach reingeplatzt, woraufhin er die Situation zu seinen Gunsten genutzt hat.
Und ausgerechnet jetzt drängt sich so ein fieser Verdacht rücksichtslos in meinen Kopf.
„Ich hatte nicht nein gesagt“, flüstert er gedämpft, weil ihm das Gesprächsthema scheinbar nicht behagt und ohne es beeinflussen zu können, fangen meine Finger ganz leicht an zu zittern.
„Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht mache. Obwohl ich es wirklich nicht tun wollte. Doch als Leonie mir genau in dem Moment wo du mir die Sache erklärt hast, in der Nacht im Café, eine SMS geschickt hat und mich wieder, fast schon widerlich aufdringlich, um ein Treffen gebeten hat, habe ich mich entschlossen herauszufinden, ob sie dir treu ist. Ich habe ihr zugesagt noch während wir über die Sache sprachen, aber ich wollte nicht, dass du es weißt. Falls alles nur ein Missverständnis zwischen euch gewesen wäre, hätte ich mir das nicht verzeihen können. Auch wenn die Situation andersrum für mich nicht wirklich viel angenehmer war. Und ich wollte auf keinen Fall dass wir von dir überrascht werden. Ich habe mich wirklich noch nie unwohler gefühlt, als wo du plötzlich in der Tür standst“, erklärt er mir mit kratziger Stimme, als würde es ihn einiges an Überwindung kosten, darüber zu reden.
Innerlich fällt mir eine Last von den Schultern. Anstandslos glaube ich ihm was er mir sagt und dafür, dass er es für mich getan hat, liebe ich ihn noch viel mehr als so schon. Die Idee, er hätte doch was von Leonie gewollt, hat mich so sehr angespannt, dass sich vor Erleichterung Tränen in meinen Augen sammeln und ich ihn deshalb gerade nicht ansehen kann. Stur halte ich meinen Kopf gesenkt und rühre im Topf mit dem Hackfleisch umher, bis sich seine schlanken Arme um meine Taille schlingen und ich ganz deutlich die Wärme seines Körpers an meinem Rücken spüre. Sein Gesicht legt er seitlich auf meine Schulter und allein seine unmittelbare Nähe entlockt meinen Augen einzelne Tränen.
„Hey, alles okay? Du glaubst doch nicht das ich hier war, weil ich was mit ihr hatte, oder?“, bemerkt Fabio natürlich die verräterischen Spuren in meinem Gesicht und wischt sie mit einer Hand sanft weg. Hastig schüttle ich den Kopf und drehe mich in seiner Umarmung ihm zu.
„Das ist nur… weil… ich so froh bin, dass ich dich gefunden habe… du bist das Beste was mir je passiert ist und dass du die Sache mit Leonie für mich durchgezogen hast, bedeutet mir mehr als alles andere… ich konnte es kaum glauben… ich liebe dich so wahnsinnig“, wispere ich und nehme ihn ganz fest in meine Arme. Genieße, wie die wohlige Wärme seines Körpers in jede Faser meiner Haut dringt und würde ihn am liebsten nie wieder loslassen.
Da ich mich aber noch um unser Essen kümmern muss, halte ich es für besser Fabio aus meiner Küche zu verbannen, damit ich ohne Ablenkung vorankomme.
„Kannst du mir einen Gefallen tun, Kleiner?“, frage ich ihn lächelnd und auf sein Nicken bringe ich meine Bitte heraus.
„Könntest du vielleicht die CD von Jörg auf meinen Rechner packen. Dann kann ich das Plakat nachher noch schnell fertig machen und muss nicht warten bis die Bilder hochgeladen sind, dass dauert bei dem Schrottteil manchmal so ewig“, erkläre ich ihm.
„Klar, wo hast du sie denn?“, will er wissen und haucht mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, bevor er sich abwendet und im Türrahmen auf meine Antwort wartet.
„In meiner Jacke.“
„Okay, bis gleich“, lächelt er und wirft mir noch einen Luftkuss zu, ehe er verschwindet. Somit habe ich endlich die nötige Ruhe, mich dem Abendessen zu widmen, das schließlich zehn Minuten später in den Backofen wandert. „Rick, kommst du mal?“, ruft Fabio aus dem Wohnzimmer nach mir, während ich gerade meine benutzen Arbeitsmittel in den Geschirrspüler räume und ich mache mich natürlich sofort auf den Weg.
„Was gibt’s, Lotte?“, will ich grinsend wissen, als ich mich hinter ihn stelle und meine
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