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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Fast-Roping. Dabei würden sich alle Team- Mitglieder an einem Spezialseil vom Hubschrauber her unterlassen, das an einem ausschwenkbaren Galgen befestigt war. Im Moment lag sein anderes Ende aufgerollt im Hubschrauber und sah wie ein Lastwagenreifen aus. Jedes dieser dicken Taue war aus vielen kleinen Seilen verdrillt oder »verseilt«, wie der Fachausdruck lautete. Das verhinderte unangenehme Knicke und sorgte auch für ein grobes Außenmuster, das leichter zu greifen war als die normalen glatten Taue. Wenn die Soldaten hinabrutschten, konnten sie durch eine Bewegung wie beim Auswringen eines Handtuchs ihre Geschwindigkeit verringern. Jetzt ließen die Teamführer die beiden Seile aus der Ladeluke herausfallen.
    Moore hatte sich schon oft aus einem Hubschrauber abgeseilt. Er hatte das sogar an Wochenenden immer und immer wieder geübt, bis er den Ablauf im Schlaf beherrschte. Wenn die Navy dich irgendwo absetzte, blieb nie viel Zeit, sich vorher umständlich für die Gastfreundschaft zu bedanken. Sie »warfen« dich aus ihrem Helikopter und schon warst du auf dem Weg nach unten. Wie seine alten Ausbilder ihnen mit auf den Weg gegeben hatten: Niemals aufgeben!
    »Seile sind draußen«, rief der Teamführer auf Spanisch, dann schaute er durch die Luke nach unten. »Seile sind am Boden und zum Abseilen bereit. ¡ Vamos! ¡ Ándale! ¡ Ándale!« Er deutete auf Moore und Towers, die ihre Sicherheitsgurte öffneten und aufstanden.
    Moore hängte sich seine M 4 über den Rücken, schaute, ob sein längenverstellbarer Gewehrriemen richtig saß, und beugte sich zu dem Seil auf der rechten Seite hinaus, um es dann fest zu umfassen. Towers ging zur linken Seite hinüber.
    »Ein letzter Funk-Check«, sagte Towers.
    »J-One, hier ist J-Two, ich höre Sie«, antwortete Moore. Ein zahnstocherdünnes Boom-Mikrofon lief an seiner Wange entlang und endete in einem Kopfhörer, der noch erheblich kleiner war als bei einem gewöhnlichen Handy-Bluetooth-Headset.
    »Hier ist Marina One, ich höre Sie auch klar und deutlich«, meldete sich jetzt Soto auf demselben Kanal.
    »In Ordnung, hier ist J-One. Wir sind gefechtsklar!«
    Moore konzentrierte sich und vergewisserte sich, dass seine dick gepolsterten Handschuhe das Seil gut umschlossen. Er beugte sich nach vorn, schwang sich aus dem Hubschrauber und begann seine schnelle Fahrt nach unten, wobei er das Seil fest zwischen den Stiefeln führte. Er schaute kurz zu Towers hinüber, der noch etwa einen Meter über ihm war. Moore ließ sich dann noch etwas schneller hinunterrutschen. Er reckte dabei den Kopf, um seine Geschwindigkeit besser einschätzen zu können.
    In diesem Moment schlug mit einem dumpfen Geräusch etwas in den Hubschrauber ein. Gleich darauf folgte eine ohrenbetäubende Explosion, die Towers und Moore zu einem noch schnelleren Abseilen zwang.
    Moore konnte kaum sehen, was direkt über ihm passierte, aber er fühlte eine Hitzewoge, und das Seil zog ihn plötzlich weg von der Sonnenterrasse auf den Rasen vor dem Haus.
    Als er jetzt hinaufschaute, sah er nur noch Flammen und Rauch.
    F ernando Castillo setzte die Panzerfaust von der Schulter ab, dann rannte er durch die gläserne Patio-Schiebetür ins Haus zurück. Er begann zu husten, sein Magen zog sich zusammen und Übelkeit stieg in ihm auf, da er ein wenig von dem Gas eingeatmet hatte, bevor er seine Gasmaske angelegt und die Panzerfaust aus seinem Waf fenschrank geholt hatte.
    Als Jorge Rojas’ rechte Hand und Sicherheitschef hatte Castillo im Geist bereits alle denkbaren Angriffsszenarien durchgespielt. Ein Angriff mit Tränengas – oder welchen chemischen Stoff auch immer die Marine jetzt gegen sie einsetzte – war dabei nicht sehr kreativ.
    Er hatte bereits seinen Boss angerufen und ihn aufgefordert, sich aus seinem privaten Waffenschrank eine Waffe zu holen und seine Gasmaske aufzusetzen. Danach würde er in das Untergeschoss hinuntersteigen, und sie würden gemeinsam durch den Tresor innerhalb des Tresorraums hindurchgehen. An dessen Ende lag der Eingang zu einem Tunnel, der den Berg hinauf zu einer kleinen Garage führte, in der Castillos gepanzerter Mercedes stand. Castillo wollte die Angreifer so lange aufhalten, wie er nur konnte.
    Draußen hörte er ein Getöse wie beim Jüngsten Gericht. Der Hubschrauber prallte auf der Anhöhe neben der Garage auf den Boden, seine Rotoren knickten ab, als ob sie aus billigem Plastik wären. Eine zweite Explosion riss das Helikopter-Wrack völlig auseinander. Der restliche

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