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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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seine Frage beantworten.
    »Fuck you«, zischte dieser zurück.
    Corrales näherte sein Gesicht dem des anderen bis auf ein paar Zentimeter und fragte ihn dann mit unheilschwangerer, grabestiefer Stimme: »Arbeitest du für die Sinaloas? Wenn du mir die Wahrheit sagst, lasse ich dich am Leben.«
    Die Augen des Mannes nahmen einen unsicheren Ausdruck an. Dann hob er etwas den Kopf und sagte: »Ja, ich arbeite für Zúñiga.«
    »Bist du allein?«
    »Nein. Mein Freund wartet drüben im Hotel.«
    »Dem an der Ecke?«
    »Ja.«
    »Okay. Danke.«
    Mit diesen Worten jagte Corrales dem Mann, ohne eine Sekunde zu zögern, eine Kugel in den Kopf. Dies pas sierte so schnell und unangestrengt, dass selbst seine eigenen Leute zusammenzuckten und nach Luft rangen. Der Spion sackte nach vorn und Corrales’ Männer ließen ihn zu Boden gleiten.
    Der Capitano knurrte: »Steckt diesen Arschficker in einen Sack. Den legen wir dann unserem alten Freund vor die Tür. Schickt zwei Jungs in dieses Hotel. Sie sollen den anderen Drecksack herbringen, aber lebendig.«
    Pablo starrte den Toten an und schüttelte den Kopf. »Ich dachte, du lässt ihn leben.«
    Corrales schnaubte nur, dann schaute er nach unten und bemerkte einen Blutspritzer auf seinen Schuhen. Er fluchte und ging zurück zum Tunneleingang, um seinen Verbindungsmann in dem Haus auf der anderen Seite der Grenze anzurufen.
    Nahe der Crystal-Cave-Höhle
Sequoia-Nationalpark
Kalifornien
Vier Tage später
    E in Mietlieferwagen stoppte direkt vor dem großen Zelt. Special Agent Michael Ansara vom FBI beobachtete, wie zwei Männer aus dem Führerhaus ausstiegen, während zwei weitere aus dem Zelt kamen. Der längste von ihnen öffnete die hintere Rolltür des Fahrzeugs, stieg hinein und begann, die Kisten auszuladen. Die Männer bildeten eine Kette, um die Kisten ins Zelt zu befördern. Dieses Gebiet in der weiteren Umgebung der berühmten Crystal - Cave-Höhle war ein Umschlagplatz für Transporte, die für Drogenbanden weiter im Norden bestimmt waren. Die Art, wie die mexikanischen Drogenkartelle Kokain über die Grenze in die Vereinigten Staaten schmuggelten, war jedoch an Unverfrorenheit nicht mit den Operationen zu vergleichen, die Ansara seit der letzten Woche auskundschaftete.
    Die Kartelle hatten im schwer zugänglichen bergigen Hinterland des Sequoia-Nationalparks riesige Marihuana-Plantagen angelegt. Obwohl es in diesem Park zahlreiche Wanderwege gab, waren große Teile des Naturschutzgebiets für Wanderer und Camper gesperrt. Darüber hinaus machten die Ranger auch kaum Fußpatrouillen. Den Kartellen standen also große Flächen zur Verfügung, die auch von der Luft aus nur sehr schwer einzusehen waren. Sie hatten also beschlossen, diese Droge auf amerikanischem Boden anzubauen. So gelangte das Marihuana viel schneller zu den Kunden. Der Gewinn floss allerdings umgehend zurück nach Mexiko. Auch jetzt noch schüttelte Ansara ungläubig den Kopf, wenn er daran dachte, dass die Kartelle dies bereits seit etlichen Jahren so machten.
    Unverfroren? So konnte man es wirklich nennen, vor allem wenn man so viel Zeit in dieser Gegend verbracht hatte wie Ansara. Er hatte bereits die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen bemerkt, die die Banden vor allem entlang der Hauptwanderwege eingerichtet hatten. Jeder Abenteurer, der sich zu weit von diesen Wegen entfernte, lief Gefahr, in eine Fußfalle zu treten, und die Bärenfallen waren die größten und unange nehmsten. Daneben hatten sie an vielen Stellen 2 Meter tiefe Fallgruben angelegt, die sie mit Zweigen, Blättern und Tannennadeln getarnt hatten. Auf dem Boden dieser Gruben steckten mit Nägeln bewehrte, angespitzte Kanthölzer. Auf diese Weise wollte man die Überneugieri gen abschrecken. Wer sich nicht abschrecken ließ, musste die medizinischen Konsequenzen tragen. Weiter im Hinterland war Ansara auf Stolperdrähte gestoßen, hinter denen gut getarnte Nagelbretter ausgelegt waren. Diese zugegebenermaßen ziemlich rohen und primiti ven »Abschreckungsmittel« wurden um die eigentlichen Felder herum von äußerst ausgeklügelten technischen Schutzmaßnahmen abgelöst.
    Um zu seinem gegenwärtigen Beobachtungspunkt zu kommen, hatte er sein gesamtes bergsteigerisches Können einsetzen müssen. Er war mit ausgesprochen leichtem Gepäck unterwegs. Zuerst musste er mehrere Abhänge mit 18 Prozent Steigung überwinden, dann eine steile Felswand emporklettern und sich schließlich einen Weg durch einen dichten Urwald bahnen, wobei er mehr

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