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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kalifornien, die Heimat der Navy- SEAL s, geschickt.
    Dort erwarteten ihn Blut, Schweiß und Tränen.

5
    Vaterfiguren
    Casa de Rojas
    Punta de Mita, Mexiko
    M ehr als zweihundert Gäste hatten sich in dem Anwesen versammelt, das in der geschlossenen Wohnanlage des Golfresorts Four Seasons direkt am Ozeanufer lag. Mit ihren mehr als 1900 Quadratmetern Grundfläche, ihren vier Master-Schlafzimmern und zwei geräumigen Kinderzimmern galt die frei stehende Villa als eine der ein drucksvollsten Residenzen der gesamten Gated Commu nity. Von den massiven, handgeschnitzten Holztüren des Eingangs bis zu den fein behauenen Marmorarbeiten im Foyer glich die Casa de Rojas eher einer europäischen Kathedrale als einem Privathaus. Es war deshalb auch kein Wunder, dass Sonia Batista erst einmal die Luft wegblieb, als sie ihr Freund Miguel an den großen Steinsäulen vorbei, die den granitenen Bogengang abstützten, zum Infinity Pool und der dahinter liegenden steinernen Terrasse führte.
    »Jeder hat seine Geheimnisse«, sagte sie, während sie sich an eine Säule lehnte und zu den großen Oberlichtern hinaufschaute. »Aber das … das hier erschlägt einen fast.« Sie bewunderte als Nächstes den Steinboden, an dessen komplizierten Mustern die besten Kunsthandwerker jahrelang gearbeitet hatten, nachdem sie von weltbekannten Architekten über Monate entworfen worden waren. Miguel würde ihr das jedoch erst später bei einer ausführlichen Hausführung erzählen. Jetzt mussten sie ihre Plätze einnehmen, bevor sein Vater mit seiner Rede begann.
    Trotzdem konnte er doch nicht der Versuchung widerstehen, noch einen Moment lang ihr schulterlanges, lockiges Haar zu bewundern, das im Licht der Nachmittagssonne jetzt wie schwarze Vulkanasche glänzte. Da stand er nun, ein 22 -jähriger junger Mann mit einer brennenden sexuellen Begierde, der sich bereits ausmalte, was sie später miteinander anstellen würden. Sie war so gertenschlank wie ein Model, gleichzeitig jedoch auch bemerkenswert athletisch. Im vergangenen Monat hatte er jede Kurve ihres jungen Körpers erforscht und lange in ihre tiefbraunen Augen geblickt, in denen man bei genauerem Hinsehen sogar einzelne Goldschat tierungen entdecken konnte. Er trat ganz dicht an sie heran und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. Sie kicherte. Dann fasste er sie an der Taille. »Auf geht’s. Mein Vater massakriert mich, wenn wir zu spät kommen.«
    Fast wäre sie gestolpert und der Länge nach hingefallen, weil sie nicht auf den Weg achtete, sondern voller Verwunderung eine der drei riesigen Küchen mit Essecken, in denen zwölf Personen Platz hatten, bestaunte. Hinter diesen lag der Bankettsaal, der fast hundert Gäste fasste. Rechts und links von ihnen schimmerten weitere fein ausgeführte Wandplatten, die bis zu der 6 Meter hohen Decke aufragten. Später würde er ihr alles über die Möbel erzählen, die sein Vater aus der ganzen Welt hatte kommen lassen. Die Tour würde bestimmt mehrere Stunden dauern. Er hoffte, dass sie heute noch Zeit haben würden, die Bibliothek, das Fitnessstudio, den Medienraum und die Indoor-Schießanlage zu besichtigen. Sicherlich konnte sie sich noch keinen Begriff von der tatsächlichen Länge und Breite des Hauses machen. Wenn er es ihr in allen Einzelheiten zeigte, würde sie nicht nur ihn, sondern auch seinen Vater, Jorge Rojas, in Zukunft besser verstehen.
    »Ich bin doch ziemlich nervös«, sagte sie und drückte seine Hand, als sie das Ende des langen Ganges erreich ten und auf die schwarz-weiß gemusterten Steinplatten der Pool-Terrasse hinaustraten.
    Dort stand wie gewöhnlich Castillo, eine 1 , 82 Meter große Gestalt in einem schwarzen Anzug, mit Ohr hörern und einer dunklen Sonnenbrille. Miguel drehte sich um und sagte: »Sonia, das ist Fernando Castillo. Er ist der Sicherheitschef meines Vaters, aber wenn er mit mir am Computer ›Call of Duty‹ spielt, versagt er regelmäßig …«
    »Aber nur, weil du betrügst«, protestierte Castillo mit einem leichten Grinsen. »Er hackt sich in alle diese Computerspiele hinein, das weiß ich.«
    »Du musst einfach nur ordentlich schießen lernen.«
    Castillo schüttelte den Kopf, dann nahm er die Sonnenbrille ab. Jetzt sah man, dass er nur noch ein Auge hatte, die andere Augenhöhle war zugenäht. Sie zuckte kurz zusammen, schüttelte ihm jedoch die Hand.
    »Freut mich sehr, Sie kennenzulernen«, sagte er.
    »Ganz meinerseits.«
    »Ich wollte gegenüber einer so hübschen Lady nicht unhöflich

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