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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wenn man ein bisschen Spaß haben will, oder? Das ist nicht gerade der glücklichste Ort der Welt. Also müssen wir uns selbst um den Spaß kümmern. Wir bringen den Spaß einfach mit.«
    Gerade diese positive Lebenseinstellung in Verbindung mit ihrem Sinn für Humor ließ sie Moore so reif erscheinen und zog ihn unwiderstehlich an. Aber inzwischen lief bereits der Abspann des Films. Das Popcorn war aufgegessen. Die Lichter gingen wieder an, und die schönen Tage waren vorbei. Sollte er ihr das in einer E-Mail erklären, wie er es bereits bei mindestens zwei Frauen gemacht hatte? Er war unschlüssig. Er hatte das Gefühl, dass er ihr mehr schuldete als eine E-Mail. Diese früheren Geschichten waren flüchtige Affären gewesen. Da hatte eine kurze Nachricht ausgereicht. Dabei hatte er immer die Schuld auf sich genommen. Er hatte immer erklärt, dass er leider ihnen gegenüber nicht fair gewesen sei. Er hatte dann auch schon ein ganzes Jahr ohne jede Beziehung verbracht und in dieser Zeit bezahlten Sex vorgezogen, dessen Effizienz und Bequemlichkeit genau das waren, was ein Mann wie er brauchte. Und dann kam von Zeit zu Zeit eine Leslie vorbei und brachte ihn wieder einmal dazu, über sein Leben nachzudenken.
    Er rief sie in ihrem Büro an und hielt den Atem an, während das Telefon klingelte.
    »Hey, Hengst«, sagte sie. »Hattest du keinen Satellitenempfang? Du siehst, ich eröffne dir einen Ausweg und liefere dir sogar eine Ausrede auf dem Tablett …«
    »Ich habe deine E-Mails erhalten. Es tut mir leid, dass ich es nicht nach Kabul geschafft habe.«
    »Wo bist du gerade?«
    »Auf dem Flughafen, ich steige gleich ins Flugzeug.«
    »Wohin fliegst du? Darfst du mir erzählen, wohin?«
    »Leslie, sie ziehen mich ab von hier. Ich weiß wirklich nicht, wann ich zurückkomme.«
    »Das ist aber nicht lustig.«
    »Ich mache keine Witze.«
    Schweigen.
    »Bist du noch dran?«
    »Ja«, sagte sie. »Also, ähm, kam das so plötzlich? Hast du nichts davon gewusst? Wir hätten uns noch einmal treffen können. Ich konnte mich nicht einmal von dir verabschieden.«
    »Du weißt doch, dass ich unterwegs war. Ich hatte einfach keine Zeit. Es tut mir leid.«
    »Also, das ist echt beschissen.«
    »Ich weiß.«
    »Vielleicht schmeiße ich einfach meinen Job hin und folge dir überallhin.«
    Er musste beinahe lächeln. »Du bist keine Stalkerin.«
    »Wirklich? Wahrscheinlich hast du recht. Also, was soll ich jetzt tun?«
    »Wir bleiben in Kontakt.«
    Einen Moment lang herrschte peinliches Schweigen, nur noch das Summen der Verbindung war zu hören. Moores Schultern zogen sich zusammen … plötzlich fiel ihm das Atmen noch schwerer.
    Er schloss die Augen und hörte sie in seinem Kopf rufen: »Verlass mich nicht! Verlass mich nicht!«
    »Ich glaube, ich war gerade dabei, mich in dich zu verlieben«, brach es aus ihr heraus. Ihre Stimme wurde brüchig.
    »Nein, warst du nicht. Schau, wir wollten nur ein bisschen Spaß haben. Du wolltest es so. Und ich habe dir immer gesagt, dass dieser Tag einmal kommen würde. Aber du hast recht. Das Ganze ist beschissen. Wirklich und wahrhaftig beschissen.« Seine Stimme nahm einen sanfteren Ton an. »Ich möchte, dass wir in Kontakt bleiben. Aber das ist deine Entscheidung. Wenn es zu weh tut, dann respektiere ich das. Du kannst wahrscheinlich sowieso etwas Besseres kriegen als mich. Schnapp dir einen Jüngeren mit weniger Ver pflichtungen.«
    »Na ja, wie auch immer. Wir haben mit dem Feuer gespielt und uns die Finger verbrannt. Aber trotzdem war es doch schön.«
    »Ich weiß wirklich nicht, ob ich das noch einmal schaffe.«
    »Was meinst du?«
    »Mich auf diese Weise zu verabschieden, glaube ich.«
    »Also keine Beziehungen mehr?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Hey, erinnerst du dich noch, wie du mir gesagt hast, ich würde dir bei deinen Albträumen helfen? Und als ich dir meine alten College-Geschichten erzählt habe, während du versucht hast einzuschlafen?«
    »Ja.«
    »Vergiss das nicht, okay?«
    »Wie könnte ich.«
    »Ich hoffe, du kannst schlafen.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Ich wünschte, du hättest mir erzählt, was dich bedrückt. Vielleicht hätte ich dir dann noch mehr helfen können.«
    »Das ist schon okay. Ich fühle mich jetzt viel besser. Vielen Dank dafür.«
    »Danke für den Sex.«
    Er kicherte in seinen Bart. »Bei dir klingt das irgendwie schmutzig.«
    Sie atmete schwer ins Telefon hinein und sagte: »Das war es doch auch.«
    »Du bist ein verrücktes Miststück.«
    »Du

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