Gegenschlag Kopernikus
TORNTO melden.«
Major Stepan Tronsskij erschien auf einem Bildschirm.
»Wir starten zuerst. Folgen Sie, sobald wir abgehoben haben. Von nun an handeln wir wieder nach Plan. Fertig, Naru? Versuchen Sie Ihr Glück. Es hilft Ihnen niemand. Das Robotgehirn von Topthar kann die Verteidigung nicht übernehmen. Das wollte ich wissen.«
Kenonewes Hände begannen zu arbeiten. Seine Kompaktanzeigen waren nur auf die allernotwendigsten Maschinen beschränkt. Notsteueranlagen müssen einfach sein. Das hatten auch die Marsianer gewußt.
Ich drückte auf den Knopf der Gurtautomatik. Die breiten Leinen glitten aus der Lehne und fesselten mich an den Sitz. Ich konnte mich kaum bewegen.
Wir wußten aus einem Film, weshalb sich die marsianischen Besatzungen trotz der hervorragenden Andruck- und Schockabsorber so fest angeschnallt hatten.
Wenn ein Raumschiff von der Größenordnung der BAPURA mit allen Waffen zu feuern begann und den Salventakt eröffnete, dann zerbrachen sogar Gegenstände aus MA-Metall. Die Erschütterungen mußten enorm sein.
»Bombenschiff geht auf Kurs«, gab Dogendal durch. Der Plasmakreuzer wurde von seiner Zentrale aus ferngesteuert.
Kenonewe stand plötzlich der Schweiß auf der Stirn. Das Spiel mit dem Zufall begann erneut. Wie würden die Schlachtriesen des Mars jetzt auf unsere Schaltungen reagieren?
Etwas mußte sich geändert haben. Dafür hatten schon die vielen Reparaturroboter gesorgt.
Ein infernalisches Dröhnen klang auf. Die Geräuschabsorber in den Ohrmuscheln unserer Funkhelme schlossen die Schallöffnungen. Von nun an konnten wir uns nur noch über die eingebauten Funksprechanlagen verständigen. Die Bildschirme des Schiffes übermittelten den optischen Eindruck. Der Ton kam über die Helmgeräte.
Naru zog langsam den stufenlosen Hauptschalter der Notsteuerautomatik zu sich heran.
Lampen begannen zu flackern. Ein dunkles Rot war das Zeichen für höchste Belastungen. Ein zartes Grün zeigte Anlaufwerte an.
Kenonewe tat des Guten etwas zu viel, obwohl er den Stufenschalter nur millimeterweise bewegte. Diese manuelle Maschinensteuerung konnte nicht so genau dosiert werden, wie es mit den Hilfsgeräten des Hauptleitstandes möglich war.
Die Kugelzelle der BAPURA begann zu schwingen. Dann traute ich meinen Augen nicht mehr.
Soeben hatte ich die Anlagen des Raumhafens von Topthar noch deutlich sehen können. Jetzt waren sie verschwunden. Wir mußten mit wahnwitzigen Beschleunigungswerten dem Raum entgegenrasen.
Die Funkdurchsagen waren nicht mehr zu verstehen. Die BAPURA glich einem Geschoß, das von unvorstellbaren Kräften in das Vakuum gerissen wurde.
Große Teile der Planetenoberfläche waren bereits zu erkennen. Nach zwei Sekunden konnte ich die Tageshalbkugel überblicken. Der Planet fiel unter uns hinweg.
Wir mußten mit einer Beschleunigung von wenigstens fünfzig Kilometer pro Sekundenquadrat gestartet sein – und das innerhalb der dichten Atmosphäre!
Die Maschinen dröhnten immer noch. Kenonewe sah etwas fassungslos auf seine rechte Hand. Sie umspannte den Triebwerkshauptschalter, dessen Betätigung fraglos eine Serie von Automatimpulsen auslöste.
Ich konnte Narus Verblüffung verstehen. Der Hebel stand noch im vorderen Drittel der Skala. Die Leuchtanzeigen hatten sich erst jetzt zu einem intensiven Grün verfärbt.
»Gut so, ausgezeichnet«, vernahmen wir Snofers Stimme aus dem Maschinenraum. »Es scheint alles zu funktionieren. Es sind nur noch wenige Wartungsroboter unterwegs. Sie ziehen sich aber auch schon in ihre Unterkünfte zurück.«
»Seid ihr
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