Gegenschlag Kopernikus
funktioniert.
Der Mars wurde in Sekundenschnelle zur leuchtenden Schei be. Die Sonne wanderte aus dem Bugsektor der Bilderfassung aus.
»Achtung, an alle«, gab Dr. el Haifara durch. »Wahrscheinlichkeitsberechnung beendet. Der Gegner wird voraussichtlich bei noch größerer Annäherung den Angriff eröffnen. Wir rechnen mit einem parapsychischen Suggestivschlag. Überprüfen Sie Ihre Antitron-Helme auf guten Sitz der Schläfen- Hinterhaupt- und Unterkiefer-Elektroden.«
Ein eisiger Schreck durchfuhr mich. Eigentlich wäre es meine Aufgabe gewesen, die Männer darauf aufmerksam zu machen. Dr. el Haifara hatte schnell und überlegt gehandelt. Wahrscheinlich ahnte er, daß ich vollauf mit anderen Problemen beschäftigt war.
Die Bestätigungen liefen ein. Die Antitron-Helme waren klar. Es gab keine Versager – wenigstens bis jetzt noch nicht. Ich war der einzige Mann an Bord, der einen gewöhnlichen Funkhelm ohne eingebauten Neuro-Absorber trug.
Boris Petronko gab den Mitgliedern seiner Zyklopengarde ein Zeichen. Die Männer klappten die Ungeheuerköpfe nach vorn. Es war soweit.
Naru Kenonewe deutete auf die Triebwerkskontrollen. Sie zeigten ein dunkles Rot. Die BAPURA raste mit atemberaubenden Werten auf die Hypnos zu.
Leutnant Ertrol teilte mit, die überlichtschnelle Ortung des Schiffes würde nach wie vor einwandfrei arbeiten.
Als ich auf die Uhr blickte, stellte ich fest, daß seit Beginn des automatischen Anflugmanövers erst wenige Sekunden vergangen waren.
Ich öffnete vorsichtig meinen parapsychischen Hemmungsblock, um sofort feststellen zu können, wann der Suggestivüberfall erfolgte. Wenn Hypnos lachen konnten, was ich auf Grund ihrer organischen Gestaltung bezweifelte, so würden sie nun über die Narren lachen, die es wagten, ihren Kurs zu kreuzen.
5.
Vor eineinhalb Sekunden war etwas geschehen, womit wir in unseren kühnsten Träumen nicht zu rechnen gewagt hatten.
Bei geringer werdender Entfernung zwischen den Hypnoschiffen und den beiden Porcupa-Giganten hatten sich die Energieschirme des Mars aufgebaut.
Wir standen einer neuen Situation gegenüber. Noch wenige Tage zuvor waren wir erblaßt, wenn wir an die Möglichkeit gedacht hatten, die Hypnos könnten das Wirkungsfeuer eröffnen. Nun hatten sich unsere Schiffe in eine Energieglocke gehüllt, die wahrscheinlich nur von dem konzentrierten Beschuß mehrerer Einheiten durchschlagen werden konnte.
Die Automatik der BAPURA hatte mit dem Einschwenkmanöver begonnen. Wir gewannen dabei den Eindruck, als wäre die Schiffsautomatik infolge einer generellen Programmierung bestrebt, ein blitzschnelles Passiergefecht zu verhindern.
Captain Listerman sprach bereits von einem »laufenden Gefecht«, bei dem die verschiedenen Schiffe auf gleichem Kurs und kaum vertikal versetzt einem illusorischen Punkt zustrebten.
Verschiedene Bildflächen hatten zu arbeiten begonnen. Uns wurde klar, daß es sich um Symbolschirme handelte, auf denen die jeweiligen Ausgangspositionen, Anflugkurven und die wünschenswerte Endstellung des eigenen Schiffes farbig markiert wurden.
Denkbare Ausweichmanöver des Gegners wurden in der Form von nebelhaften Bahnen eingeblendet. Der Besatzung wurde dadurch eine vorausschauende Planung des Gefechtsverlaufes gegeben, die sogar für uns Dilettanten begreifbar war.
Nach weiteren vier Sekunden mäßigte sich das Dröhnen der Triebwerke und Energiestationen. Die BAPURA hatte mit Werten gestoppt, die nahe der uns bekannten Leistungsgrenze von 500 km/sec² lagen.
Die drei Hypnos
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