Gegenschlag Kopernikus
wahnsinnig geworden!« erreichte mich Hannibals telepathischer Ruf. »Ihr wart in zwei Sekunden verschwunden.«
»Wie verhält sich das Zentralgehirn? Gibt es immer noch Katastrophenalarm? Ist die TORNTO gut abgekommen?«
»So ähnlich wie ihr. Die Zentrale schweigt jetzt. Wir sehen eure Schiffe auf den großen Deckenschirmen der Ortungsstation. Ihr rast nur so in den Raum hinaus. Habt ihr die drei Hypnos ausgemacht?«
»Das weiß ich noch nicht. Ende.«
Leutnant Ertrol, Chef der Ortungszentrale, meldete sich.
»Die Ortung peilt sich ein, Sir. Die drei Hypnoschiffe erscheinen auf meinen Schirmen. Außerdem leuchtet vor mir ein hellroter Schalter auffordernd auf. Ich vermute, daß es sich um den Impulsgeber für eine vollautomatische Anflugsteuerung handelt. Wollen wir es einmal probieren?«
»Kenonewe spricht«, tönte es aus meinen Helmmuscheln. »Auch auf meinem Schalttisch leuchtet ein hellroter Schalter.«
»Noch nicht«, sagte ich. »Rufen Sie vorher die TORNTO an. Anfragen, ob Major Tronsskij …!«
»Tronsskij spricht« wurde ich unterbrochen. »Die Hypnos sind bei uns auf wenigstens zehn Schirmen klar zu sehen. Der ovale Schaltknopf leuchtet ebenfalls. Wir teilen die Meinung, daß es sich um den Auslöser für den automatischen Zielanflug handelt. Es wirft sich die Frage auf, ob dabei die Triebwerkskontrollen der Notsteuerung nicht außer Betrieb gesetzt werden. Anweisungen?«
Kenonewe sah mich an. Ich schaute fasziniert zu drei Bildschirmen hinauf, die vorher nicht angesprochen hatten. Jetzt waren auf ihnen die Hypno-Schiffe in verschiedenen Vergrößerungsfaktoren zu sehen.
Ein vierter Bildschirm blendete auf. Er war in Zielkreise unterteilt. Gleichzeitig hörte ich Captain Listerman schreien:
»Vorsicht, Sir. Die Feuerleitzentrale schaltet sich ein. Automatische Zielerfassung. Oh – die Waffentürme geben Rotzeichen. Sie schwenken auf die Hypnos zu. Überall Rot, Sir. Das bedeutet volle Feuerbereitschaft. Alle Schalter leuchten. Ich bin überzeugt, daß ich jetzt nur noch auf die Knöpfe zu drücken brauchte.«
»Nur nicht«, antwortete ich erregt. »Das Bombenschiff geht auf Position. Rechenzentrale: Wie verhalten sich die Hypnos?«
Wir hatten in beiden Raumschiffen leistungsfähige Elektronenrechner irdischer Fabrikation installiert. Dazu kamen noch Zielerkennungsgeräte, wie wir sie auf unseren eigenen Raumfahrzeugen benutzten.
Dr. el Haifara, Chefmathematiker an Bord der BAPURA, meldete sich.
»Eigenauswertung liegt vor, Sir. Sie deckt sich mit den Erfahrungswerten der Marsanzeigen. Entfernung zum Gegner acht Millionen Kilometer. Er befindet sich noch im Bremsmanöver. Wir sind mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit geortet worden. Die Hypnos dürften der Begegnung gelassen entgegensehen. Sie vertrauen auf ihre natürliche Suggestivwaffe.«
Ich sah nach links. Kenonewe hatte den Finger auf den leuchtenden Anflugschalter gelegt.
War es ratsam, in dieser Situation Experimente zu wagen?
Ich entschied mich, das Risiko einzugehen.
»Achtung an Kommandant BAPURA und TORNTO: bei ›Feuer‹ lösen Sie Automatik aus. Drei – zwei – eins – Null – Feuer –!«
Kenonewe handelte. An Bord der dreitausend Kilometer querab stehenden TORNTO betätigte Major Tronsskij den Schalter.
Wildes Tosen im Triebwerkswulst. Huschen, Flimmern und Leuchten auf den Kontrollflächen der optischen Anzeige. Heller Blauwert, dann Rot, schließlich Dunkelrot.
Der Marsgigant raste davon. Für eine Sekunde kamen etwa drei Gravos durch. Die Synchronisierung mit dem Andruckabsorber hatte nicht hundertprozentig
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