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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sei­ner Wor­te zu er­fas­sen. Er hat­te wahr­schein­lich mein ver­zerr­tes Ge­sicht ge­se­hen.
    »Vor­sicht«, stöhn­te ich. »Vor­sicht, sie grei­fen an. Ge­ben Sie das durch, Na­ru. Je­der über­wacht sei­nen Nach­barn. Wenn ein Mann schwach wer­den soll­te, muß er so­fort be­täubt wer­den.«
    Ich hör­te Ke­no­ne­wes Durch­sa­ge. Da­nach wur­de es still. Die Män­ner der Zen­tral­be­sat­zung sa­hen mich arg­wöh­nisch an, ob­wohl man ih­nen ge­sagt hat­te, ich wä­re we­gen ei­ner Ge­hirn­ver­let­zung pa­ra­psy­chisch im­mun.
    Der Schmerz in mei­nem Kopf mä­ßig­te sich. Trotz­dem emp­fand ich nicht die völ­li­ge Ent­las­tung, wie sie bei der Vor­schal­tung mei­nes Ab­wehr­blocks nor­ma­ler­wei­se ein­trat.
    Mir wur­de klar, daß die Hyp­nos kon­zen­triert an­ge­grif­fen hat­ten. Wahr­schein­lich bil­de­ten Hun­der­te von ih­nen einen Bal­lungs­block, in dem die Kräf­te der Ein­zel­we­sen zu­sam­men­ge­faßt und als Wo­ge ab­ge­strahlt wur­den.
    Ke­no­ne­we be­ob­ach­te­te mich ge­spannt. Sein Ge­sicht wur­de von dem An­ti­tron-Helm fast ver­deckt.
    »Spü­ren Sie et­was?« flüs­ter­te er mir zu.
    »An­fra­ge an al­le Män­ner durch­ge­ben, Na­ru. Fühlt je­mand et­was von ei­ner zwangs­sug­ge­s­ti­ven Be­ein­flus­sung, Übel­keit, Schwin­del­ge­fühl, in­ne­ren Stim­men oder so et­was?«
    Ke­no­ne­we strahl­te sei­nen Rund­ruf ab. Das Er­geb­nis war zu­frie­den­stel­lend.
    Na­rus Au­gen blitz­ten tri­um­phie­rend. »Wir ha­ben es ge­schafft. Drei Män­ner kla­gen über Übel­keit, fünf an­de­re über ge­rin­ge Gleich­ge­wichts­stö­run­gen. Auch ich füh­le mich et­was be­nom­men, aber das ist die ty­pi­sche Aus­wir­kung des Neuro­fel­des.«
    Ich lach­te. Die Tö­ne ka­men ge­gen mei­nen Wil­len über mei­ne Lip­pen.
    »Das ist ein Irr­tum, Na­ru. Die Hyp­nos grei­fen mit vol­len Pa ra­kräf­ten an. Stär­ker geht es wohl nicht mehr. An­fra­ge an Or­tung: Wie ver­hal­ten sich die drei Schif­fe?«
    Zu mei­ner Über­ra­schung klan­gen plötz­lich Laut­spre­cher auf. Leut­nant Er­trol mel­de­te sich.
    »Ich ha­be die Sek­tor­schal­tun­gen für die Rund­ruf­an­la­ge ge­fun­den, Sir«, er­klär­te er strah­lend. »Se­hen Sie mich auf den Ver­bin­dungs­schir­men?«
    Ich nick­te nur. Die Über­ra­schun­gen nah­men kein En­de.
    »Ich se­he Sie eben­falls, Sir. Die Hyp­nos glei­ten im frei­en Fall durch den Raum. Wir pas­sie­ren so­eben den Mars in vier Mil­lio­nen Ki­lo­me­tern Ent­fer­nung. Der Pla­net wan­dert aus, bleibt zu­rück. Die Feind­schif­fe zei­gen kei­ne Spur von Le­ben. Da drü­ben steht al­les still.«
    Ke­no­ne­we ant­wor­te­te an mei­ner Stel­le. Als ich mich an den Druck in mei­nem Kopf ge­wöhnt hat­te, wag­te ich es, be­hut­sam mei­ne Ab­schir­mung zu öff­nen. So­fort ver­nahm ich ei­ne Flut von Be­feh­len. Ich lausch­te, um mich über den In­halt der An­wei­sun­gen zu in­for­mie­ren.
    Die Hyp­nos woll­ten die Be­sat­zun­gen der bei­den Mars­schif­fe zwin­gen, die Ma­schi­nen still­zu­le­gen, die Ge­fechts­po­si­tio­nen zu ver­las­sen und waf­fen­los den größ­ten Raum des Schif­fes auf­zu­su­chen. Dort soll­ten wir das Ein­tref­fen ei­nes En­ter­kom­man­dos ab­war­ten und auf Be­fehl die Schleu­sen öff­nen.
    Die­se Sug­ge­s­ti­van­wei­sung wur­de un­abläs­sig wie­der­holt. Ich wuß­te, wie un­ge­heu­er stark die­se na­tür­lich be­gab­ten We­sen wa­ren. Wahr­schein­lich wur­den sie jetzt schon un­ru­hig.
    Ich un­ter­nahm noch nichts. Sie soll­ten sich erst da­von über­zeu­gen, wie zweck­los ihr An­griff war.
    Er­trol hat­te durch­ge­ge­ben, die Bild­ton­ver­bin­dung sei her­ge­stellt. Wenn er sich nicht ge­täuscht hat­te, muß­te ich schon vor ei­ner Mi­nu­te auf den Schir­men der Hyp­nos er­schie­nen sein.
    Sie wür­den mei­ne ent­spann­te Hal­tung be­mer­ken und auch se­hen kön­nen, daß ich nicht dar­an dach­te, die Be­feh­le zu be­fol­gen.
    Ich lach­te er­neut. Lang­sam er­hob ich die Hand und wink­te zu der Auf­nah­me­op­tik der mar­sia­ni­schen Bild­ver­bin­dung hin­über.
    Ein Mi­kro­phon war aus der Ar­ma­tu­ren­ver­klei­dung

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