Gegenschlag Kopernikus
nur mit einem Geschütz schießen sollen. Mit einer vollen Steuerbord-Breitseite hatte niemand rechnen können.
Dort, wo vor Sekunden das äußere Raumschiff der Hypnos zu sehen gewesen war, lohte nun ein schnell rotierender Feuerball von der Größenordnung eines Planeten.
Meine Hände zitterten, als ich wieder die Klammern des Fiktivsenders über die Schläfen streifte. Ertrol reagierte schnell und unaufgefordert. Er teilte mit, die Fiktivsendung sei wiederhergestellt.
Die beiden restlichen Hypnoschiffe waren aus der Flugbahn gerissen worden. Anscheinend war man um eine Stabilisierung bemüht. In den Schutzschirmen der Angreifer lohten atomare Gewalten.
Ich ließ die jetzige Situation auf dem Fiktivschirm entstehen. Drüben mußte das Bild gesehen werden. Die Energiewolke trieb ab. Zwei Marsschiffe und zwei Hypno-Raumer wurden erkennbar.
Eine auffällig gelbe Linie entwickelte sich. Sie glitt durch den Raum, schlug einen Bogen und endete in einer Kreisbahn um den Mars.
Die dritte Szene zeigte alle Raumschiffe, wie sie zu einer Landebahn einschwenkten.
Ich wechselte das Bild.
Zwei Hypno-Schiffe versuchten mit voller Maschinenkraft zu fliehen. Ich zeichnete die Impulsstöße der Felddüsen besonders deutlich. Zwei Porcupa-Riesen eröffneten das Feuer. Beide Hyp no-Raumer zerbarsten. Glutflüssige Metallreste wirbelten in den Raum hinaus.
Anschließend zeigte ich wieder einen Menschen und einen Hypno, die sich die Hände schüttelten. Eine Szene auf dem Mars folgte. Der Prunkraum entstand. Zehn Hypnos marschierten hinein. Man verhandelte.
Damit beendete ich das Programm, begann jedoch sofort wieder von vorn.
Hannibal rief mich an. Er war erregt.
»Gut! Wie habt ihr das gemacht? Ich dachte, wir hätten keine Ahnung von den Schiffswaffen? Die Wissenschaftler schlagen vor, noch ein Schiff abzuschießen und die dritte Einheit entkommen zu lassen. Unser Ziel ist praktisch schon erreicht. Sogar ohne komplizierte Theatervorstellung! Die Hypnos sind in Panikstimmung. Ihr habt einen Fünfhundertmeter-Riesen mit einer Energiesalve vernichtet. Die Hypnos konnten euch nicht beeinflussen. Reicht das nicht? Was denkst du wohl, was die Überlebenden zu Hause berichten! Die kommen nie wieder.«
»Um das absolut sicher zu erreichen, muß ich sie auf dem Mars haben«, gab ich unwirsch zurück. »Redet mir nicht schon wieder dazwischen! Unser Plan wird ab sofort geändert! Ich verhandle nicht mehr wie besprochen und biete auch nicht mehr vorbehaltlos ein Bündnis gegen die Erde an.«
» Ich gebe hier die Befehle. Die Lage ist jetzt anders! Wenn ich vorher gewußt hätte, wie gut wir die Marsschiffe mit der Eigenlenkautomatik fliegen können und wie grauenhaft ihre Energiewaffen wirken, wären ohnehin andere Beschlüsse getroffen worden.«
Ich unterbrach die Verbindung. Kenonewe hatte mir etwas zugerufen. Als ich ihn fragend anblickte, wiederholte er:
»Erster Kontakt, Sir. Sie haben ihre Triebwerke wieder abgestellt. Die Energieortung beweist es. Wenn das keine Respektbezeugung ist! Ich habe Ertrol befohlen, die Bildverbindung erneut herzustellen.«
»Zyklopen aufmarschieren«, brüllte der Regie-Offizier. »Aufstellen, Tempo.«
Petronko löste seine Anschnallgurte und rannte herbei. Fünf andere Mitglieder der Garde folgten ihm.
Zugleich begann der Schirm zu flimmern. Der monströse Kopf eines Hypnos erschien. Er trug keinen Helm.
Ohne Anzeichen einer Überraschung blickte ich dem Geschöpf entgegen. Die gesamte Stirn- und Gesichtsfläche wurde von dem sogenannten Zentralorgan bedeckt. Das von ihm ausgehende sinnverwirrende Fluoreszieren
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