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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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war mir noch gut be­kannt.
    Der Hyp­no trat nä­her an sei­ne Auf­nah­me. Die wuch­ti­gen Schul­tern wur­den er­kenn­bar. Im Ge­gen­satz zu den hoch­ge­wach­se­nen, kräf­ti­gen Kör­pern wirk­ten die vier Ar­me dünn und zer­brech­lich. Je ein Arm­paar war in ei­nem wuls­tig aus­se­hen­den Schul­ter­ge­lenk ge­la­gert. Die Hän­de be­sa­ßen je sechs Fin­ger.
    Ich wink­te zum Bild­schirm hin­auf. Die Zy­klo­pen rühr­ten sich nicht. Sie muß­ten von dem Hyp­no be­merkt wer­den. Jetzt kam sein Ge­dan­ken­in­halt klar durch. Hyp­nos wa­ren nur Sug­ge­sto­ren! Te­le­pa­thi­sche Kräf­te hat­ten sie nie be­ses­sen.
    Der Un­be­kann­te frag­te sich ver­stört, wie­so die Hilf­s­trup­pen die­ses Raum­schif­fes nicht auf die Sug­ge­s­tiv­be­feh­le rea­giert hät­ten.
    Dann be­schäf­tig­te sich der Frem­de mit Na­ru Ke­no­ne­wes schwar­zer Haut. Er hielt den ter­ra­ni­schen Ma­jor für den An­ge­hö­ri­gen ei­nes an­de­ren ga­lak­ti­schen Vol­kes.
    Wie­der tauch­te die Fra­ge auf, wes­halb die­ser Dun­kel­häu­ti­ge auch im­mun sei. Mir wur­de, jetzt erst in vol­ler Kon­se­quenz klar, wie her­vor­ra­gend un­se­re Aus­gangs­po­si­ti­on war.
    Ich konn­te die in­tims­ten Über­le­gun­gen und Pla­nun­gen der Frem­den so­fort er­ken­nen.
    Wir Men­schen wur­den völ­lig falsch ein­ge­schätzt. Man hielt uns für so mäch­tig, wie wir es hat­ten vor­ge­ben wol­len. Nein – für noch mäch­ti­ger! Der Be­fehls­ha­ber der Hyp­nos war da­von über­zeugt, auf ei­ne ga­lak­ti­sche Groß­macht ge­sto­ßen zu sein.
    Selbst­vor­wür­fe pei­nig­ten ihn. Er be­schul­dig­te sich, den ver­stüm­melt ein­ge­gan­ge­nen Not­ruf des For­schungs­kreu­zers – der Na­me war un­ver­ständ­lich – un­zu­rei­chend aus­ge­wer­tet zu ha­ben.
    Die­se und ähn­li­che Ge­dan­ken­gän­ge ström­ten auf mich ein. Ab und zu be­lausch­te ich einen Of­fi­zier des Schif­fes. Es war der Kom­man­dant des großen Raum­fahr­zeu­ges. Dem­nach fun­gier­te der auf dem Schirm sicht­ba­re Hyp­no als Ober­be­fehls­ha­ber über den klei­nen Ver­band.
    Die Ver­hält­nis­se klär­ten sich. Trotz­dem durf­ten wir nicht leicht­fer­tig wer­den. Es wä­re ver­kehrt ge­we­sen, ein wei­te­res Schiff zu ver­nich­ten und das drit­te ent­kom­men zu las­sen.
    Schon un­se­re Elek­tro­nen­rech­ner hät­ten bei ei­ner Aus­wer­tung der Vor­komm­nis­se Be­den­ken an­ge­mel­det. Die Ge­rä­te der Hyp­nos wa­ren weitaus bes­ser. Frü­her oder spä­ter hät­te man sich auf der Hei­mat­welt der Hyp­nos ge­fragt, wie­so ein Ent­kom­men über­haupt mög­lich ge­we­sen wä­re!
    Zu ei­nem lo­gi­schen Schluß die­ser Art durf­ten die­se fä­hi­gen Frem­din­tel­li­gen­zen nicht kom­men. Erst muß­ten sie noch see­lisch mas­siert wer­den. Die Heim­kehr muß­te plau­si­bel er­schei­nen.
    »Will­kom­men im Herr­schafts­ge­biet des Tu­madschin Khan«, sag­te ich wie ge­lang­weilt. »Ha­ben Sie Ih­re Über­set­zungs­ge­rä­te schon jus­tie­ren kön­nen? Wenn nicht: Wie vie­le Vo­ka­beln be­nö­ti­gen Sie? Ich sen­de Ih­nen ein Raf­fer­pa­ket. Spre­chen Sie …!«
    In un­se­ren Laut­spre­chern knack­te es. Als der Kom­man­deur zu spre­chen be­gann, muß­te ich al­le Wil­lens­kraft auf­bie­ten, um nicht mein Er­schre­cken zu zei­gen.
    »Un­se­re Trans­la­to­ren sind be­reits jus­tiert«, klang es in ei­nem gu­ten Eng­lisch aus den Ge­rä­ten.
    Ke­no­ne­we ver­barg sei­ne Ge­füh­le hin­ter der Mas­ke ei­nes Po­ker­spie­lers. Die an­de­ren Män­ner schie­nen sich ähn­lich zu ver­hal­ten!
    »Sie ha­ben gut ge­ar­bei­tet«, ant­wor­te­te ich. »Ich schla­ge Ih­nen vor, auf dem vier­ten Pla­ne­ten die­ses Sys­tems zu lan­den.«
    »Sie schla­gen vor?«
    »Ich möch­te nicht un­höf­li­cher wer­den als un­be­dingt nö­tig. Es tut mir leid, daß ich Sie von der Kampf­kraft mei­ner Schif­fe über­zeu­gen muß­te. Un­ge­be­te­ne Be­su­cher ha­ben sich je­doch mei­nen An­wei­sun­gen zu fü­gen. Schät­zen Sie sich glück­lich, daß ich Sie er­war­tet ha­be.«
    Ei­ne neue Wel­le der Er­re­gung ström­te auf mich ein. Die­se An­deu­tung hat­te die Frem­den tief

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