Gegenschlag Kopernikus
war mir noch gut bekannt.
Der Hypno trat näher an seine Aufnahme. Die wuchtigen Schultern wurden erkennbar. Im Gegensatz zu den hochgewachsenen, kräftigen Körpern wirkten die vier Arme dünn und zerbrechlich. Je ein Armpaar war in einem wulstig aussehenden Schultergelenk gelagert. Die Hände besaßen je sechs Finger.
Ich winkte zum Bildschirm hinauf. Die Zyklopen rührten sich nicht. Sie mußten von dem Hypno bemerkt werden. Jetzt kam sein Gedankeninhalt klar durch. Hypnos waren nur Suggestoren! Telepathische Kräfte hatten sie nie besessen.
Der Unbekannte fragte sich verstört, wieso die Hilfstruppen dieses Raumschiffes nicht auf die Suggestivbefehle reagiert hätten.
Dann beschäftigte sich der Fremde mit Naru Kenonewes schwarzer Haut. Er hielt den terranischen Major für den Angehörigen eines anderen galaktischen Volkes.
Wieder tauchte die Frage auf, weshalb dieser Dunkelhäutige auch immun sei. Mir wurde, jetzt erst in voller Konsequenz klar, wie hervorragend unsere Ausgangsposition war.
Ich konnte die intimsten Überlegungen und Planungen der Fremden sofort erkennen.
Wir Menschen wurden völlig falsch eingeschätzt. Man hielt uns für so mächtig, wie wir es hatten vorgeben wollen. Nein – für noch mächtiger! Der Befehlshaber der Hypnos war davon überzeugt, auf eine galaktische Großmacht gestoßen zu sein.
Selbstvorwürfe peinigten ihn. Er beschuldigte sich, den verstümmelt eingegangenen Notruf des Forschungskreuzers – der Name war unverständlich – unzureichend ausgewertet zu haben.
Diese und ähnliche Gedankengänge strömten auf mich ein. Ab und zu belauschte ich einen Offizier des Schiffes. Es war der Kommandant des großen Raumfahrzeuges. Demnach fungierte der auf dem Schirm sichtbare Hypno als Oberbefehlshaber über den kleinen Verband.
Die Verhältnisse klärten sich. Trotzdem durften wir nicht leichtfertig werden. Es wäre verkehrt gewesen, ein weiteres Schiff zu vernichten und das dritte entkommen zu lassen.
Schon unsere Elektronenrechner hätten bei einer Auswertung der Vorkommnisse Bedenken angemeldet. Die Geräte der Hypnos waren weitaus besser. Früher oder später hätte man sich auf der Heimatwelt der Hypnos gefragt, wieso ein Entkommen überhaupt möglich gewesen wäre!
Zu einem logischen Schluß dieser Art durften diese fähigen Fremdintelligenzen nicht kommen. Erst mußten sie noch seelisch massiert werden. Die Heimkehr mußte plausibel erscheinen.
»Willkommen im Herrschaftsgebiet des Tumadschin Khan«, sagte ich wie gelangweilt. »Haben Sie Ihre Übersetzungsgeräte schon justieren können? Wenn nicht: Wie viele Vokabeln benötigen Sie? Ich sende Ihnen ein Rafferpaket. Sprechen Sie …!«
In unseren Lautsprechern knackte es. Als der Kommandeur zu sprechen begann, mußte ich alle Willenskraft aufbieten, um nicht mein Erschrecken zu zeigen.
»Unsere Translatoren sind bereits justiert«, klang es in einem guten Englisch aus den Geräten.
Kenonewe verbarg seine Gefühle hinter der Maske eines Pokerspielers. Die anderen Männer schienen sich ähnlich zu verhalten!
»Sie haben gut gearbeitet«, antwortete ich. »Ich schlage Ihnen vor, auf dem vierten Planeten dieses Systems zu landen.«
»Sie schlagen vor?«
»Ich möchte nicht unhöflicher werden als unbedingt nötig. Es tut mir leid, daß ich Sie von der Kampfkraft meiner Schiffe überzeugen mußte. Ungebetene Besucher haben sich jedoch meinen Anweisungen zu fügen. Schätzen Sie sich glücklich, daß ich Sie erwartet habe.«
Eine neue Welle der Erregung strömte auf mich ein. Diese Andeutung hatte die Fremden tief
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