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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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even­tu­el­len Ab­schuß durch die noch in­tak­ten Ab­wehr­forts.«
    »Wie­so ›noch in­takt‹?« er­kun­dig­te ich mich. Die Er­re­gung droh­te mich zu über­man­nen.
    »Die Fes­tun­gen wer­den so­eben aus­ge­fah­ren. Al­les, was wir noch nicht ent­deckt ha­ben, schiebt sich über die Ober­flä­che em­por. Sämt­li­che Kraft­wer­ke lau­fen un­ter Vol­last. Du soll­test ein­mal die Leucht­kon­trol­len se­hen. Nur noch rot! Die Phy­si­ker und Hoch­ener­gi­e­in­ge­nieu­re stel­len au­gen­blick­lich ein ›De­mo­lie­rungs­kom­man­do‹ zu­sam­men. Wenn das Zen­tral­ge­hirn un­er­wünscht rea­giert, bleibt uns kei­ne an­de­re Wahl, als wich­tig er­schei­nen­de Schalt­re­lais zu zer­stö­ren. Bist du da­mit ein­ver­stan­den?«
    »Nur nicht!« gab ich mit größ­ter Wil­lens­an­stren­gung durch. »Ab­war­ten, bis wir ge­lan­det sind. Wenn jetzt we­sent­li­che Tei­le der An­la­ge zer­trüm­mert wer­den, dürf­ten auch die da­mit ver­bun­de­nen Son­der­schal­tun­gen der Raum­schif­fe dar­un­ter lei­den.«
    »Und wenn die Forts das Feu­er er­öff­nen? Wenn die Au­to­ma­tik vor Jahr­tau­sen­den ei­ne Pro­gram­mie­rung er­hal­ten hat, die un­ter kei­nen Um­stän­den die Lan­dung ei­nes frem­den Schif­fes zu­läßt – was dann?«
    »En­de der Sen­dung, Klei­ner. Die vie­len Wenns kön­nen mich kaum noch auf­re­gen. Ich für mei­ne Per­son neh­me an, daß die Fes­tun­gen höchs­tens dann schie­ßen wür­den, wenn die Hyp­nos al­lein an­kämen. So aber be­fin­den sie sich in Be­glei­tung von zwei an­er­kann­ten Mars­schif­fen. Hal­te das De­mo­lie­rungs­kom­man­do zu­rück.«
     
     

6.
     
    Mein in­ne­rer Ju­bel über das ta­del­lo­se Funk­tio­nie­ren der BA­PU RA-Au­to­ma­tik war mitt­ler­wei­le ab­ge­klun­gen.
    Wenn ich mich da­zu hin­rei­ßen ließ, auf Ke­no­ne­wes rech­te Hand zu se­hen, brach mir der Angst­schweiß aus. Das He­bel­chen, das Na­ru so be­tont läs­sig be­weg­te, war mei­ner Auf­fas­sung nach zum tückischs­ten Ge­gen­stand des Uni­ver­sums ge­wor­den.
    Wir hat­ten schon ei­ni­ge Lan­dun­gen durch­ge­führt; aber da­mals hat­te die Au­to­ma­tik von Top­thar noch ge­ruht.
    Dr.-Ing. Sno­fer war es wie­der ein­mal mit al­ler­lei aber­gläu­bi­schen Be­schwö­rungs­for­meln ge­lun­gen, das An­ti­gra­vi­ta­ti­ons­feld auf­zu­bau­en.
    In den Kraft­werk­sä­len eins und zwei dröhn­ten die mar­sia­ni­schen Ther­mal­um­for­mer. Wie die frei­wer­den­de Re­ak­to­ren­ener­gie in Ar­beitss­trom um­ge­wan­delt wur­de, war uns al­ler­dings ziem­lich un­klar – aber wir kann­ten die He­bel, an de­nen man zie­hen muß­te. Es war ein Glück, daß wir uns so gut auf die Leucht­kon­trol­len ein­ge­stellt hat­ten.
    Das An­ti­grav­feld um­hüll­te den Rie­sen­leib der BA­PU­RA. An Bord der TORN­TO schi­en auch al­les ei­ni­ger­ma­ßen in Ord­nung zu sein.
    Oh­ne ein An­ti­grav­feld, von dem die stän­dig wirk­sa­mer wer­den­de Schwer­kraft des Mars auf Null­wert ab­sor­biert wur­de, wä­re die Lan­dung mit ei­nem sol­chen Schiff un­mög­lich ge­we­sen. Es wog so­gar auf dem Mars ei­ni­ge Mil­lio­nen Ton­nen – wenn es auf dem Bo­den stand.
    Wir muß­ten we­nigs­tens ei­ni­ger­ma­ßen si­cher über dem Raum­ha­fen von Top­thar an­kom­men. Die Hyp­nos hät­ten sich sehr ge­wun­dert, wenn wir un­se­ren ei­ge­nen Lan­de­platz nicht ge­fun­den, oder wenn wir ihn um et­li­che Ki­lo­me­ter ver­fehlt hät­ten. Das war al­les schon pas­siert!
    Hin­ter der BA­PU­RA dröhn­ten die bei­den Hyp­no-Schif­fe durch die dich­ter wer­den­de At­mo­sphä­re des Mars.
    Die TORN­TO bil­de­te das Schluß­schiff. Mein Vor­stel­lungs­ver­mö­gen schi­en sich wäh­rend der letz­ten Mi­nu­ten enorm ge­stei­gert zu ha­ben. Es ge­lang mir kaum, die im­mer wie­der ent­ste­hen­den Schre­ckens­bil­der zu un­ter­drücken.
    Ei­ne Mas­sen­ka­ram­bo­la­ge zwi­schen den Gi­gan­ten war noch die harm­lo­ses­te Sa­che, die mir von mei­nem auf­ge­stör­ten Un­ter­be­wußt­sein vor­ge­gau­kelt wur­de. Schlim­mer wa­ren schon Ab­sturz­sze­nen, aus de­nen nur die raum­er­fah­re­nen Hyp­nos un­be­scha­det

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