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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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Max!, hauchte sie im Stillen.
    Im Gegensatz hierzu war Cheryl Dennis ein Kinderspiel gewesen, dachte Olivia, als sie am nächsten Morgen die hell erleuchtete Maske betrat und Nancy Roberts wie ein Wesen aus Die Außerirdischen auf ihrem Schminksessel saß. Eine Decke lag über sie ausgebreitet. Nancy hatte die Augen geschlossen, so konnte Olivia auf den am weitesten entfernten Stuhl schlüpfen und beten, niemand möge sie namentlich begrüßen und ihre Anwesenheit verraten.
    Ihr Karen-Millen-Anzug mochte die Kampfausrüstung gegen eine dritte Klasse am Vortag gewesen sein - doch heute hätte sie eine kugelsichere Weste gebraucht, um sich gegen Nancys Pfeile zu schützen.
    Drei weitere Leute traten zum Schminken an und bildeten zwischen Nancy und ihr eine Pufferzone. Der Star würde sie also nicht gleich bemerken.
    Olivia ließ sich auf den weichen, an einen Zahnarzt gemahnenden Stuhl fallen, schloss die Augen und betete um Durchhaltevermögen, bis sie auf dem Set waren. Dort befand sich dann auch Paul Reddin, der laut Max Nancy davon abhalten würde, Feindseligkeit zu verbreiten. Heute waren die Götter auf ihrer Seite. Zehn Minuten später erfasste sie mit einem Seitenblick, wie Nancy sich ihren Umhang abriss, ihr Spiegelbild aufmerksam betrachtete und dann bellte: »Das muss reichen!« Anschließend stolzierte sie in ihren pfirsichfarbenen Sandalen davon. Es war die Art von Sandalen, die man eigentlich nirgendwo außer zu einer Cocktailparty in Cannes tragen konnte. Olivia atmete tief durch, entspannte sich und überließ sich den Künsten der Maskenbildnerin.
    Anschließend stieg sie die Treppe hinunter und betrat das Studio, ohne Nancy über den Weg zu laufen. Das Produktionsteam stand um die Küchenzeile herum und wartete bereits auf sie.
    »Olivia, tragen Sie immer noch Ihren Anzug?«, fragte Linda Byrne erstaunt.
    »Ja«, erwiderte sie. Was war damit nicht in Ordnung? Keiner hatte bei der Produktionsbesprechung vor einer Stunde daran Anstoß genommen.
    »Nun...« Die Produzentin zögerte. »Das ist jedenfalls nicht das, was ich mir für einen Küchenchef vorstellte. Es wäre besser, wenn Sie etwas weniger Förmliches tragen würden. Das ist zu...«
    »Hart«, schaltete sich eine hochnäsige Stimme ein. »Wie eine Bürohilfe, die sich zu sehr anstrengen musste.«
    Nancy stand mit Engelsgesicht hinter ihnen. Sie trug ein pfirsichfarbenes Kostüm, vom Schnitt her Olivias Modell nicht unähnlich, und sah darin zwar gut, aber nicht genauso gut aus. Das war vermutlich auch der Grund, weswegen sie diese Diskussion so genoss.
    »Sie sollten etwas mehr Mütterliches tragen, die Küchenabteilung darf einen nicht einschüchtern«, fuhr sie fort, als ob die Kochsendung lediglich von verwirrten Hausfrauen mit Blümchenschürzen gesehen würde, die beim Anblick eines Anzugs sofort Reißaus nähmen.
    »Vielleicht nicht unbedingt mütterlich«, suchte Linda zu vermitteln. »Eher etwas Zuschauerfreundliches.«
    Der Produktionsassistent Kevin, der heute zu seinem platinblonden Haar einen falschen Pferdeschwanz trug, packte Olivia, noch bevor sie etwas erwidern konnte, am Arm. »Selbstverständlich wird sie ihre Garderobe ändern«, meinte er munter. »Wir müssen sie nur schnell aufbügeln lassen.« Er drängte sie von der Gruppe weg in den Flur.
    »Ich habe aber gar nichts anderes mitgebracht«, protestierte sie. »Und diese Nancy ist ein gemeines Biest. Am liebsten hätte ich ihr eine Ohrfeige verpasst.«
    »Ich auch!« Er kicherte. »Was glauben Sie wohl, weswegen ich Sie hier herausgezerrt habe? Sie können es sich nicht leisten, die Kuh allzu sehr gegen sich aufzubringen, sonst sind Sie gewesen.«
    »Aber das würde der Produzent doch wohl nicht mitmachen?«, fragte Olivia und dachte an das, was Max ihr über Paul Reddin berichtet hatte. Er sei jemand, den Nancy eben nicht um ihren plumpen, beringten kleinen Finger wickeln könne.
    Kevin kräuselte die Lippen. »Nun, meine Liebe, er vielleicht nicht. Aber Nancy hat viele Freunde in den oberen Etagen, die alles für sie tun würden.«
    »Glauben Sie wirklich?«
    »Ich sollte es etwas plastischer ausdrücken«, fuhr er fort. »Wenn morgen hier ein Feuer ausbräche und von den ganzen Bonzen der obersten Etage nichts weiter übrig bliebe als eine Ansammlung von Geschlechtsteilen, so wäre Nancy in der Lage, sie ausschließlich an Hand dieser Einzelstücke zu identifizieren.«
    »Oh!«
    »›Oh‹ ist gut gesagt«, meinte er. »Sie hat hier mehr Männer gehabt als ich. Der

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