Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
Vom Netzwerk:
bester körperlicher Verfassung, hatte gesunde Haut, leuchtende Augen und lockeres, frisch gewaschenes Haar. Seine verblichenen Jeans waren so eng, dass sie die Blutzirkulation in seinen Beinen zu unterbinden drohten. Sie schmiegten sich eng an seine sportlichen Schenkel. Um den Hals trug er ein kleines goldenes Kreuz, und unter seiner dunklen Wolljacke waren trotz des arktischen Wetters bereits einige der Knöpfe seines losen weißen Hemdes geöffnet.
    Cara brachte ihren Mund einfach nicht mehr zu angesichts dieses herrlichen Exemplars.
    Er war hinreißend. Absolut hinreißend.
    Endlich zwang sie sich, den Mund zu schließen. »Komm rein!«
    Er betrat den engen Flur und zog sich den Mantel aus. Als Cara ihm folgte, ertappte sie sich dabei, dass sie seinen Hintern in den wie aufgesprüht wirkenden Jeans betrachtete. Er war ebenso makellos wie der Rest von ihm, fest und von schlanken Hüften gesäumt. Donnerwetter!
    »Da lang«, wies sie den Weg, als ob es sich um einen Palast und nicht um eine Trödelmarkt-Mischung aus Küche und Wohnzimmer handeln würde: bestückt mit einem von Motten zerfressenen Sofa aus Wildlederimitat, zwei abgetakelten grünen Sesseln und einem Wust von Zeitschriften und Zeitungen, die sich auf dem Glastisch in der Mitte des Raumes stapelten. Cara aber war viel zu beschäftigt, mit der Zellophanfolie auf ihrem Kopf, als dass sie sich um den Zustand der Wohnung Gedanken gemacht hätte.
    »Ich habe Bier mitgebracht«, meinte Ricky. Er warf ihr ein solch umwerfendes Lächeln zu, dass sie sich sofort wünschte, nicht ausgerechnet ihre ältesten Jeans und ein Sweatshirt zu tragen, das sie bereits seit dem Morgen der Busreise zurück von Ballymoreen anhatte.
    »Das stelle ich mal in den Kühlschrank«, erbot sie sich. »Obwohl es eigentlich hier in der Wohnung kalt genug ist«, fügte sie noch kichernd hinzu.
    Cara, du Idiot, ermahnte sie sich angewidert, als sie das Bier zusammen mit ihrem Weihnachtskontingent an alkoholischen Getränken im Kühlschrank verstaute. Du hast eben tatsächlich gekichert. Es braucht lediglich ein ansehnlicher Mann das Haus zu betreten und schon fängst du wie eine dumme blonde Gans ohne jede Berufsausbildung außer einem Diplom in Männerkunde zu kichern an. Ist ja ekelhaft!
    »Darf ich den Kamin anzünden?«, schlug er vor.
    Nun machte er sich außerdem auch noch nützlich. Cara hätte in Ohnmacht fallen mögen, wenn sie nur gewusst hätte, wie.
    »Klar, das wäre sehr verdienstvoll. Diese Briketts zum Glühen zu bringen ist nicht einfach. Sie sind etwas merkwürdig. Ich sage Phoebe Bescheid, dass du da bist.«
    Cara verließ das Zimmer so elegant, wie es eben ein Kopf voller Haarkur unter Zellophanfolie gestattete. Sie öffnete das Badezimmer, aus dem ihr eine Dampfwolke entgegenschlug.
    »Du hast mir nicht erzählt, dass er derart phantastisch ist«, flüsterte sie, als sie in dem winzigen Bad mit Phoebe zusammenstieß.
    »Doch, das habe ich«, korrigierte Phoebe langsam, denn sie konzentrierte sich darauf, ihre Strümpfe gerade anzuziehen.
    »Hat er noch ein paar Brüder?«, erkundigte Cara sich und rieb eine kleine Stelle des beschlagenen Spiegels trocken, so dass sie sich ein Bild machen konnte, wie schrecklich sie aussah.
    »Nein, das nicht. Aber er hat viele Freunde.«
    »Wenn sie alle so aussehen wie er, dann begleite ich dich zu eurem nächsten Treffen. Glück gehabt!«, fügte sie noch hinzu.
    Phoebe lächelte strahlend. Sie hatte eine Ewigkeit lang ihr Haar gefönt, bis es in dichten Locken ihr Gesicht umrahmte und ihre Pausbacken versteckte. Sie trug einen kurzen, mit Spitzen besetzten Rock, glänzende schwarze Strümpfe und ein enges Top mit Blumenmuster, alles keine Dinge, die sich für eine Wohnung ohne Zentralheizung eigneten. Sie sah unwiderstehlich aus.
    Und das sagte Cara ihr auch.
    »Findest du wirklich?«, hakte Phoebe nach, die mit dem Träger ihres Büstenhalters beschäftigt war, um ihre Brüste noch weiter anzuheben. Ihre Augen klebten an ihrem Spiegelbild.
    »Großartig! Er wird vor Leidenschaft vergehen, wenn er dich sieht. Vielleicht sollte ich mich aus dem Staub machen und euch beiden die Gelegenheit zur Zweisamkeit geben?«
    »Nein«, protestierte Phoebe. »Wir schauen alle zusammen Vom Winde verweht an. Ich habe ihm schon gesagt, dass wir heute zu Hause bleiben. Er ist auch pleite, wir haben also gar kein Geld zum Ausgehen.«
    »Ich wasche mir mal die Soße aus dem Haar«, meinte Cara, beugte den Kopf über den Badewannenrand und griff

Weitere Kostenlose Bücher